Die Anderen: The Guardian
■ Betr.: Die britische Tageszeitung zur Invasion in Nordirak
Die britische Tageszeitung zur Invasion in Nordirak:
Die beiden Krisen haben vieles gemeinsam, sowohl vom Ort des Geschehens als auch von ihrem diplomatischen Dilemma her. Die Tschetschenen und die Kurden wehren sich beide (mit schwerwiegender historischer Erfahrung) dagegen, von der Hauptmacht unterdrückt zu werden. Selbst jene Tschetschenen, die anfänglich mit Moskau verhandeln wollten, wurden von russicher Brutalität abgeschreckt. Die PKK mag nicht für alle Kurden sprechen, doch auch „gemäßigtere“ Kurdenbewegungen würden für Unabhängigkeit eintreten, wenn sie glaubten, eine Chance zu haben. Die Außenwelt hat ihre eigenen zwingenden Gründe, die Forderungen nach Unabhängigkeit nicht zu unterstützen. Der Westen will nicht, daß Rußland zerbricht, wie zuvor die Sowjetunion. Und wenn er wirklich etwas für kurdische Selbstbestimmung übrig hätte, dann hätte er sich schon am Ende des Golfkriegs ganz anders verhalten. Im Kaukasus und – etwas leiser – im Irak wird der Status quo vorgezogen.
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