: Die Aussenpolitiker
Um einen Unionspolitiker zum Außenminister machen zu können, bräuchte Angela Merkel schon die absolute Mehrheit im Bundestag. Für den Fall ginge der Posten wohl an CSU-Chef Edmund Stoiber. In einer schwarz-gelben Koalition hieße der Außenminister eher Wolfgang Gerhard. Für die Außenpolitiker der Union blieben Staatsministerposten im Außen- und Kanzleramt. Der Stern will wissen, dass Friedbert Pflüger im Merkel-Kanzleramt die Europapolitik koordinieren soll. In Teilen der CDU gilt der unbescheidene Pflüger aber als „nicht ministrabel“.
Der derzeit ranghöchste Außenpolitiker der Union ist Wolfgang Schäuble. Drei weitere prominente Köpfe kümmern sich ebenfalls um Europa- und Weltpolitik: die Exgeneralsekretäre Peter Hintze und Ruprecht Polenz sowie der Exverkehrsminister Matthias Wissmann. Für die Bundeswehr ist Christian Schmidt (CSU) zuständig. Verteidigungsminister aber wird in einer schwarz-gelben Koalition nach dem derzeitigen Gerüchtestand eher der CSU-Landesgruppenchef Michael Glos. Außenpolitische Ambitionen pflegt aber auch Hessens Ministerpräsident Roland Koch. Er ließ sich von George W. Bush im Weißen Haus begrüßen, als Gerhard Schröder dort noch unerwünscht war.
Die Personalie Volker Rühe dagegen hat sich zur Zufriedenheit vieler in der Union erledigt. Der Exverteidigungsminister und derzeitige Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses will nicht wieder für den Bundestag kandidieren. Er könne die außenpolitischen Positionen seiner Partei nicht mehr vertreten, begründete er. Rühe hatte sich unbeliebt gemacht, weil er den EU-Beitritt der Türkei befürwortet und im Auftrag Schröders in New York für einen ständigen deutschen Sitz im Sicherheitsrat geworben hatte. EC