■ Die Gurke des Tages: Joao Havelange
Ha, jetzt haben wir ihn! Dieser Skandal wird für den greisen FIFA-Präsidenten im Glas enden. Wir übergehen dabei sogar das weitgesteckte Pfründe- und Korruptionssystem, mit dem er sich seit über 20 Jahren im Amt hält. Auch die Aufblähung der WM auf 32 Mannschaften zwecks Wiederwahl lassen wir außer acht. Und schweigen sogar davon, daß aus seiner Waffenfabrik der bolivianische Diktator Banzer beliefert wurde, der argentinische Junta-General und Mörder Lacoste einer seiner Freunde war, oder daß er seinen bestechlichen Schwiegersohn zum Präsidenten des brasilianischen Fußballverbandes machte. Aber eines lassen wir uns nicht mehr vorgaukeln: die Lüge, daß es tollen Offensivfußball gibt, weil ein Sieg heuer drei statt bislang zwei Punkte zählt. Flugs rechnen wir nach, und siehe da: die Tabellen der Vorrunde unterscheiden sich durch nichts und an keiner Stelle von denen alter Zählweise! Havelange, erklären Sie das! Ach was, jetzt reicht's — ab in den Essig!Christoph Biermann
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