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■ Der populäre KonzertführerTeufelsgeiger und Goldstimmen

Der populäre Konzertführer

Teufelsgeiger und Goldstimmen

In dieser Woche spielt die Musik eher „buten“ als „binnen“. Der Oldenburger Kultursommer stiehlt zum Beispiel dem recht mager geratenen “Internationalen Bremer Sommer“ eindeutig die Show. „Umsonst und Draußen“ präsentieren die Oldenburger „Great Black Musik“ — in den letzten Tagen etwa mit dem „Art Ensemble of Chicago“ und „Marceo Parker“. Heute um 20 Uhr tritt in dieser Konzertreihe auf dem Schloßplatz die Sängerin Oumou Sangare aus Mali auf. Das Debutalbum der Wassoulou—Musikerin war vor drei Jahren die erfolgreichste Produktion von Westafrika.

Zu den Höhepunkten des „Internationalen Bremer Sommers“, der auf zwei Bühnen „rund um den Roland“ veranstaltet wird, zählen dagegen am Freitag (23.7.) — und nochmal am Sonntag (25.7) — um 20 Uhr auf der Kirchhofbühne die russischen und ukrainischen Volksweisen des Andrejew Ensemble mit der „goldenen Stimme Rußlands Olga Iwanovna. Am Samstag (24.7.) ist dann ebenfalls auf der Kirchhofbühne um 20 Uhr der „Teufelsgeiger Mani Neumann“ mit der Gruppe Farfarello als „Der Paganini der Popmusik“ zu bewundern.

In Bremerhaven gibt es an diesem Wochenende erst „ein spektakuläres Konzertereignis, das in der Seestadt bisher seinesgleichen sucht“, und am Tag darauf dann gar „das Konzertereignis des Jahres“ (so die Pressetexte). Unter dem Motto „Rock am Meer“ spielen am Samstag (23.7.) ab 17 Uhr auf der neuen Seebäderkaje „direkt am seeschifftiefen Wasser der Weser“ Manfred Mann's Earth Band und die Reggaeband Inner Circle. Als Vorgruppen treten die Bremer Bands Coal Train und The Wetherbys“ auf.

Und weil die spektakuläre Zeltbühne schon mal am Weserdeich aufgebaut ist, kann man ja am Tag drauf gleich nochmal versuchen, die Kaje vollzukriegen. Zur Klassik am Meer werden dann 7000 Konzertstühle aufgestellt für die „erste Open—Air— Gala an der Nordseeküste“. Der mittelgroße Zampano Justus Frantz wird mit The Royal Philharmonic Orchestra London einige „Greatest Hits of Classic“ spielen. Tschaikowskys „Slawischer Tanz“, Beethovens „erstes Konzert für Klavier und Orchester“ und Dvoraks „Symphonie aus der neuen Welt“ könnten allerdings im Regen recht traurig klingen.

In Bremen gibt man sich derweil ebenso bescheiden wie international: direkt nach dem Shantychor Mahndorf gibt es Sonntag ab 17 Uhr auf der Rolandbühne Trommeln, Tänze und Folklore aus Zaire mit der Gruppe Azabre. Willy Taub

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