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Die ARD wühlt in Gysis VergangenheitIm Osten nichts Neues

War Gregor Gysi in seiner Zeit als DDR-Rechtsanwalt ein Stasi-IM? Oder nicht? "Die Akte Gysi" (Donnerstag, 23.30 Uhr, ARD) macht sich auf der Suche nach einer Antwort.

Advocatus diaboli? Gregor Gysi. Bild: dapd

Wer sich in der vergangenen Woche die neue Late Show von Stuckrad-Barre auf dem Kika (Oder war es ZDFneo? Jedenfalls irgendein Nischenprogramm für junge Zuschauer, an deren mögliche Rückgewinnung für das öffentlich-rechtliche Hauptprogramm dort offenbar keiner mehr glaubt) angeguckt hat, konnte von dem als Gast geladenen Gregor Gysi erfahren, dass es 2000 Euro kostet, ihn "IM Notar" zu nennen.

Stuckrad-Barre befand, das könne er sich leisten. Die Kollegen vom Hauptprogramm bezahlen so einen Betrag natürlich aus der Kaffee- oder Portokasse. Und so tun sie es heute wieder, bei der ARD nennen sie Gregor Gysi "IM Notar". Neu ist der Vorwurf natürlich nicht, aber ein bisschen Säbelrasseln muss sein, und so versprechen Hans-Jürgen Börner und Silke König gleich zu Beginn ihrer Dokumentation "neue Erkenntnisse, neue Antworten zu Gregor Gysi".

Die suchen sie erst mal in seiner Vergangenheit: "Ost-Berlin 1977. Der junge Rechtsanwalt Gysi übernimmt sein erstes wichtiges Mandat." Rudolf Bahro hatte sein DDR-kritisches Buch "Die Alternative" veröffentlicht, im Westen. Damit war Gysi quasi auf Dissidenten abonniert, es folgten Robert Havemann, Lutz Rathenow, Vera Lengsfeld und andere. Einige der ehemaligen Mandanten haben die Filmemacher im vergangenen Jahr aufgesucht. Sie sagen, was sie von Gysi halten: nicht viel.

Kann sein, dass Börner und König akribisch Interviewpartner gesammelt haben. Kann sein, dass sie die eine oder andere Stasi-Akte neu aufgetan haben. Aber eine Verpflichtungserklärung Gysis konnten auch sie – wie viele andere vor ihnen – nicht finden. Ihre Indizienkette gegen Gysi baut vor allem darauf, dass die Stasi über Informationen verfügte, von denen die jetzigen Belastungszeugen sagen, sie könnten ausschließlich von Gysi selbst stammen.

Gysis Einwendung, die Stasi habe sich Zugang zu seinem Büro verschafft und dort Vermerke eingesehen, kontert Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen: "Ja, da kann ich nur sagen: Herr Gysi, legen Sie mal diesen Vermerk vor!" Das hat natürlich eine gewisse Plausibilität, ist doch nicht einzusehen, warum Gysi auf diese Möglichkeit der Entlastung verzichten sollte – wenn er sie denn hätte. Ein stichhaltiger Beweis ist es gleichwohl nicht.

Aber vielleicht ist das auch gar nicht des Pudels Kern, die Frage, ob Gysi nun ganz offiziell – mit Verpflichtungserklärung und allem – Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit war. Sicher ist, dass er seine prominenten Mandate nur dadurch bestreiten konnte, dass er, das SED-Mitglied Gysi, regelmäßig und mehr oder weniger offen als Mittler zwischen Mandant und Staatsorganen auftrat; als gleichzeitiger Vertreter der sich diametral zueinander verhaltenden Interessen der Angeklagten und der Ankläger.

