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Die Goa-Parties boomenElfentanz auf der Enterprise

Woodstock war gestern, Goa ist noch immer. Und wie: In der Mark Brandenburg vertreibt der Geist der Hippies sogar die Nazis.

Für das Boom-Festival 2010 in Portugal gibt es nur 26.000 Karten. Bild: screenshot www.boomfestival.org

Hey Leute, braucht ihr was? Pilze, Pillen, Pappen?" Kaum hatten wir den Kofferraum geöffnet, um Zelt und Schlafsäcke zu entladen, war der freundliche junge Mann schon da. "Danke, wir sind versorgt." - "Na dann steht ja einer schönen Party nichts im Wege, viel Spaß!", lächelt er und zieht weiter. Als unser Zelt steht und wir über den Platz zu einer der Bühnen gehen, kommen uns zwei lächelnde Frauen mit einem Schild entgegen: "Free Hugs" - kostenlose Umarmungen. Aber gern. Auf einer primitiven Alkoholistenparty wie dem Münchner Oktoberfest würden solche Offerten wohl als Aufforderung zur Vergewaltigung gelten.

Aber hier, auf der Wiese zwischen Berlin und Hamburg bei einem Goa-Festival, sind wir zusammen mit einigen tausend anderen in einer Zeitmaschine gelandet - vierzig Jahre nach Woodstock, dem legendären Hippie-Festival "of love, peace and music" wird ebendieser Spirit von einer neuen Generation gelebt und zelebriert. Mit einer anderen Musik, mit einer fortgeschrittenen Sound- und Lichttechnik, aber mit denselben Werten, im selben Geist - und mit denselben psychedelischen Substanzen. Magische Pilze, herzöffnende Ecstasypillen, bewusstseinserweiterndes LSD und entspannender Hanf - allesamt ebenso illegal wie mit dafür verantwortlich, dass auf Goa-Open-Airs zehntausende Menschen ausgelassen feiern, abtanzen und sich umarmen lassen können, ohne dass es zu Aggressionen kommt.

Das Open-Air-Konzert in der Nähe von Woodstock im August 1969 erlangte weniger als schlecht organisiertes Ereignis selbst, sondern durch die erfolgreiche Vermarktung der Platten- und Filmmitschnitte seinen mythischen Status als "Höhepunkt der Hippiekultur". Doch anders hätte es vielleicht nie in die deutsche Provinz vordringen können und zusammen mit dem Film "Easy Rider" 15-Jährige wie mich innerhalb von zwei Wochen vom Pfadfinder zum Hippie mutieren lassen. In den USA indessen markierte Woodstock mit der Vermassung und Kommerzialisierung eigentlich bereits den Niedergang der Ideale jener Subkultur, die fünf Jahre zuvor bei der legendären Reise des "Kuckucksnest"-Autors Ken Kesey und seiner "Merry Pranksters"-Kommune im Land verbreitet worden war - wie von Tom Wolfe in seinem gerade wieder aufgelegten "Electric-Kool-Aid-Acid-Test" kongenial beschrieben und von den dafür schnell gefeuerten Harvard-Professoren Timothy Leary und Richard Alpert ("Die Politik der Ekstase") seinerzeit wissenschaftlich propagiert.

taz

Dieser Artikel wurde der aktuellen sonntaz vom 15./16.8.09 entnommen - ab Sonnabend zusammen mit der taz am Kiosk erhältlich.

Woodstock Forever

Der Autor: Mathias Bröckers, 55, ehemaliger Kulturredakteur und aktueller Onlineberater der taz, mutierte 1969/70 mit den Filmen und der Musik von "Woodstock" und "Easy Rider" vom Pfadfinder zum Hippie. Als Buchautor ("Hanf", "9/11") gab er zuletzt die Essays des LSD-Entdeckers Albert Hofmann heraus ("Auf dem Weg nach Eleusis", AT Verlag)

Die Partytermine weltweit: www.goatrance.de; www.mushroom-online.com

Der Anspieltipp auf Youtube: 1200 micrograms: Mescaline S. U. N. Project: 380 Volts

Der bekannteste Goa-Event: ist das "Boom"-Festival, das alle zwei Jahre in Portugal stattfindet. Für das nächste "Boom" im August 2010 wurde nun erstmals die Anzahl der Tickets begrenzt, auf 26.000: "Wir wollen kein überfülltes Mainstreamfestival werden", so die Veranstalter (www.boomfestival.org)

Hippie - das war nicht nur Liebe, Natur, Spiritualität und Musik, sondern auch Autonomie, Selbstverwaltung und Freiheit: Politik. Freilich eine, die vor die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse die Änderung des individuellen Bewusstseins und des eigenen Verhaltens setzte.

Der These des Philosophen und Soziologen Edgar Morin, der 1970 in seinem "Kalifornischen Tagebuch" schrieb: "Ich gehöre zu jenen, die den Aktivismus des Parteikämpfers für reaktionär halten; was revolutionär ist, ist der existenzielle Kämpfer, die Kommune, das Rock-Festival, das Love-in", lässt sich angesichts des in die brandenburgische Prignitz verlängerten Woodstock-Feelings der Goa-Festivals nur beipflichten. Die Polit- und Parteiparolen von 68 sind nach 40 Jahren mausetot, der Hippiegeist aber feiert fröhliche Urständ.

