: Deutsche Aufholjagden in Katar
Bei der Tischtennis-WM überraschen Patrick Franziska und das Doppel Sabine Winter/Yuan Wan
Als einziger deutscher Spieler hat Patrick Franziska das Achtelfinale der Tischtennis-Weltmeisterschaften in Katar erreicht. Nach einem 0:3-Satzrückstand gewann der an Nummer acht gesetzte Bundesliga-Profi des 1. FC Saarbrücken noch mit 4:3 gegen Cho Daesong aus Südkorea. Im entscheidenden siebten Durchgang siegte Franziska mit 11:3. Was für eine Aufholjagd!
„So ein Spiel habe ich noch nie erlebt“, sagte der 32-Jährige. „Bis zum 0:3 war ich überhaupt nicht im Spiel. Dann hat Rossi (Bundestrainer Jörg Roßkopf) gesagt: Wir zählen jetzt bis vier und jeder Satz ist eine Nummer. Das war eine gute Hilfestellung für mich. Jetzt ist hoffentlich alles möglich für mich.“
Franziska war bereits in den vergangenen Monaten der erfolgreichste deutsche Tischtennisspieler. Unter anderem erreichte er als bislang einziger Europäer das Endspiel eines Grand-Smash-Turniers. Trotz seines Erfolges gegen den 22-jährigen Cho Daesong stehen die deutschen Männer in Katar aber weiter im Schatten des Frauen-Teams. Sabine Winter (TSV Dachau) und Ying Han (KTS Tarnobrzeg) haben am Abend ebenfalls noch die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale.
Und das deutsche Doppel Sabine Winter/Yuan Wan bleibt die große Überraschung dieser Weltmeisterschaft. Zwei Tage nach ihrem sensationellen Sieg gegen die chinesischen Titelkandidatinnen Chen Xingtong und Qian Tianyi bezwangen die beiden, die im Tableau lediglich auf Position 26 gesetzt sind, im Achtelfinale das favorisierte Duo aus Taiwan ebenfalls durch eine sehr bemerkenswerte Aufholjagd: Ähnlich wie bei Franziska hieß es auch bei Winter und Wan noch 3:2 nach 0:2 gegen Yun-En Tsai und Yi-Hua Huang.
„Natürlich macht man sich jetzt kleine Hoffnungen. Aber unsere Gegnerinnen werden top sein“, sagte Winter nach der Partie. Dem deutschen Doppel fehlt nur ein Sieg im Viertelfinale, um mindestens die Bronzemedaille sicher zu haben. (taz,dpa)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen