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Die Katze aus dem Sack lassen

■ betr.: "Polizei drang in PDS-Zentrale ein", taz vom 20.10.90

betr.: „Polizei drang in PDS- Zentrale ein“, taz vom 20.10.90

Nun, da wir unsere ostdeutschen Schwestern und Brüder erfolgreich vereinnahmt haben, können wir mit den Worten des anonymen Polizeibeamten: „50 Jahre Zurückhaltung sind genug“, endlich die Katze aus dem Sack lassen: Wir können ihnen ungeniert zeigen, daß „Demokratie“ in Westdeutschland übersetzt Polizeistaat heißt.

Es ist anzunehmen, daß unter dem Vorwand „Gefahr im Verzuge“ Nacht- und Nebelaktionen wie diese bei der PDS noch öfter stattfinden werden, da Bonn bereits kurz nach der beschleunigten Wiedervereinigung große Angst vor dem „ganz anderen“ zeigt. Bonn reagiert wie so oft: erst handeln, dann denken, mit Ignoranz und Intoleranz, einer typisch deutschen Eigenschaft.

„Vom Regen in die Traufe!“, kann ich „unseren“ Ossis nur sagen. Brigitte Breidenbach, Aachen

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