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■ EU-UrteilDeutscher Handball will die EU leben

Frankfurt/Main/Malmö (dpa) – Der Deutsche Handball-Bund (DHB) hat zwar im Gegensatz zum DFB die sofortige uneingeschränkte Spielberechtigung für alle EU-Spieler in den Bundesligen der Männer und Frauen empfohlen, doch was nun passieren wird, darüber ist man sich noch nicht ganz klar. Manager Bodo Ströhmann von der SG Wallau- Massenheim betont: „Der knappe Geldbeutel der meisten Vereine wird alles regeln. Ich glaube, daß es realistisch ist, wenn wir uns auf drei Ausländer inklusive der Nicht- EU-Spieler beschränken.“

Bundestrainer Arno Ehret, der immer vehement für die bisherige Beschränkung auf einen Ausländer pro Verein und Spiel plädierte, nahm beim World-Cup in Malmö die Entscheidung gelassen auf: „Ich halte die Gefahr für den Nachwuchs jetzt für überschaubar. Es werden ein, zwei Skandinavier kommen, aber nicht eine riesige Zahl. Die besten Spieler auf den spielbestimmenden Positionen sind in Spanien und Frankreich oder schon in Deutschland.“

Stimmt der erweiterte Vorstand des Verbandes wie erwartet innerhalb der nächsten 14 Tage mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zu, erlangt der Beschluß von Liga-Ausschüssen und DHB- Spielkommission sofortige Rechtsgültigkeit. Dann ist der unbeschränkte Einsatz von EU-Ausländern möglich. „Die EU“, sagt Jurist und Nationaltorwart Andreas Thiel, „ist geltendes Recht, mit dem wir leben müssen.“

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