Oper : Die Macht des Schicksals
„Die Macht des Schicksals“ wurde unter Giuseppe Verdis eigener Leitung 1862 am Bolschoi-Theater in St. Petersburg uraufgeführt und 1869 für die Mailänder Scala umgearbeitet. Erst für diese zweite Fassung entstand die berühmte Ouvertüre. Wie schon der „Troubadour“ geht auch „Die Macht des Schicksals“ auf ein spanisches Drama zurück.
Autor war der Herzog von Riva, der 1835 unter dem Titel „Don Alvaro“ ein Stück veröffentlichte, dessen Handlung durch schicksalhafte Zufälle und Wendungen bestimmt ist. Da löst sich auf grotesk-tragische Weise ein Pistolenschuss, der den Marchese von Calatrava tötet, dessen Tochter Leonara den Inkasprössling Don Alvaro liebt. Wegen dieser Herkunft von der spanischen Adelsfamilie der Calatrava verachtet, darf Alvaro Leonora nicht heiraten. Auf der Flucht wird das Liebespaar getrennt. Von Schuldgefühlen zerrissen, sucht Leonora Zuflucht in einer Einsiedelei; dort will sie sterben. Ihr Bruder Don Carlo, der sie und Alvaro unbarmherzig verfolgt, wird schließlich von Alvaro im Zweikampf tödlich getroffen, kann aber im Sterben seiner Schwester ebenfalls noch eine tödliche Wunde beibringen.
Verdi erweiterte die Dramenvorlage noch um Szenen aus Schillers „Wallensteins Lager“. Er zeigt eine Welt im Kriegszustand. Verdis Musik gestaltet ein Seelendrama von einer Eindringlichkeit und dramatischen Wucht, die ihresgleichen sucht. David Mouchtar-Samorai inszeniert.
Samstag, 19.30 Uhr, Theater am Goetheplatz