Und das im Wortsinne, denn nichts anderes als ein sehr archaischer Urzustand ist es, zu Tausenden bei Vollmond auf der Wiese tanzend die kollektive Ekstase zu suchen. Dionysos, die Mysterien von Eleusis und die Walpurgisnacht lassen grüßen, ebenso wie der tanzende Schiwa und das Götteruniversum des Hinduhimmels. Ihre Bilder sind in den Bäumen aufgehängt, leuchtende, von UV-Licht bestrahlte Fäden durchziehen die Büsche am Wegrand, viele tragen fluoreszierende T-Shirts, einige haben sich als Feen oder Elfen verkleidet, mit spitzen Ohren wie Mr. Spock - wir sind im Zauberwald und gleichzeitig im Technozeitalter, und von Ferne wummert schon, was diesen Elfentanz gleich in Richtung "Enterprise" torpedieren wird: Drums & Bass.

Eine schöne Beschreibung der Musik, die auf Goa-Festivals läuft, gab einst ein Feuerwehrmann, der nach dem Weg dorthin gefragt wurde: "Meinen Sie die Party, wo drei Tage lang dasselbe Lied gespielt wird?" Für Außenstehende mögen sich die monotonen 4/4 der Goa-Musik tatsächlich so anhören. Auf dem Dancefloor indessen, beschallt von riesigen Soundtürmen und im Gewitter blitzender Laser ist das etwas ganz anderes.

Wenn der Beat aussetzt, wenn es aus den Lautsprechern nur noch blubbert, raschelt oder zirpt und sich dann im Hintergrund langsam ein sirrender Ton aufbaut und lauter wird und höher und die Tanzenden warten, sich ausschütteln, einen Schluck Wasser trinken und immer noch warten und das Sirren des Raumschiffs noch eine Stufe höher schwingt und lauter wird und die Leute zu jubeln beginnen, gleich ist es geschafft, der DJ streckt den Zeigefinger nach oben, ganz weit hinten setzt ein tiefer Bass ein, das Sirren geht noch eine Stufe höher, wird nochmals lauter, die Vocoder-Stimme eines Aliens verkündet: "Dont waste your time", für zwei Takte, weniger als eine Sekunde und doch eine Ewigkeit, setzt die gesamte Musik aus - und dann kommt er, mit der Urgewalt von 30.000 Watt, Gottvater persönlich, mit dem alle Musik, jeder Tanz, jede Trance anfing, seit erstmals ein domestizierter Primat zwei Holzstücke monoton aufeinanderschlug: der Beat.

"Ob Rhythmus, ob Droge, ob das moderne autogene Training - es ist das uralte Menschheitsverlangen nach Überwindung unerträglich gewordener Spannungen, solcher zwischen Außen und Innen, zwischen Gott und Nicht-Gott, zwischen Ich und Wirklichkeit - und die alte und neue Menschheitserfahrung, über diese Überwindung zu verfügen." Auch Dr. Gottfried Benn, der dies 1949 schrieb ("Provoziertes Leben"), könnte sich bestätigt fühlen, hätten wir ihn 60 Jahre später aus seiner Praxis am heutigen Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg auf die "Antaris", die "VuuV Experience" oder das "Spiritual Healing"-Festival im Brandenburgischen entführt: Auch hier geht es, angetrieben von einem Trance induzierenden Rhythmus, "um eine erregende, das Einzelwesen steigernde Kommunikation mit dem All".

Und so alt das Verlangen, aufzugehen zwischen Himmel und Erde, so archaisch die mit den Mitteln der Technomoderne verstärkte Methode - der Rhythmus -, so uralt sind auch die pflanzlichen Beschleuniger dieser Art von Kommunikation: der Fliegenpilz, das archaische Glückssymbol aus dem Wald, der spitzkegelige Kahlkopf (Psilocybin) oder das Mutterkorn (LSD).

Solche Pilze beziehungsweise das auf Löschpapier ("Pappe") geträufelte Alkaloid des Mutterkorns, LSD, waren auch schon die bevorzugten psychedelischen Treibmittel der Hippies, die Ende der 60er von Kalifornien in den westindischen Bundesstaat Goa zogen. Bei ihren Partys am Strand spielten sie anfangs noch die Musik der aus Ken Keseys Acid-Tests hervorgegangenen Grateful Dead, bis dann mit dem Aufkommen computerbasierter Technomusik Pioniere wie Goa Gil begannen, psychedelischen Rock mit Computerbeats und anderen Klängen zu kombinieren und weiterzuentwickeln.

Dazu gehörte auch Raja Ram, ein ehemaliger Jazzrocker der 60ies-Band "Quintessenz", der heute mit 1200 Micrograms weltweit Goa-Festivals rockt. "Psychedelic Trance" oder "Psytrance" wird dieser Musikstil genannt, der als Hybrid Schamanenrasseln und Sitarklänge mit Techno-Drums und Science-Fictions-Sounds vermählt. Er kann es, was die Tanzbarkeit betrifft, durchaus mit Santanas Woodstock-Highlight "Soul Sacrifice" aufnehmen.

Und wie die Musik hat sich auch das Setting der Partys weiterentwickelt, von der Frontalbeschallung in Woodstock zu weiträumigen Geländen mit meist mehreren Dancefloors, farbigen Dekos, Visuals und Laserprojektionen sowie ruhigen Chill-out-Zonen, in denen der Beat auf Minimal oder Ambient gedrosselt ist. Oder ganz ausgeschaltet, wegen einer Tai Chi Session.

Nachdem die indische Bundespolizei Anfang der 90er-Jahre gegen die Partys in Goa vorging und die Alt- und Neohippies vertrieb, um aus ihrem Ferienparadies eine Art indisches Mallorca zu machen, wurde die Partykultur nach Europa exportiert. Auch in Japan, Australien und Israel existiert eine starke Goa-Szene, in Deutschland liegt ihr Schwerpunkt im Nordosten: Allein sechs große Festivals fanden diesen Sommer entlang dem "Goaway", der A 24 zwischen Berlin und Hamburg, statt. Unter den argwöhnischen Augen der Polizei, die zwar auf den Zu- und Abfahrten von Goa-Festivals gern ihre Erfolgsstatistiken in Sachen Drogenkontrolle aufbessert, off the record aber auch zugibt, dass es hier mit zigtausend tanzenden Neohippies weniger Probleme gibt als auf jeder mittleren Dorfkirmes.