§ 1 der Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO) definiert den Rechtsanwalt als "unabhängiges Organ der Rechtspflege" – Gysi war das Gegenteil davon: abhängig. Natürlich galt die BRAO in der DDR nicht, gleichwohl hat der Begriff des "Rechtsanwalts" einen unabdingbaren überpositiven Kerngehalt. Auf Deutsch: Ein Anwalt kann nicht gleichzeitig seinen Mandanten vertreten und sich mit der Gegenseite gemein machen – da bleibt unterm Strich immer nur der Verrat übrig.

Möglicherweise lag es an der Verabredung mit Stuckrad-Barre, aber Gysi konnte es "weder zeitlich noch inhaltlich schaffen, für das Interview zur Verfügung zu stehen" – so Gysi in seiner Absage an Börner und König. Die Filmemacher waren (anders als vor einer Woche Christoph Lütgert in seiner Drückerkönig-Maschmeyer-Doku) klug genug, auf dieses TV-magazinjournalistische Mätzchen zu verzichten und haben nicht an Gysis Haustüre sturmgeklingelt. Was hätte Gysi ihnen auch anderes sagen sollen als zuvor schon dem Bundestag: "Ich brauchte keine Kontakte zur Staatssicherheit. Sie waren gar nicht nötig (...). Ich hatte Gespräche mit dem Zentralkomitee, der führenden Kraft der DDR."

Dazu Hubertus Knabe: "Wenn Herr Gysi meint, dass es weniger problematisch sei, mit den Auftraggebern der Stasi zu sprechen statt mit der Stasi selbst – da kann ich nur mit dem Kopf schütteln." Viele Fernsehzuschauer werden es ihm morgen Abend gleichtun.

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27 Kommentare

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  • L
    linsenspaeller

    Die Texte auf dieser Seite und vorausahnend auch der Film arbeiten sich ebenso wie die aktuelle Stunde über den Kommunismus im Bundestag in oberflächlichen Effekthaschereien ab. Man ist im lärmenden Handgemenge darauf aus, dem Widersacher einen schwarzen Strich an die Backe zu schmieren, um dann triumphal den einzig möglichen historischen Schluß daraus zu ziehen: Er ist schwarz und er war schwarz!

     

    Gregor Gysi ist einer der brilliantesten Köpfe und Redner, die im deutschen Parlament je gesessen haben. Mal ganz unabhängig von der Menge an Erfahrung und Fachwissen, das man als Anwalt in Deutschland im Laufe eines Berufslebens so einsammeln kann. Und auch ganz unabhängig davon, ob er als Verteidiger in politischen Fällen eventuell Mandantenverrat begangen hat. Ich bin mir relativ sicher, daß man ihm diese Frage nie stellen würde, wäre er ein Mitglied der CDU.

     

    Es ist ja heute nicht so ganz leicht zu verstehen, warum es in der DDR relativ einfach war, Jura zu studieren und Anwalt zu werden. Viel einfacher als etwa Pädagogik, Naturwissenschaften oder Medizin zu studieren. Ein Abitur war dazu (ähnlich wie bei Soziologie, oder Journalismus) nicht unbedingt nötig. Das hatte möglicherweise mit dem Bedarf zu tun, ganz sicher aber ging man auch davon aus, daß diese Ausbildungen so mit Marxismus-Leninismus überfrachtet waren, daß man es eh nur mit einem großen ideologischen Airbag schaffen würde, diese Studiengänge durchzustehen.

     

    Ich hatte in der DDR subjektiv das Gefühl, daß es überhaupt nicht möglich ist, einen im westlichen Sinne neutralen Anwalt oder Notar zu finden, ich hätte mich also über einen, der mit SED oder Stasi in Verbindung steht, gar nicht gewundert. Deshalb finde ich es zumindestest seltsam, wenn sich Leute vom Status einer Frau Merkel, Havemann oder Lengsfeld, die das System doch sehr gut von innen kannten, heute derart überrascht und entrüstet geben. Den Anschein einer besonderen Lauterkeit hat das jedenfalls nicht.

