LIBYEN : Deutschland will mehr Kriegsopfer behandeln
BERLIN | Die Bundesregierung will deutlich mehr verletzte Kriegsopfer aus Libyen nach Deutschland zur medizinischen Versorgung holen. „Wir arbeiten gemeinsam mit unseren libyschen Partnern mit Hochdruck daran, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass dies sehr schnell umgesetzt wird“, erklärte ein Außenamtssprecher am Wochenende in Berlin. Bislang werden Einzelfälle nach Deutschland eingeflogen und behandelt. Ziel der Bemühungen ist es jetzt, mehr Verwundeten „schnell und unbürokratisch dringend benötigte Hilfe zu leisten“.
Deutschland ist derzeit der einzige EU-Staat, der in Tripolis Visa für die Einreise in den Schengenraum erteilt. Bislang sei keinem libyschen Verletzten die Erteilung eines Visums verweigert worden. Der Sprecher erklärte, Visa-Anträge von Verletzten würden vorrangig behandelt.
Derweil haben die Aufständischen bei ihrem Vormarsch auf das Zentrum von Sirte weitere Geländegewinne gemeldet. Sie eroberten nach eigenen Angaben das Konferenzzentrum Ouagadougou, das bislang von Gaddafi-Anhängern als Hauptquartier genutzt wurde. (dpa)