Viel besser als Nazi

Entsprechend kritisch wurden die Partymacher auch anfangs beäugt, als sie Mitte der 90er in der Region geeignete Locations pachten wollten. Häufig hätte es Probleme gegeben, aber mittlerweile, erzählt eine der Organisatorinnen der "VuuV", seien sie absolut wohlgelitten. Nicht nur kommerziell, wegen des Umsatzes, den vier Tage mit 8.000 Campinggästen ringsum bescheren, sondern auch kulturell: "Wir haben die Nazis weggebracht!" Die Landjugend hat dank der Goa-Partys ringsum entdeckt, dass es auch noch eine andere Jugendkultur gibt als Glatze, Alk und Ausländerbashing. Manche Eltern seien freilich immer noch nicht 100-prozentig zufrieden, weil ihre Kids jetzt kiffen. "Aber immer noch viel besser als Nazi!"

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43 Kommentare

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  • ...Und noch was:

    Natürlich sind diese Menschen entspannter als das, um mal nur einen Kommentator zu zitieren, "Suffbauern- und Großstadtmackervolk". Aber das ist ja auch wirklich nciht besonders schwer.

    Nerds, Kiffer, Grunger, Asien-freaks und all die anderen sich von der breiten Masse abgrenzenden Subkulturen sind das in keinem geringeren Maße als die "Goa-Leute". DIeses Argument finde ich demnach ziemlich lausig.

    • @Pia Lou:

      Pia lou, treffende Kommentare deinerseits! Das sind Tatsachen, die den meisten Anhängern des Partyvolks heutzutage verborgen bleiben.

      Der Spirit der Musik ist der Grund, warum diese Art von fortschrittlichem Psychedelischem Sound überhaupt erst entstanden ist, ganz gleich ob die Produzenten dies mit oder ohne Verwendung von Halluzinogenen o.ä. tat.

      Mein Fazit ist: Guter Goa/ Psy (Aber auch Techno etc) schickt einen in jedweden, noch so nüchternen Zustand auf eine spirituelle Reise, solange man sein Herz und seine Ohren dafür offen hält.

  • Mir jedenfalls ist es nach langjähriger und sehr regelmäßiger "Trancerei" wirklich vergangen, nachdem die Partys und Gatherings zunehmend zu Drogenorgien ausarteten und man sich kaum noch über persönliches, über die Musik oder die Stimmung unterhielt, sondern lediglich darüber, wer wovon wieviel genommen hatte und wo man sich Nachschub holen konnte.

    Nein, danke. Da höre ich doch lieber guten alten Woodstock-Psychedelic und rauche im Stroh auf dem Herzberg mein Tütchen, und wenn ich mal Lust habe, so richtig abzutanzen, dann suche ich mir eine kleine, private Goafeier in meinem Bekanntenkreis, bei dem das Miteinander einen höheren Stellenwert hat als der Konsum von Halluzinogenen und Chemie. ;)

  • Der Artikel ist wirklich schön verfasst, und er zeichnet ein geradezu himmlisches Bild der "Neo-Hippie-Bewegung", allerdings meiner Meinung nach viel zu subjektiv. Klar, dass Anhänger der Psy-Szene sich FÜR und nicht GEGEN die entsprechenden Festivals und Gepflogenheiten aussprechen!

    Es bleibt aber doch bitte zu beachten, dass man den Konsum (inbesondere chemischer) Drogen keinesfalls und in keinem Fall verharmlosen oder gar glorifizieren oder als vermeintlichen Grund für positive Verhaltensweisen anführen sollte. Besonders in der heutigen Zeit, in der jeder zweite 14-Jährige schon einmal mit anderen Drogen als Alkohol und Cannabis experimentiert hat und jeder dritte Pubertierende sogar regelmäßig chemische Substanzen zu sich nimmt, sind manche der obigen Statements mehr als verantwortungslos. Gerade auf Psytrance-Festivals und -Partys treffe ich sehr häufig Minderjährige, denen die Birne vor lauter Rausch fast überläuft, und genau das gilt es zu bemängeln und, wenn möglich, zu unterbinden, anstatt ein derartiges Konsumverhalten auch noch öffentlich (sprich: für Minderjährige, die nur auf eine Bestätigung lauern, sichtbar) zu verharmlosen oder gar anzupreisen.

    Zusammenfassung:

    Psytrance macht Spaß, ist aber nicht unbedingt von der heilen Welt umgeben, die vielerorts propagiert wird.

    Drogen machen auch Spaß, sind aber mit Vorsicht und vor allem in Maßen zu genießen und haben in den Händen von Minderjährigen, psychisch labilen oder unkontrollierten, strukturlosen Menschen nichts verloren.

    Wer die- meist ja tatsächlich recht friedliche- Stimmung auf Psytrance-Festivals schätzt und verhindern will, dass die Szene in Verruf gerät oder zu einem einzigen Absturz verkommt, was vielerorts bereits geschieht, sollte sich unbedingt Gedanken darüber machen, ob er nunr wegen der Musik, wegen der Menschen und der Atmosphäre oder wegen des kollektiven Rausches so angetan ist und sein Verhalten ein wenig reflektieren.

