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Die Fronten verlaufen anders

■ betr.: „Machtworte – Machtfra gen“, Kommentar von Mechtild Jansen, taz vom 20. 10. 95

Ein derart plattes Geschlechterbild auf Seite 1 der taz! „Mann ist befriedigt, feixt oder trinkt einen drauf. Noch der Anständige findet es korrekt, und selbst den Feminist', es berührt ihn kaum. Frau tobt, schnaubt, bäumt sich auf. Sie ist traurig, depressiv, empört, wütend ...“

Solche Sätze bedeuten einen Rückfall in undifferenzierte Ideologie, denn die heutige Wirklichkeit sieht anders aus:

1.gibt es auch Männer, die einen Beitrag zur Gleichberechtigung leisten,

2.ist die Quote auch unter Frauen nicht unumstritten,

3.wurde das Bonner Gesetz sicher von einer Männermehrheit beschlossen und sprach sich auch ein konservativer Kanzler Kohl für die Quote aus.

Sicher, es bleibt viel zu tun, und Ermunterung ist nötig, aber so? Falk Zieschke,

Astrid Bruckmann, Berlin

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