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■ Langläufer Mühlegg erneut gefeuertDer Spiritist schlug wieder zu

Berlin (taz) – Das Kasperletheater, das der Deutsche Skiverband (DSV) mit seinem Langläufer Johann Mühlegg betreibt, geht auch bei der WM im kanadischen Thunder Bay munter weiter. Zuerst war der geistergläubige Allgäuer aus dem Nationalteam ausgeschlossen worden, dann hatte man ihn wieder berufen, weil nur er eine Medaillenchance in der Staffel gewährleistet, nun flog er wieder raus. Der Grund: Mühlegg hatte genau das getan, was von vornherein zu erwarten war.

Tagelang war er immer wieder gelöchert worden, ob ihn Bundestrainer Zipfel denn nach wie vor spiritistisch verfolge und hatte sich lange standhaft geweigert, über diese Dinge zu reden. Als jedoch ein Brief des Ehemanns von Mühleggs „Gnade“ bekannt wurde, der Portugiesin Justina Agostinho, die den Langläufer mit Weihwasser und geistlichem Beistand versorgt, sah dieser sich genötigt, doch Stellung zu nehmen. „Mit Sicherheit“ würden die in dem Brief geäußerten Vorwürfe gegen Zipfel und den DSV stimmen.

Grund genug für den DSV, Mühlegg aufzufordern, seine Akkreditierung zurückzugeben und unverzüglich abzureisen. Der „Siedepunkt“ sei erreicht gewesen, so Sportwart Detlef Braun. Die Leidtragenden sind die Staffelkollegen, die den DSV-Beschluß jedoch angeblich unterstützen. „Ich habe 15 Jahre auf eine Medaille verzichten müssen, da kann ich das eine Jahr auch noch ohne auskommen“, sagte Jochen Behle.

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