  • Psytrance ist und bleibt eben doch etwas völlig anderes als der gute alte psychedelic Rock der legendären Hippie-Ära, somit kann man die aktuellen Festivals meiner Meinung nach absolut nicht mit Woodstock vergleichen! Vielleicht im Bezug auf den Drogenkonsum, ja, allerdings ist auch der eher spirituell zu erfahren wenn man mit einem Haufen sexuell befreiter Revoluzzer zu psychedelic-Sound bebt, als wenn man ihn beinahe zwingend betreiben muss um beim allgemeinen spastisch anmutenden Gehüpfe mithalten zu können, dass auf den meisten Psytrance-Partys zu beobachten ist. Diese Musik hat nichts mit Spiritualität oder Frieden zu tun, es ist und bleibt eine technolastige, teils aggressive Musik die völlig leblos aus den Lautsprechern schallt und einem geradezu eintrichtert, man müsse sich genau jetzt unbedingt und möglichst sehr heftig zudröhnen. Ich sage all das als Psytrance-Fan und will somit nicht die Musik in den Dreck ziehen- ich finde lediglich den Vergleich mit Woodstock lächerlich und halte es für unleugbar, dass diese Musikszene mehr junge Leute in den Drogensumpf sütrzt als jede andere. Mit dem Großteil meiner alten Freunde ist nach dem großen "Goaszenen-Boom" nun nichts mehr anzufangen, viele andere sind in Entzugskliniken gelandet oder haben sich in größere Städte mit besseren Dealern und längeren Afterhours abgesetzt. Das ist leider auch eine Seite der Realität.

  • "DANCE BECAUSE OF TRANCE, NOT BECAUSE OF DRUGS!"

    Absolut recht hast du! Genau so ist es nämlich.

    Goa und Psytrance sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

    Goa- bzw. Psytrancefestivals mögel friedlich und schön sein, ABER es gibt sie dort zu Hauf, die extrem kaputten Dauerdruffies die sicherlich schon lange keine spirituellen Erkenntnisse mehr aus ihren Räuschen ziehen. Leider sind es aber häufig genau die, die besonders "Goa-Aktivistisch" unterwegs sind und mir jetzt wahrscheinlich auch hier gleich über's Maul fahren werden. Ich habe eine Menge Freunde an Acid & Co. verloren, und die sind sich dessen natürlich nicht bewusst. Meinen, sie haben ihren Konsum noch im Griff, obwohl alle anderen sie insgeheim schon lange für hoffnungslos erklärt haben.

    Zu sagen bleibt auch, dass es höchst bedenklich ist dass auf den meisten Psytrance-Festivals in erster Linie CHEMISCHE Drogen zu finden sind (LSD ist auch eine chemische Droge, ganz gleich wie es mit seinem Ursprung aussieht!!), Cannabis und Pilze (die auch schon so manchen in meinem Bekanntenkreis haben unwiderruflich abdrehen lassen) sind noch am ehesten als Vertreter der pflanzlichen Sparte vorhanden.

    Des weiteren muss ganz klar gesagt werden, dass die fehlende Aggression auf diesen Festivals wohl kaum auf den Konsum halluzinogener Drogen zurückzuführen ist (auf den Konsum von Cannabis vielleicht), sondern vielmehr auf das FEHLEN DES ALKOHOLS. Halluzinogene Drogen machen wirr, überwältigt, glücklich, bringen intensive Empfindungen, Angst und manchmal auch einen bleibenden Schaden, alles ist möglich- aber sie machen einen nicht zu einem friedlicheren Menschen. Ich jedenfalls habe schon weitaus mehr Menschen auf Ecstasy oder LSD abdrehen sehen als beispielsweise im nüchternen Zustand.

  • Z
    Zerai

    Das ist so genial geschrieben! TOP

  • DA
    das A

    Das ist ja fast so schön wie das Wörterbuch der Jugendsprache. Diese Polemik, im Brustton der Überzeugung vorgetragen, zeugt von dermaßen oberflächlichem Einblick in das Genre, dass man sich fragt, ob der Autor nicht unter geistiger Diarrhoe leidet. Mit weniger Worten und größeren Lettern wär es fast schon Bild-Niveau. Meinen Glückwunsch!

    • YM
      yoshi mizu aka Backfisch
      @das A:

      Und du hast dann wohl den absoluten Einblick in das Genre,wie ich das deiner Andeutung entnehmen kann?Der Text ist wunderschön geschrieben und auf den Punkt gebracht.Ich organisiere selber Psytrance-Events und wirke auch an mehreren der genannten Festivals mit.Von BILD-Niveau zu sprechen ist einfach nur undifferenziert und respektlos.

  • SL
    S. Löhr, Deko-Artist für Goa-Psy-Trance Dekoration

    Wundervoll!!

    Einfach sehr schön und wahrhaftig geschrieben. Ich konnte die Artikel über unsere "Drogenpartie´s", wie sie geschimpft wurden, und durch den Dreck gezogen werden, auch echt langsam nicht mehr sehen . Ich hoffe in Zukunft noch mehr solcher zu Lesen, so voller Herz und so Toll beschrieben. :) :) :)

    Sauber gemacht! Freu mich drüber :)

     

    S. Löhr

    (VisualPLasmadelicArt)

  • T
    TaloX

    Hallo taz,

     

    bin erst vor ein paar Tagen auf den Artikel gestoßen. DANKE dafür, wirklich total gutgeschrieben und vor allem auch beschrieben was die Goa-Szene ausmacht!

     

    LG

     

    P.S. ich werde den Artikel auch weiterhin verbreiten und verlinken.

     

    viel Spaß weiterhin!

