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Die Mauer als neue Werbefläche

■ Kein Abriß der Hinterlandmauer in der Mühlenstraße / Werbeeinahmen für gemeinnützige Zwecke

Die Mauer bleibt! Jahwohl, Sie haben richtig gelesen (gehört). Sie bleibt! Zumindestens vorläufig und zu einem Teil. Während am Brandenburger Tor die Mauer bald völlig verschwunden sein wird, hat sie an anderer Stelle möglicherweise ihre Blütezeit noch vor sich. Zwischen Hauptbahnhof und Grenzübergangsstelle Oberbaumbrücke ist nicht an den Abriß oder Verkauf der sogenannten Hinterlandmauer in der Mühlenstraße gedacht. Die Werbe- und Veranstaltungsagentur Wuva GmbH Berlin, hat gemeinsam mit den Stadtvätern im Interesse der Stadt etwas anderes damit vor. Es soll zum einen ein Stück Mauer sozusagen als historisches Denkmal erhalten bleiben und zum anderen buntleuchtende, aufsehenerregende und damit Interesse weckende Plakate allen Passanten davon künden, was Ost und West Lukratives zu bieten haben. Nicht zuletzt ist diese Idee aus den realistischen Überlegungen geboren worden, einen Großteil der damit erwirtschafteten Einnahmen der Stadtsanierung oder anderen gemeinnützigen Zwecken zur Verfügung zu stellen. Darüber soll der Runde Tisch gemeinsam mit den Bürgern entscheiden.

Sollte Ihr Betrieb oder Ihre Firma Interesse daran haben, eine besondere originelle Werbefläche für sich zu sichern, so wenden Sie sich schriftlich bis zum 10. März 1990 an die Wuva GmbH, PSF 180, Berlin 1034 (DDR) oder Telefon: 2 40 62 22 oder 2 27. Übrigens: Welche Werbung letztendlich den Zuschlag erhält, wird gemeinsam mit dem Magistrat entschieden. Alkohol- und Zigarettenwerbung ist entsprechend des Beschlusses der Volkskammer nicht möglich.

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