■ Der populäre Konzertführer: Charmant, Herr Elefant!
Bescheiden sind sie nicht gerade, die Musiker der Bremer Hardrockband Scenery. Als „die grandiosen Vier“ wollen sie angesprochen werden, und in „unübertrefflicher Art erheben sie sich aus dem allgemeinen Klangmatsch“. Wenn man die weiteren Selbstanpreisungen (sensibel, präzise, enorm, charismatisch) aus dem Pressetext herauskürzt, bleiben neben den Namen der Bandmitglieder gerade noch die Informationen „eigene Songs mit englichen Texten“ und Donnerstag abend (24.2.) 21 Uhr Naturfreundehaus Buchtstraße.
Schlager sind Kitsch, Chansons dagegen Poesie! Die Franzosen halten tatsächlich ihre Liedkunst auf einem hier unvorstellbar hohem literarischen und musikalischen Niveau, und daß in Deutschland seit den Zeiten von Piaf, Greco und Aznavour kaum mal ein neues französisches Liedchen zu hören ist, hat mehr mit Moden und Sprachproblemen als mit künstlerischen Qualitäten zu tun. Einer der renomiertesten Chanson – Sänger ist Gilbert Lafaile, dessen Stil sich zwischen Musiktheater, Jazz/Rock und bewußt schmuckloser Form bewegt. Am Samstag (26.2.) um 20 Uhr wird er im Schlachthof ein Solokonzert geben. Eines seiner Lieder hat übrigens den schönen Titel „Le President Et L'Elephant“.
Die Bogus Brothers sind doch gerade erst vor zwei Wochen beim Kioto im Lagerhaus aufgetreten, und jetzt lassen sie einfach einen Buchstaben weg und spielen im Kito? Nein, es gibt tatsächlich zwei verschiedene Gebrüder Bogus: die einen kommen aus York und machen Soul, und die anderen sind Oldenburger Rockmusiker und treten am Samstag (26.2.) um 20 Uhr in Vegesack auf.
Der 1. Bremer Rockförderpreis scheint in erster Linie darin zu bestehen, daß die Preisträger am Sonntag (27.2.) ab 17 Uhr im Modernes auftreten dürfen. Aus über 40 Bewerbungen wählte die Jury für diesen langen Konzertabend sechs Nachwuchsbands: Crash For Ehcess, Honeycut, Dancing Minor, Jam Machine, Pryer sowie In Cold Blood.
Im Film „The Commitments“ löst sich die Dubliner Soulband am Schluß auf, aber der Leadsänger ist auf dem Weg zum großen Erfolg. Und genauso ist es dann tatsächlich passiert: Andrew Strong wurde nach dem immensen Erfolg des Films zum Star. Jetzt wird er als „Joe Cocker der 90er“ gefeiert, hat im Vorprogramm von Elton John und Prince gespielt und geht mit eigener Band auf Tour. Am Dienstag (1.3.) tritt er um 20 Uhr im Modernes auf.Willy Taub
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