TANZ-SHOW : Die Performance-Wundertüte
Zehn Stücke, keines länger als sechs Minuten – mit diesem bestechend einfachen Konzept stellt der Performance-Abend 10 times 6 bereits zum elften Mal die Werke von (noch) unbekannten TänzerInnen, ChoreografInnen und RegisseurInnen vor. Einzig die Zeitbeschränkung gilt, sonst ist alles offen. In „Epourettsie“ von Jule Flierl geht es um die körperliche Symptomatik von Epilepsie und Tourette, „one armed scissors“ von Sophia Guttenhöfer thematisiert den gesellschaftlichen Umgang mit Körperbehaarung, Allison Peacock und Maria Baroncea schaffen mit „Abridged/A bridge“ Hoffnung für Zeitreisende und verbinden Körper und Luft, Ángela Muñoz befasst sich in „Ubu-esque“ mit der synthetischen Imagination, auf deren Konzept ihrer Meinung nach die größten Erfindungen basieren, darüber hinaus geht es noch um Popmusik, Generationenidentität, Steptanz und Fleisch. Das ist Vielfalt an der Grenze zur Wahllosigkeit, aber das Konzept wird auch diese Performance-Wundertüte zusammenhalten: Egal wie wundervoll oder unerträglich es ist – nach sechs Minuten sorgt der Lichtdesigner gnadenlos (oder gnädig) für Dunkelheit.
■ 10 times 6: Uferstudios, Studio 7, Uferstr. 23, 27./28. April, 20.30 Uhr, 7–12 €