: Der Wortbruch nach der Volkszählung
„Der moderne Staat als Machtstaat stellt eine ständige Bedrohung des Menschen dar, und darum ist es die Pflicht des heutigen Bürgers, in vieler Hinsicht als Frondeur zu leben und immer und überall dort Opposition zu machen, wo der Staat das Recht verletzt oder sein Wort nicht hält, auch wenn es sich nur um Volkszählungslisten handelt.“ Radikale Worte aus der Feder der renommierten Zeit–Herausgeberin Marion Gräfin Dönhoff gegen die Volkszählung, geschrieben leider nicht 1987, sondern 1950. Zu ihrem Unwillen regte sich 1950 kein öffentlicher Protest, auch nicht, als die Volkszählungsdaten entgegen anderer Versprechungen für nicht– statistische Zwecke mißbraucht wurden. Auszüge dieses historischen Zeit–Artikels auf der Tagesthema–Seite 3 zur Volkszählung.
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