Auf Du und Du mit dem Prinz: Der Prügelschirm
■ Jungunternehmer schlachten Angriff von Prinz August auf Journalisten aus
Hannover. Der Angriff des Prinzen Ernst-August von Hannover auf einen Kameramann ruft jetzt zwei geschäftstüchtige Spaßvögel auf den Plan. Sie wollen in den Handel mit einem „Original Ernst-August-Prügelschirm“einsteigen.
Etwas kleiner gedruckt, finden sich auf dem in Süddeutschland hergestellten Schirm satirische Spitzen: „Damit's auch richtig weh tut – Welfen-Qualität“. Das Juxprodukt war nach Torsten Diers Worten aus Garbsen „eine typische Sofa-Idee. Wir haben erst nur ein bißchen 'rumgesponnen und dann reichlich Schirme mit dem Aufdruck geordert.“
Der Anlaß für den Schirm-Spott liegt jetzt gut eine Woche zurück: Nach einer Wohltätigkeitsgala hatte Prinz Ernst-August vor seinem Schloß bei Hannover mit einem Regenschirm den Kameramann eines regionalen Fernsehteams niedergeschlagen. Der Journalist mußte mit gebrochener Nase und Platzwunden ins Krankenhaus, gegen den Adeligen ermittelt die Polizei nun wegen gefährlicher Körperverletzung.
Die Jungunternehmer Torsten Diers (34) und Uwe Dahlhoff (30) wollen ihr „Souvenir“zunächst nur in kleiner Auflage vermarkten. Juristische Probleme mit dem Adeligen sehen sie nicht: „Der Name Ernst-August kommt ja wohl häufiger vor.“Für Diers ist freilich klar, „daß der Prinz in eklatanter Weise den Rechtsstaat verletzt hat. Was er da gemacht hat, war nicht in Ordnung.“Er rechnet daher fest mit einem Prozeß – und hofft für diesen Fall auf schlechtes Wetter. „Dann verteile ich die Schirme vor dem Gerichtsgebäude.“
Die beiden Männer brachten übrigens unter anderem schon „Helmuts Birne“mit Kohl-Karikatur auf den Markt. dpa
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