: Der Optimismus bleibt ungebrochen
Das englische Nationalteam nimmt die 0:2-Niederlage gegen die Niederlande außerordentlich gelassen hin
LONDON dpa ■ Am Tag nach der 0:2-Schlappe gegen die Niederlande waren Durchhalteparolen angesagt. „Kein Grund zur Panik“, titelte das Boulevardblatt Daily Express mit Blick auf das WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland am 1. September in München. Die erste Niederlage im sechsten Spiel unter dem schwedischen Nationalcoach Sven-Göran Eriksson brachte aber auch eine Premiere – in Form von Selbstkritik. „Die Holländer waren in der ersten halben Stunde besser als wir. Wir hatten zu viel Respekt. Der Gegner schuf eine Menge Probleme für uns, und nur die wenigsten unserer Spieler zeigten ihr Bestes vor der Pause“, sagte Eriksson.
Noch deutlicher wurde der zur Halbzeit eingewechselte Michael Owen. „Wenn einfache Dinge wie den Ball zum anderen zu passen nicht gelingen, dann hat man Mühe mit allem anderen“, sagte der Liverpooler Stürmer. Die Medien hielten sich mit der Kritik zurück. „Weckruf“, titelte die Daily Mail, der Independent sah den Grund der Niederlage in der Stärke des Gegners: „England durch holländische Inspiration auseinander genommen.“ Die Tore von Mark van Bommel und Ruud van Nistelrooy in der 38. und 39. Minute war Ausdruck großer niederländischer Überlegenheit im Londoner Stadion an der White Hart Lane.
Eriksson, der bis auf den Liverpooler Jaime Carragher alle Spieler auswechselte, den Torhüter sogar zweimal, bleibt jedoch zuversichtlich: „Wir haben zwar ein Spiel verloren, aber wenn wir uns deswegen Sorgen machen, wäre das dumm. Wir sind eine gute Mannschaft, wir können besser spielen als heute, und das werden wir das nächste Mal machen.“
Owen Hargreaves erlebte ein unglückliches Debüt in Englands Team. Der Guardian hatte dabei für Bayern Münchens Mittelfeldspieler sogar Lob übrig: „Der Ruf des jungen Mannes nahm keinen Schaden, seine Leistung war sogar lobenswert.“ Eriksson verteidigte seine Entscheidung, Hargreaves auf der linken Mittelfeldseite spielen zu lassen. Er habe nicht erwartet, dass er auf dieser Position „zu einem Anführer werden würde. Es war jedoch gut, dass er spielte.“
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