     

    Ich meine, auch wenn es gute Gründe gibt, die Linkspartei mal für einige Jahre zu verbieten - wenn man sich derart aufwändig an Gysi abmühen muß, scheinen alle übrigen Argumente doch weitaus wertloser zu sein.

  • M
    Motte

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    Ich habe gestern die Dokumentation gesehen und kann nicht begreifen, dass es immer noch Leute gibt, die Gregor Gysi als Opfer einer Parteien- und Medienkampagne sehen. Selbst wenn diesen Leuten der Zeitpunkt der Ausstrahlung der Sendung am Beginn des Wahljahres 2011 als konspirativ lancierter Akt erscheinen mag, verlieren die im Film gezeigten Dokumente und erschütternden Aussagen dadurch doch keinerlei Gewicht. Sollten sie unwahr oder fingiert gewesen sein - was ich für abwegig halte -, müsste G. Gysi, als erfahrener Kläger in Sachen DDR-Vergangenheit,erneut ein leichtes Spiel vor Gericht haben, diese Aussagen der Kronzeugen als unbewiesene oder falsche Äußerungen verbieten zu lassen. Sollte er diese Vorwürfe nicht entkräften können, fände ich es unerträglich, ihn als Abgeordneten im Bundestag weiterhin zu sehen. Die Verweise auf Schuld und moralisch-ethische Vergehen anderer Politiker können in keinem Fall zur Entlastung von G. Gysi dienen. Jeder der sich schuldig gemacht hat, sollte im Idealfall überführt und bestraft werden. Dabei ist jeder Fall für sich zu behandeln. Überführte Steuersünder können sich auch keinen Freispruch unter Verweis auf die Vielzahl bisher nicht angeklagter Steuersünder erhoffen.

    Unverständlich erscheint mir auch, der immer wieder kolportierte Hinweis auf eine bisher fehlende IM-Verpflichtungserklärung von G. Gysi, um ihn damit zu entlasten. Vielleicht kann ich hier etwas polemisch darauf verweisen, dass K.E.v. Schnitzler, soweit ich weiß, auch kein IM war. Entscheidend für die Schuldfrage ist doch nicht der Nachweis einer Unterschrift auf einer IM-Verpflichtserklärung, sondern das, was man getan hat.

  • G
    gaveston

    @ von ich:

    Wie man diesen Artikel als "Kampagnenjournalismus" diffamieren kann ist mir schleierhaft. Der Autor versucht eindeutig, sowohl be- als auch entlastende Momente darzustellen....

    -----------------

     

    Ich war sehr gespannt auf die Doku, und bin vom Fach.

    Nachdem der Sprecher seinen ersten Satz ausgesprochen hatte, war mir bereits klar - weil unüberhörbar, was die Intension dieser Doku ist.

    Ich fand die sprachliche Suggestion eigentlich etwas billig, weil zu leicht durchschaubar.

     

    Ein neutraler Sprecher wäre wirkungsvoller für die Kampagne gewesen. Aber Kampagnenjournalisten zählen im allgemeinen ja auch nicht zu den intelligentesten (siehe Bild) - und finden ja auch genügend Publikum, die garnix merken (s. Oben).

     

    Jeder muß für sich entscheiden, wie er mit den vorgeworfenen Info-Brocken umgeht. Aber niemand sollte sich einbilden können, das in dieser Sendung irgendetwas "untersucht" wurde.

  • H
    heinz84ma

    Es ist doch sehr Merwürdig das pünktlich zu beginn des (Super) Wahljahres dieser Film veröffentlich wird. Welcher anscheinend von mangelnden Wahlinhalten der neoliberalen Parteien ablenken soll. Nun ja ich denke die große Wirkung wird diese Doku dennoch nicht finden; in der breiten Öffentlichkeit. Es ist ja auch nicht die erste "entlarvende" Doku in Richtung Linkspartei die auf einem Öffentlich-rechtlichen Sender lief. Bitte mehr aktuelle Themen die wirklich relevant sind für die Bürger. Denn die Welt dreht sich nun mal nicht nur um Herrn Gysi und seine Biographie, so umstritten diese auch sein mag.