  • B
    Bambule

    toller beitrag, wundervoll geschrieben...vllt hilft es ein paar leuten mal über den Tellerrand zu schauen! :)

  • K
    Krishka

    Das schöne an Goa-Partys ist vor allem, dass man dort auch als nicht mehr 20jähriger nicht schräg angeschaut wird, der Altersschnitt ist wesentlich höher als in den meisten Musikszenen. Das mit den Drogen ist so ne Sache - natürlich wird dort, wie auch auf anderen elektronischen Partys konsumiert, allerdings oft viel bewusster und oft nicht von so vielen Leuten wie immer unterstellt wird. Mir begegnen gerade in letzter Zeit öfter mal "Partytouristen", die gerade aufgrund solcher Berichterstattung glauben, auf einer Goa ginge es nur um Drogen und die diese in einem solchen Rahmen gerne mal ausprobieren oder sich eindecken wollen... Mir gefällt vor allem auch, dass man gerade als Frau auch mal tanzen kann ohne direkt angegraben oder gar ungefragt angefasst zu werden.

    Ach ja: auf einer richtigen Goa gibts keinen Drumm and Base, sondern Psytrance in verschiedensten Varianten!!!

  • C
    chris

    sehr sehr schöner text... vielen lieben dank ~*~

  • R
    Rosa

    Danke für diesen Artikel! An viele Stellen spricht er mir aus der Seele. Es bleibt die Hofnung auf eine bessere Drogenpolitik, Aufklärung statt Repression. Legalize!

  • W
    Wesel

    Ein sehr schöner Beitrag. Er vermag es das Gefühl während des Erlebens von einer solchen Party einzufangen. Dennoch sollte man keine mediale Verbreitung von Goas fördern. Es gibt einfach zu viele Drogenfaschischten, die Goas nur auf das reduzieren. Ich habe keine Lust, dass unsere Niesche zerstört wird, nur weil Axel Springer und seine Schergen mal wieder nichts zu schreiben haben. Am besten sollte die Existenz von Goas nur von wirklichen Anhängern an sympathische Menschen verraten werden. Die oft genannte VooV ist zB für mich keine Goa mehr sondern nur noch das kommerzielle Synonym "Psytranceparty". Das wichtige an den Partys ist die Liebe zur Musik. Jemand der diese Liebe nicht teilt und nur Drogen ballern will hat auf einer Goa nichts verloren.

  • G
    Goaschnecke

    Aber Vorsicht !

     

    Auch die Goa-Psy-Anhänger sind nur eine Teilmenge der Gesellschaft. Nicht Märchengestalten oder Aliens !

     

    Die Elfenohren sind zudem künstlich angeklebt, die Enterprise wird mit einem Benzinmotor angetrieben und die Schuhe stammen - wenn überhaupt versehentlich mal welche getragen werden - auch nicht aus dem Replikator, sondern aus China.

     

    Drogen gibt es übrigens nur in Thüringen (ca. 150 Einwohner). Immerhin wäre eine Goa-Psy-Veranstaltung dort ihrem Ruf als Drogenparty gerecht.

     

    Wer jetzt beleidigt ist, bekommt eine Leberwurst (auf Wunsch auch von vegan ernährten Tieren).

  • G
    gernot

    wirklich sehr gut getroffen,

    habe selten einen besseren text zu meiner partywelt gelesen, und besser könnt ichs auch nicht beschreiben.. vor allem weils ja die partie ist 3 tage das gleiche lied spielt :)

     

    danke sehr

  • M
    Mmertines

    Respekt an Herr Bröckers für diesen unglaublich guten Artikel!

  • W
    Waldelfe

    Ich find den Artikel wirklich richtig gelungen. Er beschreibt wirklich gut was auf so einem Festival passiert. Und ich denke das es auf Punk oder Rock festivals oder auch auf normalen "Dorfparties" mehr Gewalt gibt als auf den Psytrance Festivals hier in MV und Brandenburg. Natürlich gibt es ab und zu Menschen die nicht auf ihre Drogen und Trips klarkommen, aber es sind deutlich weniger als die Menschen die auf Alkohol nicht klarkommen. Ich denke wie Joho das es darauf ankommt wieviel und in welchem Umfeld man konsumiert, denn wenn man keine Ahnung davon hat kann das auch mal nach hinten losgehen, also auf set und setting achten :)

    Um nochmal zu dem Artikel zurück zu kommen, die beschreibung des beats auf der Tanzfläche trifft voll zu, denn ich weiß wovon er redet.

     

    "Laugh & Dance & Peace"

    Ant Aris!

  • F
    FrauAllerwelt

    Sehr schöner Artikel. Aber einiges gibt es auszusetzen.

     

    WARUM denkt jeder das diese musikrichtung GOA Heisst?

    das ist ein deutscher Umgangsspraachlicher Fehler, diese Musikrichtung nennt man PSYTRANCE;

    GOA ist ein komplett anderes Genre.

     

    man rennt ja auch nicht rum und bezeichnet Jazz als NU Rock =))..

     

    Goa diese Musikrichtung wurde in Indien gelassen (simple beatz mit acid sounds), das was man heutzutage auf unseren Psytrance Festivals hört ist nunmal PSYTRANCE (komplexere sounds und kompositionen); welches sich in ISRAEL, von Goa ZU Psytrance weiterentwickelt hat. Und sich dann auf der ganzen Welt verstreut hat, und nunmehr eine Musik der Kulturen geworden ist.

     

    Geht in ein anderes land und fragt nach goa - niemand wird wissen was ihr meint !

     

    Und ich finde es eine Frechheit dass dieses Genre auch weiterhin auf seine Drogen minimiert/pauschalisiert wird - es gibt genügend Leute die das gegenteil beweisen, und nur weil man diese Musik hört heisst das nicht unbedingt gleich dass man damit was zu tun hat.

     

    (unter genau DIESEM VORURTEIL, leiden wir IM Süden von Deutschland sehr, wo unsere Psytrance Partys auch dementsprechend von der Polizei geahndet werden)

     

    Ich bin nicht gegen Drogen, ich bin gegen den Massenkonsum von drogen ohne Kulturellen oder spirituellen hintergrund, der generell in DEUTSCHLAND grad ÜBERALL in seinen höhen ist.

