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■ Die AnderenDie Londoner "Financial Times" kommentiert die neue Nahost-Runde Anfang Mai in London / Der Londoner "Guardian" meint

Die Londoner „Financial Times“ kommentiert die neue Nahost-Runde Anfang Mai in London: Netanjahu hat die Begabung, extremistische Positionen mit Honig versüßt als Vernunft darzustellen. Sein jüngstes Angebot an Blair, „jederzeit überallhin – und besonders im nächsten Monat und möglicherweise nach London – zu reisen, um den (Friedens-) Prozeß voranzubringen“, sollte deshalb mit Skepsis begrüßt werden. Tatsächlich wiederholt Netanjahu nur, was er im vergangenen Jahr fast wöchentlich gesagt hat. Der einzige Weg, auf dem Israel aber Frieden mit den Palästinensern schließen kann, ist eine Rückgabe von Land im Austausch für die Anerkennung von Israels Recht auf ein Leben in Sicherheit. Egal, wann und wo die nächste Runde stattfindet oder nicht, die Gastgeber sollten dies unaufhörlich wiederholen.

Der Londoner „Guardian“ meint: Dies ist keine glänzende Initiative, die ein im Erfolg der Nordirland- Verhandlungen badender Premierminister Blair nach Israel bringt. Publik gemacht wurde sie von Netanjahu am Sonntag abend nach wenig konkreten Gesprächen mit Blair. Dann klang es wie ein Gipfel zwischen Israelis und Palästinensern mit amerikanisch- europäischer Vermittlung. Gestern schließlich schien die Rolle der EU ganz zu entfallen, Großbritannien blieb der bloße Ausrichter. Lohnt sich dafür die Reise nach London? Die Antwort ist ein eindeutiges Ja.

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