: Deutsche Oper in Geldnot
■ Intendant befürchtet Pleite oder zeitweilige Schließung
Der Deutschen Oper droht die Zahlungsunfähigkeit oder zeitweise Schließung, wenn die vom Senat angekündigten Sparmaßnahmen Wirklichkeit werden. Das kündigte ihr Generalintendant Götz Friedrich an. „Die Deutsche Oper ist in Not!“ sagte der Opernchef. „Wir wissen zur Zeit nicht, ob es eine Zukunft für uns gibt.“ Ihm fehlen über 13 Millionen Mark noch in diesem Jahr. Eine Oper könne, wie Friedrich betonte, nicht von heute auf morgen Pläne umstoßen. „Wir sind ausgequetscht wie kein anderes Haus. Ich mache keine Panik, aber wir erwarten, daß die Politik jetzt Entscheidungen ohne Panik trifft und endlich klare Prioritäten setzt. Ähnliche Töne waren in den letzten Tagen auch von der Staatsoper Unter den Linden, dem Deutschen Theater und der Schaubühne am Lehniner Platz zu hören gewesen. Alle wenden sich gegen das jetzt propagierte „Rasenmäherprinzip“. Den Theaterleuten wäre es als Ultima ratio wohl lieber, dann eher die Zuschüsse für das eine oder andere Haus völlig zu streichen. Friedrich fragte auch nach dem Verbleib der Bundesmittel, mit denen die sogenannten kulturellen „Leuchttürme“ der Stadt unterstützt werden sollten. „Die Deutsche Oper hat nichts davon gesehen.“ 55 Millionen Mark sollen „im Haushaltsloch verschwunden sein“. dpa
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