  • G
    Gont

    Ich frage mich, wieso man mit dieser Sendung Wahlen manipulieren können soll, wenn (mal von der Platzierung der Sendung abgesehen) die Dinge, die gesagt und gezeigt wurden, angeblich allgemein bekannt sein sollen. Und das ewige Argument, dass es auch in anderen Parteien Personen gibt, denen endlich auf die Finger und in deren Vergangenheit geguckt werden sollte, kann doch nicht ernsthaft dazu dienen, dass dies, wenn es um Herrn Gysi geht, nicht geschehen darf.

    Es wäre wünschenswert, dass die Linke die Vergangheit ihrer Vorsitzenden aufarbeitet und dann gerne ihre Kraft nutzt, um auch kritisch auf die anderer Parteivertreter, wie beispielsweise Frau Merkel, zu blicken.

  • K
    Kalinke

    Was mich bestürzt sind diese unerträgliche Kommentare. Es ist doch schlimm, dass jemand wie der Herr Gysi Menschen, zu deren Verteidigung er dienen sollte,

    diese bespitzelt hat, Ihr Vertrauen missbraucht hat, der Stasi diente.

    Frau Merkel hatte jedenfalls keine Führungsrolle in der SED, wie sie Gysi inne hatte. Die Nähe zu Honecker und den übrigen Funktionären, als geschätzter

    Handlanger dieser Herren, ist derart erschütternd, dass man darüber nicht genug berichten kann. Wie kann man solch einen Mann wählen?

    Nicht zu vergessen: Herr Gysi, kam aus previligiertem Hause, nicht aus der Ebene der kleinen Leute, sondern aus der Bonzen-Schicht der DDR.

     

    Und bespitzeln muste kein Mensch einen anderen, das war jedem frei gestellt.

    Es war eben eine Charakter-Frage... besonders Schlimm, es ging um Menschen, die er verteidigen sollte, was steckt hinter solch einem Menschen für ein

    Charakter, wo war und ist das Gewissen?

  • B
    Bluffy

    In sieben Bundesländern stehen in diesem Jahr in Deutschland Wahlen an. Die Stimmung in der Bevölkerung wird aufgrund der sozialen Schere immer schlechter. Aktionäre machen hohe Gewinne, bei den unteren Einkommen bewegt sich nichts und das Leben wird immer teurer. Auch wenn die offiziellen Umfragewerte für "Die Linke" nicht steigen, haben die der Wirtschaft ergebenen etablierten Parteien immer größere Angst, dass diese Partei, deren Konzept nicht immer schlüssig ist, aber eine starke soziale Tendenz erkennen läßt, weiter zulegen wird.

    Die Medien, deren Bedienstete ja nun nicht zu der unteren Einkommensgruppe zählen, nehmen jede Gelegenheit wahr, die Partei "Die Linke" und deren Führungspersönlichkeiten vorzuführen und mit nicht bewiesenen Behauptungen zu diskriminieren. Dazu gehört auch die Sendung "Die Akte Gysi" (ARD 20.01.11, 23:30). Gebetsmühlenartig werden immer wieder die gleichen Anschuldigungen erhoben, es werden Schreibmaschinenseiten gezeigt, die nie mit einer Schreibmaschine aus DDR - Zeiten geschrieben sein können, Interviews eingeblendet, deren Inhalt keinen Zusammenhang mit Herrn Gysi feststellen lassen. Und als Sahnehäubchen hält dann noch der "Historiker" Hubertus Knabe, der auf alles, was aus der ehemaligen DDR stammt, nur mit Hass reagiert, sein Gesicht in die Kamera. Diese ganzen Geschichten sind ca. 30 Jahre her. Und da soll Gysi heute irgend eine Notiz vorlegen?! Wenn man damals etwas bewegen wollte, war eine Zusammenarbeit mit Behörden - auch der Stasi, unumgänglich. Die Stasi war eine schlimme Sache. Aber sehen wir uns doch mal in unserer "freien Welt" um. Wie ist man denn mit den Leuten, die vor der Wende mit den im Hintergrund Agierenden, wie Schalk - Golotkowski, paktiert haben, umgegangen? Diese Freunde der Korruption, denen es egal war, mit welchem Regime sie zusammengearbeitet haben, sind nie zur Verantwortung gezogen worden. Darum sollten sich die Medien mal kümmern - und nicht versuchen, mit Meinungsmache die anstehenden Wahlen zu manipulieren!

