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Der Herbst ist heiss: Es wird georgelt, getrenzt und geknört

Foto: Brunftfoto: dpa

Die Deutsche Wildtierstiftung, in poetischer Zusammenarbeit mit der Agentur epd, hat uns gestern in Wallung versetzt, denn, so depeschte man der Wahrheit, „in Deutschlands Wäldern hat die Brunft der liebestollen Rothirsche begonnen“. Was geht ab? Viel, denn wo das Ziel das Mauseln ist, ist der Weg auch im Tierreich nicht selten tierisch anstrengend: „Aus guten Freunden werden Nebenbuhler, die Gemeinschaft löst sich auf.“ Nein, es geht hier eben nicht um die Große Koalition, es geht um den Hirsch und ums Hering marinieren. Im beginnenden Herbst und mit steigendem Testosteronspiegel der heißen Hirsche findet ein gar gewaltiges „Kräftemessen in den Disziplinen Geweih-Kampf, Schlamm-Suhlenund Wett-Pinkeln“ statt. Herrlich! Und mit 75 Dezibel ist der Hirsch-Sound dabei in etwa so laut wie ein Auspuff von VW, der ja auch um Gunst buhlt, bevor er komplett den Bach heruntergeht. Wie bloß kommen wir jetzt wieder raus aus diesem Text? Doch, halt, gleich sind wir mit ihm am Ende und das Thermometer in der Wahrheit zeigt derweil ­Körpertemperatur: 36,5 Grad. Der Herbst ist heiss.

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