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Die Montagsmeldung der Bundespolizeidirektion BerlinUnbelehrbare Taschenleerer

BERLIN taz | Nichts lieben wir mehr als die steifen, aber stets korrekten Montagsmeldungen der Bundespolizei, durch die ein ehrbarer Hauch von Bohnerwachs und Buletten weht, den nur die große weite Beamtenwelt bieten kann: „Unbelehrbare Taschendiebe festgenommen“, teilte gestern ebenso stolz wie leicht verzweifelt die Bundespolizeidirektion Berlin mit. Offenbar weiß man in der dortigen Pressestelle nicht, dass das Präfix „un“ immer auch die Möglichkeit einer nicht verneinten Wortform mitdenken lässt. Wenn es „unfertig“ gibt, muss es auch ein „fertig“ geben. Also müssten neben „unbelehrbaren“ auch „belehrbare Taschendiebe“ unterwegs sein. Dass sich ein erwischter Taschendieb als „belehrbar“ erweist, also reumütig von seinem Tun ablässt, ist zwar eine aparte Vorstellung, muss dennoch stark bezweifelt werden. Ein gelernter Taschendieb lässt sich nicht belehren, er will nichts als Taschen leeren.

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