  • A
    atypixx

    Habe den Beitrag gerade gesehen und bin nun davon überzeugt, dass Gysi Mandanten an die Stasi verraten hat und hierbei durchaus kein kleiner Fisch war. Nun weiß ich nicht, ob ich künftig weiterhin die Linke wählen werde - vermutlich ja, aber Gysi ist nun wahrhaftig ein Störfaktor. Ich hoffe, die Abwiegelnden ("Wie ist es mit Merkel"? ... "Wie ist es mit den Nazis gewesen?" ...) haben diesen Beitrag auch gesehen. Wenn nicht, könnte er manche Augen öffnen, die Gysi durchaus wohlwollend und der "Stasi-Keule" durchaus skeptisch-ablehnend gegenüberstehen. So war es jedenfalls bei mir.

  • S
    SowohlAlsAuch

    jedeR der/die glaubt gisy hätte nichts zu verbergen, ist hoffnungslos naiv oder einfach nur schwärmerisch veranlagt.

     

    für merkel-anhängerInnen gilt das gleiche.

    deswegen wär's angebracht, wenn die ard-progammverantwortlichen soviel hintern in der hose hätten, auch mal in deren ddr-musterbiografie herumzuwühlen.

  • C
    C.Mayer

    Gehts gegen die Linke, machen alle mit. Herr Knabe ist reichlich naiv, wenn es um die DDR geht. Der Herr sollte sich lieber mal mit dem Fortwirken nazionalsozialistischer Schreibtischtäter und Beamter in der Adenauer-BRD Gedanken machen. Dieses Gesoxe wurde uns in der DDR glücklicherweise erspart. Aber das ist eben der Unterschied: Polizeistaat Kuba =schlecht, Polizeistaat Tunesien - schönes Reiseland, Polizeistaat Saudi-Arabien - guter Bündnispartner. Ich wette, Herrn Knabe und Frau Merkel interessieren Menschenrechte nicht wirklich, die bemerken deren Fehlen nur in linken Diktaturen.

  • I
    ich

    Wie man diesen Artikel als "Kampagnenjournalismus" diffamieren kann ist mir schleierhaft. Der Autor versucht eindeutig, sowohl be- als auch entlastende Momente darzustellen. Für Scheuklappen-Linke (damit sind die Parteigänger gemeint) scheint jeder objektive Vorwurf Blasphemie gleichzukommen und wird niedergeschrieen. Geschmacklos, durchschaubar und unkritisch.

  • H
    Helge

    Pro "Akte Schleyer"!

  • J
    Julius

    Bildunterschrift: Advocatus Diabolus...soll das seriös wirken?

    Wie richtig dekliniert wird, weiß sogar Wikipedia!

    Falls die taz nicht nur intellektuell wirken, sondern auch intelligent sein möchte, wäre eine Verbesserung nicht schlecht.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Danke für den Hinweis. Sollte natürlich der Genitiv sein und wurde sofort geändert!

  • M
    mattys

    da hast du ganz recht ""kampagne" es währe wesentlich spannender die akte "im erika" unsere aller geliebten kanzlerin rauszurücken.aber man muss nur in der richtigen partei sein um sowas zu verhindern

  • C
    Celsus

    Dann warte ich doch mal gespannt auf die Akte Merkel. Alles andere würde bedeuten, dass die Unterlagen und Ergebnisse nur einseitig parteipolitisch von der gegenwärtigen Budnesregierung missbraucht werden.

