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Deutsche gehen schneller unter

■ DLRG beklagt niedrigen Zulauf bei Schwimmkursen

Die Deutschen drohen ein Volk von Nichtschwimmern zu werden. Dieser Ansicht ist der Vizepräsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Jürgen Illing. Im vergangenen Jahr hätten nur 350.000 Menschen bei seiner Organisation schwimmen gelernt; 1963 seien es noch 1,5 Millionen gewesen, bedauerte Illing am Wochenende bei der Bundestagung des DLRG in Travemünde.

Schuld daran seien die Spaß- und Freizeitbäder, die überall im Land gebaut würden und herkömmliche Schwimmbecken verdrängten. Um Kraulen, Rücken oder Brust zu lernen, taugen die nämlich nicht: „Das Interesse der Menschen am Schwimmunterricht ist durchaus da, aber uns fehlen die Kapazitäten“, erklärte Illing.

Nicht gesunken ist hingegen der Bedarf an Rettungsschwimmern. 1997 arbeiteten die aktiven DLRGlerInnen 5,7 Millionen Stunden im Wasserrettungsdienst und in der Ausbildung. Sorgen bereitet der Gesellschaft die Finanzierung dieser Arbeit. Das Spendenaufkommen ist seit Jahren rückläufig, so Illing. Dabei sei der Aufbau von Wasserrettungsstationen notwendig, gerade in den neuen Bundesländern. Noch immer ertränken dort mehr Menschen als in den alten Ländern. lno

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