     

    "LOVE" Partys auf denen alles wunderschön ist, wo man sogar den Drogenkonsum schön redet, obwohl es wenn man schon einige Jahre dabei ist, ZIEMLICH anders scheint!

     

    Klar es gibt Leute die wirklich diese Musik hören, wegen der Musik, wie ich, aber dann gibt es diese, ich nenn sie gerne PSYTRANCE TOURISTEN, die dann einfach kommen und sich die Birne weghauen, und somit unser schwer aufgebautes familäres Ding total in Abgrund ziehen mit ihrer widerlichen Art drogen auf Unbewusste weise zu benutzen, und sich einfach nur weg zu ballern.

    Da war am Anfang die neugierde, und dann gabs das zeug dazu, und jetzt isses immernoch da, und viele leute füllen ihr Wochenende mit den Drogen, gehen wieder in eine arbeit die sie nicht mögen, weil sie auch nicht reinpassen, und am wochenende ist es dann weider so weit nachzuhohlen was man verpasst hat. und so hangelt sich eine breite schicht der deutschen jugend von WE zu WE, egal ob sie grad im Elfeland, im Electro HipHop oder weiss der geier Land sind.

     

    Es gibt viele Probleme, an denen mal arbeiten sollte, bezüglich der drogen und deren Konsum,

    aber man nicht KANN, weil sie ja ILLEGAL sind, aber nichtsdesto trotz auf JEDER party, egal welches Genre, zu finden.

    DER STAAT verschenkt eine riesige gelegenheit, seine Kinder aufzuziehen, und wird schon noch sehen was er davon hat.

     

    heutzutage weiss kaum einer, was er sich gerade reinpfeifft, er ist sich weder bewusst was für nachfolgen es haben kann, noch was für steckmittel drin sind, da gibt es eine handvoll, die sich auskennen - würde ich behaupten, die ihr wissen teilen sollten - aber nicht dürfen.

     

    Auch im Elfenland, in dem sich alles so toll und Bunt anhört, gibt es EINIGES das nicht so schön leuchtet wie die UV lampen, aber verschwiegen wird.

     

    DANCE BECAUSE OF TRANCE NOT BECAUSE OF DRUGS !

     

    Alle, die irgendein Spirit in sich tragen, wissen was ich meine, und Leute, die sich angegriffen fühlen, wissen auch was ich meine.

  • T
    Tina

    Wirklich ein sehr schöner Artikel.

    Ich bekam bei Beschreibung der Pause eine Gänsehaut.

    Ich muss für meinen Teil sagen, dass sich diese Atmosphäre auch nüchtern einstellen kann. Die schönsten Zeiten auf Festivals in diesem Jahr hatte ich nachmittags stocknüchtern.

    Allerdings ist das von der Community abhängig, die natürlich schon größtenteils ganz schön unterwegs ist.

    Und es ist auch gut so, dass diese Art zu feiern nicht etwas für jeden ist. Ich denke, jene die sich so etwas wünschen werden irgendwann auch dort landen und andere schauen sichs an und entscheiden sich halt für andere Arten der Freizeitgestaltung, und wenns nun mal das Schützenfest ist. Halt leben und leben lassen...

  • T
    TeMplex (PsyColonia)

    Ohne scheiss, en richtig geiler Artikel.

    war wirklich angenehm zu lesen.

    schön sachlich und keine verdrehten tatsachen!!!

     

    DAUMEN HOCH!

     

    see ya.

     

    ...and please stay psychedelic!

  • M
    maschinentreiber

    Klasse Artikel mit futuristischer Beschreibung :)

     

    Die Musik, die Szene und vor allem die Deko wird...hat sich weiterentwickelt. HYYTEKK ! mit dem Ergebniss einer Tempelmaschine, diese wird auf dem Tempelhofer Feld stehen. In der Feiermaschine wird eine 365 Tage lange Feier stattfinden. Die Inizialzündung für die [R)eeevolution ist GOA und eine prokapitalistische Ansage:

     

    WE ARE MILLIONEEERS [googeln] DANCEDANCEDANCE

     

    Das Ziel ist die Tempelmaschinen in anderen Ländern aufzustellen und diese multimedial untereinander zu vernetzen. Den Spirit weltweit und zeitgleich zusammen in einer Zeitmaschine zelebrieren. Neue zeitlich unbegrenzte Dimensionen des Feierns realisieren.

     

    TANZENTANZENTANZEN

  • P
    psyllusion

    jupp... ich find den artikel auch recht gut gelungen, obwohl ich finde er hätte nicht unbedingt geschrieben werden müssen... aber das ist ne story für sich.

     

    großes lob für die beat passage....das ist geschriebene qualia! danke der herr! sie werden bestimmt nun öfter zitiert!

  • G
    goaelfe

    ich finde den artikel richtig gut - endlich mal ne ordentliche schreibe - danke schön dafür!!! bis zum nächsten gemeinsamen tanz alles gute

  • M
    Markus

    Danke für diesen Artikel!

     

     

    Gruß

    Markus

  • G
    Gandalf

    @Atomgürteltier:

     

    Ich finde es richtig, nicht um den heißen Brei herumzureden, sondern die Dinge beim Namen zu nennen, selbst wenn es die "Spießer" aufregt - und psychotrope Stoffe sind nun einmal das Entscheidende. Stell dir ein Oktoberfest ohne Bier vor - würde nicht funktionieren. So wie Goa-Parties nicht ohne Pilze, Hanf oder MDMA. Der Mensch ist was er ißt - und feiert je nachdem was er einpfeift. Nur einer Handvoll Asketen und Puristen gelingt es, beim Feiern nüchtern zu bleiben und dennoch Spaß zu haben - der große Rest ist auf kleine Hilfsmittel angewiesen.