     

    Und Frau Merkel dürfte durchaus einiges zu bieten haben, was sie schon zu DDR-Zeiten geleistet hat. Sie war kein unbedeutendes Mitglied der blind SED-treuen Blockflöten-CDU und sie arbeitete bei der FDJ im Bereich Agitation und Propaganda.

     

    Da würde die intellektuelle Redlichkeit schon gebieten, dass ebenfalls aufzugreifen.

  • C
    cyctologie

    laaaaaaangweilig

  • M
    MvD

    ich halte es ebenfalls für sehr sehr merkwürdig, dass man, wenn es um stasi-tätigkeiten geht, nur von politikern der LINKEn hört oder liest. dass sich niemand um die stasi-vergangenheit führender ost-deutscher politiker aus den anderen parteien kümmert scheint in diesem land methode zu haben. es ist jedoch kein geheimnis mehr, dass gerade in der Linkspartei überdurchschnittlich viele ehemalige IM's des MfS sitzen und das gerade diese partei (anders als die anderen) es einfach nicht gebacken bekommt sich von dem DDR-Regime zu distanzieren. Teilweise sind dort auch revisionistische ansichten zu finden und die ehemaligen MfS spitzel versuchen - leider auch erfolgreich - ihre Mitwirkung an diesem menschenverachtenden System zu marginalisieren (siehe Kaiser oder Scharfenberg)

    zu falls Gysi muss ich sagen, dass es damals nicht unüblich war studenten staatstragender wissenschaften genau zu beobachten, oder sie als beobachter einzustellen. auch die tatsache dass er in einem totalitären system die möglichkeit hatte als freier rechtsanwalt zu fungieren spricht für gute kontakte zur Administration und somit auch zum MfS.

    Ich denke aber, dass man auch die positiven Aspekte seines Lebens betrachten sollte. Wenn man in einem solchen System etwas verändern will, kann man eben nicht mit der brechstange vorgehen. Menschen die für das MfS gearbeitet haben weil sie anderen helfen wollten, sind sicherlich anders zu beurteilen als menschen die nur ihren vorteil daraus ziehen wollten (siehe kerstin "kathrin" kaiser)

  • SK
    Stefan K.

    Es ist echt zum Kotzen, dass die IM-Keule schon lange nicht mehr der Aufklärung, sondern der Diffamierung politischer oder anderer Gegner dient.

     

    Zudem haben alle höheren Funktionäre- egal welcher Partei - ihre Berichte geschrieben, welche, wenn von Nutzen, im Zweifel auch beim MfS landeten.

    Die von Propagandasekräterinnen mit ziemlicher Sicherheit - dazu musste keine IM-Akte angelegt werden.

  • S
    Schwarzgold

    "diaboli" bitte, liebe Redaktion...

  • T
    Tomate

    Schade, dass sich die taz an der Multiplikation derartiger Schweinereien beteiligt. Als wäre die politische Kultur ohnehin nicht schon degradiert genug.

     

    Wieder mal so ein Versuch, der PDS zu Beginn eines Wahljahres auf den Kopf zu pinkeln, und wieder mal ... gähn. Immer wieder dieselben neu aufgewärmten Anschuldigungen ohne Beweise, stattdessen immer nur irgendwelche konstruierten "Indizien". Aber klar, irgendwas bleibt ja immer hängen.

     

    Da hat Gysi eigentlich noch mal Glück gehabt. Man hätte ihm ja auch Gerüchte über eine Affäre nachwerfen können (Lafontaine), oder seine umgeleiteten Flugmeilen (Özdemir), oder irgendwelche inkriminierenden E-Mails von (natürlich ganz zufällig) geklauten Notebooks (Speer), usw.

