KOMMENTAR: BENNO SCHIRRMEISTER ÜBER UNI-FINANZIERUNGEN : Der Jacobs-Brief
Jacobs Millionen-Versprechen mit dem Kanzlerbrief zu vergleichen, wirkt unfair: Anders als bei der legendären Luftbuchung, mit der Henning Scherfs Senat jahrelang Haushaltspolitik simulierte, gibt’s hier ja eine echte Zusage.
Bloß ist die geknüpft an die Bedingung, dass die Juniversity ab sofort jedes Jahr fast 40 Millionen Euro zurücklegen kann – also ihren im Laufe von zehn Jahren erworbenen Kapitalstock bis 2017 zu versechsfachen. Anders als beim Kanzlerbrief besteht die Illusion hier also im Glauben an die Erfüllbarkeit unerfüllbarer Auflagen.
Läuft aber aufs selbe hinaus: Gezahlt wird nicht. Außer von Bremen. Denn so lange die örtlichen Akteure hoffen, dass dereinst das Kaffeegeld fließt, müssen sie auch daran glauben, dass Bremen ein größeres Interesse am Fortbestand als am Scheitern der Einrichtung hätte. Weil jede Hochschule ja was Feines ist, und Bremen von den Zinsen für die Landesbürgschaft erst recht profitiert, wenn die länger läuft. Vorausgesetzt, sie wird einst zurückgezahlt, was ja als sicher gilt – dank der Jacobs-Millionen.
Folgerichtig wird Bremen weiter Geld nach Grohn lenken, per Wirtschaftsförderung, über irgendeinen Immobilien-Topf. Weil die Alternative heißt: raus mit Schaden. Und das wäre zwar sinnvoll. Klingt aber böse.