    Davon bestimmte zu erlauben und den Konsum durch Werbung noch anzuheizen - und andere zu verbieten und mit Knast zu bestrafen ist absurd und ungerecht. Daran kann sich aber nur etwas ändern, wenn offen darüber berichtet wird, dass sich zehntausend bekiffte Hippies gegenseitig weniger antun als 100 Besoffene auf dumpfen Schützenfesten.

    Cheers!

    G.

  • A
    Atomgürteltier

    eigentlich ein schöner artikel, leider allerdings meiner ansicht nach zu sehr auf psychotrope stoffe fixiert.

    und da liegt das problem. denn ob wahr oder nicht, wenn das spiessertum liest daß die friedliche stimmung durch etwas "verbotenes" erreicht wird dann wird das eben als schlecht empfunden.

    in süddeutschland ist die "goascene" jedenfalls alles andere als gern gesehen. im gegensatz zu versoffenen schützenfesten.

  • G
    Gandalf

    Ich gehe seit 15 Jahren zu Goa-Partys und habe selten einen so guten Artikel darüber gelesen. Die Kritik in einigen comments hier kommt mir vor wie die von Blinden über die Farbe. Aber so ist das eben mit der psychedelischen Erfahrung: man kann nur darüber reden, wenn man sie gemacht hat - und wenn man sie gemacht hat redet man anders darüber als man vorher dachte...

    Der Autor des Artikels kennt sich nicht nur mit seinem Thema aus und berichtet "wahrheitsgemäß", sondern schreibt auch hervorragend. Die Passage über das Warten auf den Beat zum Beispiel ist feinste Literatur...und genauso so habe ich es auf dem Dancefloor schon oft empfunden, konnte es aber nie so treffend beschreiben...

  • G
    Go-Ahnk

    Das Großstadtpuristen und materialistisch denkende Individuen diesen Spirit nie verstehen werden ist gut so. Lebt mal weiter in eurer "Prfofilierung-durch-Status" Welt.

     

    Wer einmal die Klänge eines "Cannibal Crow" gepaart mit Albert Hofmanns Wundermittel erleben durfte, der weiss was Ich hier versuche darzulegen. Eine spirituelle Reise ins eigene Ich, durch andere Existenzen / Dimensionen, bereichert durch neue Erfahrungen / Erkenntnisse.

     

    Eine zeitbegrenzte (meist ein We) Exkursion fernab des oberflächlichen Realitätsverständnisses. Kurz - MAGIE ... und ja sie gibt es wirklich. Aber glauben werden mir das die Rationalisten unter euch eh nicht. Ist mir auch wurscht.

     

    Feel the Sound, touch the Bass and be a Part of something you can´t explain.

     

    Ein Hoch auf diese Kulturnische.

  • L
    lutzindasky

    @ joho

    so sieht's aus

    @ denninger & rrr

    sowas nennt man unqualifizierte Äußerungen

     

    Aber mal ehrlich. Auf Goaparties gibt es so gut wie niemals Stress. Nur Samstag Nacht kann sowas passieren, wenn die Honks auf die Parties stürmen. Das Gute ist: diese Speed-Eumel sind am Morgen fertig mit der Welt und ziehen sich in ihre Höhlen zurück und werden nicht mehr gesehen. Wie der Autor des Beitrags ganz richtig gesehen hat, ist die Partycrowd auf Goas extrem friedlich und auf Harmonie bedacht. ich habe noch nie so entspannt gefeiert wie dort. Das liegt an der Droge. Denn eine Goaparty baut auf LSD und Pilze. Diese Drogen vertragen einfach keine Aggressivität. Man trifft zwar allerlei verpeilte Leute, aber Gefahr geht von keinem von denen aus. Im Gegenteil: die Atmosphäre dieser Parties macht den Konsum dieser Substanzen erst sinnvoll - alle akzeptieren dich so wie du gerade drauf bist. Soetwas habe ich auf keiner anderen Party erlebt. es geht nicht darum, cool rüber zu kommen, sondern es geht darum, dass alle machen, was sie wollen. Habe das auf der VUUV erlebt. Leute, die wunders wo waren wurden von den anderen mit Wohlwollen angenommen und unterstützt. Man kann sich auf diesen Parties wohlfühlen, weil jeder Verständnis zeigt. Na klar, weil alle drauf sind! Und das ist gut so, um mal den regierenden Bürgermeister zu zitieren.

    "Vernunftmodus an" Natürlich müssen diese Drogen mit Vorsicht genossen werden. Man muss schon wissen, was man tut. Ich selbst habe erst nach meinem 30. Lebensjahr Expeditionen dahingehend unternommen. Weil ich wusste, dass solche Substanzen für ungeheure Unordnung sorgen können. Da ist man schon besser eine gefestigte Persönlichkeit. "Vernunftmodus aus" Und wenn man das ist, dann kann es richtig gut werden. Schwelge in Erinnerungen... Dalai Lama...

    Und ihr verkniffenen Drogenskeptiker, ihr könnt von nichts reden, solange ihr es selbst nicht versucht habt.

     

    LEGALIZE IT!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • K
    Kommentator

    Sehr schöner Artikel.

    Kein Wunder, wenn Mathias Bröckers was schreibt, dann ist das immer lesenswert.

     

    Hab auch mal n paar Goas ("Neo-Hippies") kennen gelernt.

    Sehr umgängliche, fried- und freiheitsliebende und daher selbstbestimmte Leute.

     

    1000 x umgänglicher als das übliche Suffbauern- und Grossstadtmacker-Volk.

