■ Die Anderen: Die russische Zeitung "Nowyje Iswestija" kommentiert die Hinrichtung von Karla Tucker / "Liberation" schreibt zu der Hinrichtung Karla Tuckers
Die russische Zeitung „Nowyje Iswestija“ kommentiert die Hinrichtung von Karla Faye Tucker: Dem Gerichtssystem der USA hat eine einzige Spritze gereicht, um auf alle Beteuerungen Clintons, die Menschenrechte sogar am Ende der Welt schützen zu wollen, zu spucken. Um die demokratischen Werte zu schützen, schickt das Weiße Haus Truppen nach Panama oder Grenada. Um mit dem unmenschlichen Regime Saddam Husseins fertig zu werden, darf man dem Irak mit einem nuklearen Bombenschlag drohen. Und lauter als alle anderen darf man die Forderung des Europarates an Rußland unterstützen, die Todesstrafe vollständig abzuschaffen. Ein merkwürdiger Widerspruch.
„Libération“ schreibt zu der Hinrichtung Karla Tuckers: Ein schönes, ein ernstes Gesicht, das nicht lügt. Ein ernsthaftes Auftreten, gestützt auf eine Tonne jenes Glaubens, der die Verzweiflung verhindert. Man könnte sich kein besseres Argument gegen die Todesstrafe vorstellen als Karla Tucker, keine bessere Demonstration der Absurdität einer sozialen Vergeltung, die 14 Jahre nach der Tat geübt wird. Die politische Geschichte der USA wird zeigen, ob George Bush jr. von seinem Standpunkt aus recht hatte, keine Ausnahme bei seiner Regel zu machen, Gnadenfristen nicht zu gewähren. Vielleicht. Vielleicht muß man so unempfänglich für jedes Mitleid sein, um eines Tages US-Präsident werden zu können.
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