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■ Die Anderen"El Mundo" schreibt zur Haltung der Nato in der Kosovo-Krise / "Les Echos" zur Rolle Rußlands in dem Konflikt

„El Mundo“ (Madrid) schreibt zur Haltung der Nato in der Kosovo-Krise: Die Nato hat einen qualitativen Schritt nach vorne gemacht. Die Alliierten verabschiedeten eine Reihe von Maßnahmen, die von Militärmanövern nahe Jugoslawien bis zu einer möglichen Intervention gegen serbische Ziele reichen. Zu dieser Intervention soll es aber nicht vor Ende des Monats kommen. Es ist daher zu befürchten, daß Milošević die nächsten drei Wochen nutzt, um seine Politik der vollendeten Tatsachen fortzusetzen, die täglich mehr einer neuen Form der ethnischen Säuberung gleicht. Dennoch ist die Drohung der Nato mit Angriffen gegen Serbien nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Das darf sie auch nicht.

„Les Echos“ (Paris) schreibt zur Rolle Rußlands in dem Konflikt: Mit der Ankündigung von Kosovo-Gesprächen zwischen Boris Jelzin und dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević hat Rußland im Westen für Aufregung gesorgt. Jelzin, den die Finanzkrise in seinem Land dazu bewegen muß, sich nicht vom Rest der internationalen Gemeinschaft abzuheben, könnte trotzdem dort Ergebnisse erzielen, wo der Westen auf der Stelle tritt. So schwierig es für ihn angesichts einer proserbischen Öffentlichkeit ist, einem Rückgriff auf die Gewalt zuzustimmen, um Serbien dazu zu zwingen, die Feindseligkeiten gegen die albanischen Separatisten zu beenden, so leicht kann er Milošević unter vier Augen damit drohen.

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