     

    Aber wieviele der Goas wirklich bewusst politische Ziele weiterer Reichweite verfolgen, vermag ich nicht einzuschätzen. bin da deswegen etwas skeptisch.

     

    Toller Artikel!

    Weiter so!

     

    Msg, Kommentator.

  • R
    rrrr

    unkritischer eso-scheiß.

  • J
    Jojo

    Danke für diesen Artikel. Informiert, inspiriert und sehr gut geschrieben. Bitte mehr zu solchen Themen und von solchen Autoren.

    JoJo

  • EF
    Edelfried Finkenbrecht

    DAS sind doch keine Hppies!

    Früher war alles besser!

    Die Jugend hat doch das wichtigste aus den augen verloren! Sogar der ... wird schon wieder ausgepackt!?

    Dabei waren wir uns doch schonmal einig!

    und SPRIT Verschwender sind sie!

  • P
    Pimmelfraumann

    Keine Aggressionen ? :)

    Was ist mit den Diebstählen , Schlägereien etc. ?

    Sind nur falsch verstandene Umarmungen oder?

  • J
    Just.a.nuhb

    Wahrhaftig, interessant, subjektiv.

    Der Ton des Artikels gefällt mir, wobei die Botschaft von "denninger" ebenso zutrifft. Auch Hallu-Liebhaber verprügeln Leute, auch xtc-Fans kennen Beschaffungskriminalität und ein Kiffer auf Pep mag idR ja entspannt sein, aber - und darum geht's - pauschalisieren kann man nicht. Menschen sind unterschiedlich und reagieren verschiedenst auf Drogen.

    Die Tatsache, dass die "Ordnungshüter" weniger Probleme mit diesen Veranstaltungen haben als den Klischee-Dorffesten zeigt aber einen Trend auf, der publik gemacht werden sollte. Selbstverantwortung - darauf kommt es an. Erziehen wir die Gesellschaft dazu können auch die härtesten Alkoholjunkys nette Leute sein - nicht jeder Trinker muss aggressiv werden und wer gut mit dem Wochenend-Trip klar kommt und dabei niemanden gefährdet, soll tun, wozu er/sie Lust hat.

    Ein Hoch auf die Erkenntnis und eine Hoffnung für Deutschland. Diesen Trend gilt es in derartiger Form zu unterstützen. Dass die Wirklichkeit gelegentlich anders aussieht, lassen wir einmal außen vor. Arbeiten wir auf das Ideal hin, erreichen werden wir es (Platon sei dank) sowieso nie. Aber man sieht: Der Weg ist das Ziel. Akzeptanz. Toleranz. Meinungsfreiheit und - vor allem - persönliche, freiheitliche Entfaltung, die vom Staat unterstützt wird. Wenn die Unterstützung so aussieht, dass die Polizei ein paar mal die Augen zu drückt - gerne doch, das reicht für die nächsten Jahre.

  • D
    denninger

    Aber klar doch, Mathias, die Welt ist ja soo einfach:

     

    Alkohol = primitive Gewalt

    selbst zusammengepfuschte Drogen = Liebe, Glück und Frieden

     

     

    Du hast Dich offenbar nie über "Hair" hinausentwickelt.

  • B
    BiBaTanzemann

    Sehr toller Text !

    Aber wenn man nicht schonmal dabei war wird mans wohl immer nicht verstehen-) - Unbeschreiblich, gewaltig,verändernd -.

     

    Die Formulierung "LSD, ein Alkaloid des Mutterkorns" [sinngemäß] halte ich für riskant, niemand sollte denken dass sich im Mutterkorn, ohne spezielles chemisches Wissen und aufwendigen Methoden, ein Trip versteckt. Vielmehr sind die Alkaloide der Ergotoxin-gruppe stark giftig und LSD kann nur halbsynthetisch aus den vom Mutterkorn stammenden Ausgangssubstanzen ( Ergotamin, Lysergsäure,...) gewonnen werden.

     

    Peace :-)

  • T
    Torben

    Vielen Dank für diesen kleinen Ausflug. Die Goa-Szene ist mir oberflächlich sehr fremd, nicht meine Leute, nicht meine Musik, nicht meine Drogen. Allerdings kann ich mich menschlich sehr gut mit dem Geschilderten identifizieren, es ist bestimmt ein sehr intensives Erlebnis, für ein Wochenende Teil einer solchen Tanzgemeinschaft zu werden.

     

    Die angedeuteten philosophischen und revolutionären Aspekte regen dann fast schon zum Träumen an, schön dass die Polizeistreife mit ihrer Drogenkontrolle einen gegen Ende des Artikels zuverlässig herauswinkt und in die Realität zurückzwingt. Krieg ist wieder Frieden und Freiheit bleibt Sklaverei.

  • FT
    forget that stuff!

    Schade, dass VuuV und Co auch langsam in den Focus der Massen geraten...

  • J
    joho

    jo das stimmt kiffen ist defintiv besser, als alk saufen und mit glatze durch die gegend zu rennen. deswegen legalisiert alles. dann gibts keine beschaffungs kriminalitat mehr, das zeug ist sauber, der staat kassiert steuern, und die netten herren in grün und dunkelblau haben weniger zu tun. wie schon hans söllner sagt:" mariuana für herrn zimmermann ( hier passt auch schäuble ) den zwing` ma das er`s raucht, mariuana setzt gehirn in gang, das ist genau das was der braucht u.s.w." (zitat aus dem lied edeltraut). aus eigener jahrelanger cluberfahrung kann ich sagen lieber 3000 pillenkinder als 200 hip hoper oder dergleichen im laden. mfg joho p.s. nicht die droge ist das problem sondern die menge und das umfeld in der man sie konsumiert.