: Die Mafia steigt im Osten ein
München (ap) — In Ostdeutschland mehren sich nach Angaben des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesinnenministerium Eduard Lintner Hinweise auf eine Geldwäsche von Gewinnen aus Mafiagelder. In einem Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung‘ sagte der CSU-Politiker, dies sei bei hohen Kaufangeboten für Immobilien und Firmen der Fall. Genaue Zahlen darüber lägen nicht vor. Es sei jedoch von einer „beträchtlichen Dunkelziffer“ auszugehen. Die Behörden seien in der Regel auf Hinweise von Konkurrenten angewiesen. Lintner beklagt, daß die sogenannte „Geldwäsche“, also das Hineintragen von Mafiagewinnen in den legalen Wirtschaftskreislauf, in Deutschland noch immer nicht strafbar sei. Gesetzesentwürfe, die Freiheitsstrafen für Geldwäsche bis zu fünf Jahren vorsehen, lägen derzeit in den parlamentarischen Ausschüssen in Bonn.
In einem Papier des Bundeskriminalamts wird nach Informationen der 'SZ‘ auf ausgeprägte Strukturen der organisierten Kriminalität in den neuen Bundesländern hingewiesen. Schon seit dem Fall der Mauer erwürben Straftäter aus den Hochburgen der organisierten Kriminalität der alten Bundesländer auf dem Gebiet der früheren DDR Immobilien, gründeten Firmen und beteiligten sich an bestehenden Gewerbefirmen. Vielfach sichtbar würden diese Erscheinungen bei den Eröffnungen von Eros-Centern, Pornoshops, Videotheken, Spielhallen und auch gastronomischen Betrieben.
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