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■ Die Anderen"Bild am Sonntag" glaubt an Schröders Macht / "Le Monde" beurteilt das Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern vorsichtig

„Bild am Sonntag“ glaubt an Schröders Macht: Gerhard Schröder – am Wahlabend strahlender Sieger, danach nicht mehr Herr des Verfahrens? Dieser Eindruck, den nicht nur der abgesprungene Stollmann erweckt hat, muß Schröder weh tun. Er muß auch denjenigen Wählern weh tun, die nur wegen Schröder für die SPD gestimmt haben. Und er beunruhigt alle, die zwar gegen Rot-Grün sind, aber doch Schröder eine faire Chance geben wollten. Gerhard Schröder hat diese Chance freilich noch einmal. Bisher ist nur die Generalprobe verpatzt, aber noch nicht die Aufführung. Schröder weiß jetzt, wie bestimmt er als Kanzler von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch machen muß. Der Koalitionsvertrag bietet ihm dazu jede Gelegenheit, denn er läßt, genauer besehen, vieles offen.

„Le Monde“ beurteilt das Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern vorsichtig: Die schönen Worte, die bei der Unterzeichnung des Abkommens gesprochen wurden, können nicht verdecken, was die Verhandlungen zuvor enthüllt haben: Der Graben des Mißtrauens ist zwischen Israelis und Palästinensern nur noch größer geworden. Arafat wirkte wie ein müder Verhandler, am Ende seiner Zeit. Netanjahu tat es ihm gleich: Er war weniger Staatsmann denn je, sondern Parteichef, dem es in erster Linie darauf ankam, die am weitesten rechts stehende Koalition in der Geschichte Israels zusammenzuhalten.

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