Zum Totlachen
Warum feiern wie den Mauerfall und nicht das Ende der SED-Diktatur in der DDR?
Memo: 1989 fiel nicht die Mauer, sondern eine Diktatur! Was heißt denn "Fall der Mauer"?
Dem deutschen Kurzzeitgedächtnis schreibe ich ins historische Stammbuch: Die Mauer fiel noch gar nicht am 09.11.89. Sie begann bestenfalls zu bröckeln und durchlässig zu werden, im übrigen sehr spät! Menschen aus Ost und West tanzten auf ihr und freuten sich, dass nicht mehr geschossen wurde.
Wenige Monate zuvor starb mitten in Berlin Chris Gueffroy. Das war das Ergebnis der dialektisch formulierten Bildungspolitik Margot Honeckers "Liebe zum Sozialismus heißt Hass auf den Klassenfeind". Er wurde ermordet, als er vom universellen Menschenrecht auf Freizügigkeit Gebrauch machen wollte. Ostdeutschland war pleite - moralisch und finanziell. Die SED-Diktatur implodierte nach langem ökonomischen Erosionsprozess. Mutige Menschen in der DDR begannen, ihr politisches Unrechtssystem zu demokratisieren. Die Mehrheit der Mitteldeutschen erkämpfte sich ihre Freiheitsrechte. Damit machten sie die DDR in historischer Perspektive überflüssig. Zwei demokratische Deutschlands waren eines zuviel. Kanzler Kohl hatte genau dieses historische Gespür, das seinen politischen Widersachern abging. Das ist die schlichte Wahrheit jener Tage, die die Welt veränderten.
Wer entgegen hält, der Begriff Mauerfall sei doch nur eine Metapher für die "Wende" (übrigens ein von der SED geprägter Begriff), der behauptet demnächst womöglich auch, Hitler fiel am 30.04.45. Wir brauchen nicht mehr Krenze, sondern mehr Schabowskis. Nicht eine Mauer fiel, die wurde später schlicht abgebaut, sondern die kommunistische Ideologie wurde zu Grabe getragen. Das ist das Menetekel des 09.11.09.
Sarah Wagenknecht von der SED/PDS/WASG-Nachfolgepartei "Die Linke" feiert heute nicht. Wenigstens sie ist authentisch. Der unverbesserliche Krenz dankt bei Veteranentreffen seinen ehemaligen Sicherheitskräften und Grenzschützern, dass sie damals so besonnen handelten und nicht schossen. Ich danke Gott. Die feige Kommunistin Honecker gedenkt stolz "unserer DDR", gutbürgerlich kapitalistisch in einer Villa im chilenischen Exil lebend, anstatt sich hier mutig ihren Opfern und einer gesellschaftlichen Debatte über ihre Rolle als Volksbildungsministerin zu stellen. Sie schämt sich nicht, Rente vom Klassenfeind zu beziehen. Stolz hat eben seine Grenzen.
Nazis nach 1945 und Kommunisten nach 1989 fühlen sich in Südamerika offenbar sehr wohl. Aber das ist eine andere Geschichte - oder doch nicht?
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