     

    Und @Kampagne?: ja, davon habe ich auch schon gehört, und auch ich finde das Verschwinden dieser Akte überaus dubios. Aber davon hört man im öffentlich-rechtlichen überraschenderweise nichts ...

  • J
    Jappie

    mhh, ich habe eben erst mal im Kalender schauen müssen

    -der Artikel ist vom 19.01.2011,

    -die Sendung soll lt. Text am Donnerstag laufen

    -der Artikel schließt mit: "... Viele Fernsehzuschauer werden es ihm heute Abend gleichtun"

    Also: heute ist Mittwoch, die Sendung läuft am Donnerstag ... was ergo dann morgen ist.

     

    Nach dem Artikel ist wohl aber davon auszugehen, dass sich das Anschauen nicht lohnen wird. BRD-Maßstäbe an die DDR zu legen, gepaart mit einem gerüttelt Maß an Unwissenheit sowie dem Ausblendung von erklärenden Details bringt keine Objektivität (falls die gewünscht war). Es besteht halt ein Unterschied zwischen Verstehen und dem Repetieren von gut-böse Denkmustern. Es ist ja so schön einfach, zu Glauben: wer in der DDR gesellschaftlich engagiert war, war entweder SED (aka Blockpartei, aka Stasi) oder war in Bautzen inhaftiert. Kann man sich ja auch viel leichter merken.

     

    Verstehen bedeutet sich zu öffnen, zuzuhören, eigene Denkmuster zu ändern. Aber wer hat denn daran Interesse - die DDR wurde doch erfolgreich eingegliedert.

  • E
    edelmann

    fällt euch was auf? die werte für die cdu steigen im wechselgang mit der Kopperei auf die Führung der Linke, auf Westerwelle, auf Seehofer, auf Gabriel.

     

    Lächerlich, die Konzernmedien führen in der "gelenkten Demokratie" - wäre schön, wenn wir auch über diese Hintergrundprämissen abstimmen könnten und nicht nur über die Mittel, um diese Vorgaben umzusetzen.

  • Q
    quarktasche

    Der Kampagnenapparat gegen die Linke ist jetzt vor den anstehenden Landtagswahlen wieder voll im Gange. Am vergangenen Sonntag die unsägliche Anne-Will-Kommunismus-Sendung und jetzt und jetzt dieses Stück Kampagnen-Journalismus.

  • B
    Bernd

    Immer wenn der Name Hubertus Knabe auftaucht muss ich lachen und mit dem Kopf schütteln. Beim Thema Gysi und IM muss ich aber nicht mal mehr gähnen.

  • R
    Robert

    War ja auch mal wieder höchste Zeit für dieses Thema. Zum wievielten Mal eigentlich?

     

    Es müssen doch schon mehrere hundert "JournalistInnen" sein, die mit dem Thema "Gysi" Geld verdient haben. Die Zahl der Artikel und Sendeminuten wäre schon mal interessant.

     

    Und alles, alles im Dienste der Aufklärung. Oder gar der Wahrheit? Oder vielleicht doch nicht?

  • W
    Wahrheitjetzt

    Klingt mal wieder nach einer weiteren Diffamierungskampagne gegen DIE LINKE. Im Landtagswahljahr 2011 soll das sicherlich helfen die CDUCSUFDP weiter an der Macht zu halten. Wann kommt die Dokumentation über die ehemalige FDJ-Sekretärin für "Agitation und Propaganda" Angela Merkel? Wenn überhaupt, dann wahrscheinlich erst nach den Wahlen und irgendwann um 2:00 Uhr in der Nacht.

  • K
    Kampagne?

    Man sollte mal lieber in der "Akte Merkel" wühlen.

    Die ist komischerweise spurlos verschwunden.

    Wobei doch das Gerücht geht, Merkel sei Informelle Mitarbeiterin "Erika" gewesen und zudem noch Propagandasekretärin der FDJ.

     

    Ja merkwürdig ist's, wie Akten verschwinden, ja merkwürdig.