: „Der Knoten im Kopf“
betr.: „Wer zu mir kommt, sucht Hoffnung“, taz vom 10. 7. 06
Die Kraft eines Märchens liegt in seiner Plausibilität. Natürlich klingt es völlig einleuchtend, dass ein starker Kinderwunsch zu einer psychischen Blockade führen kann, welche eine Schwangerschaft verhindert. Aber stimmt das denn auch? Die Wissenschaft sagt eindeutig nein! Sonst wären „psychische Blockaden“ auch längst zur hormonfreien Empfängnisverhütung vermarktet worden. Der „Knoten im Kopf“ ist sicherlich nicht für einen unerfüllten Kinderwunsch verantwortlich zu machen, wenn, dann nur die im Interview genannten Verhaltensweisen wie Essgewohnheiten, Alkohol- und Drogenkonsum (Nikotin!) und übermäßiger Sport. Das Märchen von der „psychischen Blockade“ führt bei vielen betroffenen Paaren nur zu Schuldgefühlen und sollte daher im Bücherschrank verbleiben.
TEWES WISCHMANN, Heidelberg
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von LeserInnenbriefen vor.Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der taz wieder.