: Die Asche meiner Mutter
Irland/USA 1999, Regie: Alan Parker; mit Emily Watson, Robert Carlyle, Joe Breen u.a.; 145 Min.
“Natürlich hatte ich eine unglückliche Kindheit“; erzählt Frank McCourt in seinem berühmten autobiographischen Buch, „eine glückliche Kindheit lohnt sich ja kaum. Schlimmer als die normale unglückliche Kindheit ist die unglückliche irische Kindheit, und noch schlimmer ist die unglückliche irische katholische Kindheit“. Alan Parkers liefert also jetzt eine “werkgetreue“ Adaption dieser versauten Kindheit.
„Die Asche meiner Mutter“ ist eine Geschichte über bittere Armut, verzweifelte Lebensumstände, unerträgliche Demütigungen, hungernde und sterbende Kinder und hartherzige Pfaffen. Angesiedelt ist das ganze Drama in den Slums der irischen Stadt Limerick, wo die Familie McCourt mit dem dauerarbeitslosen, saufenden Vater (wunderbar wie immer: Robert Carlyle) und der tapferen Mutter Angela (Emily Watson aus „Breaking the Waves“) 15 Jahre mehr schlecht als recht ums Überleben und um den letzten Rest von Würde kämpft und dabei die Leiter des sozialen Abstiegs bis zur letzten Sprosse kennenlernt...
Es war wohl weniger das Elend das Frank McCourts „irische Erinnerungen“ zu einem Weltbestseller (das Buch steht nunmehr seit über fünf Jahren auf der Bestsellerliste der New York Times und wurde mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet, die weltweite Auflage beträgt über sechs Millionen) machte, sondern dieser unnachahmliche Ton, der zwischen Tragik und Witz pendelt. Regisseur Alan Parker (“Commitments“) hat sich mit seiner sorgsamen Inszenierung redlich bemüht, diesen Ton zu treffen. Das gelingt leider nicht immer. In den USA floppte der Film.
Capitol, Cinema Paris, CinemaxX Colosseum, CinemaxX Potsdamer Platz, CineStar im Sony Center, Filmkunst 66, Hackesche Höfe, Neues Off (OmU), UCI Kinowelt Zoo Palast, Village Cinema Berlin Kulturbrauerei
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