piwik no script img

Der Energie-SpartippBesser luftdicht

■ Die taz gibt Tipps zum Energiesparen / Heute alles zur Luftdichtheit

„Luftdichtheit im Altbau muss sein – Lüftung auch“: Diese Überschrift erscheint zunächst paradox: erst alles dicht machen, um dann doch wieder zu lüften? Gebäudehüllen müssen aber zunächst einmal dicht sein, um Behaglichkeit herzustellen, Schall- und Geruchsimmissionen abzustellen, die Luftfeuchtigkeit zu regulieren und Wärmeverlust zu reduzieren. Luftundichtheiten sind zudem die häufigste Ursache für Feuchteschäden – und wo Feuchtigkeit ist, ist Schimmel nicht weit. Deshalb: Testen Sie mal! Sind Sie ganz dicht?

Gemeint sind Dachschrägen, Wände und Böden. Beantworten lässt sich die Frage durch einen Blower-Door-Test: bei einer konstanten Druckdifferenz wird Luft aus dem Gebäude abgesaugt oder eingeblasen und so undichte Stellen festgestellt. Sind diese ausfindig gemacht, kommt es auf eine fachgerechte Sanierung an: Im Neubaubereichlässt sich das Problem durch gute Planung vermeiden. Bei Altbauten indes sind für eine lückenlos luftdichte Gebäudehülle spezielle Sanierungskonzepte gefragt: Ist z.B. mehr Zuluft erforderlich, sollte sie keinesfalls durch provozierte Undichtheiten, sondern kontrolliert durch definierte Öffnungen (Außenwanddurchlässe, Fensterventile o.ä.) nachgeführt werden. Denn grundsätzlich nämlich gilt: Lüftung und Luftdichtheit zugleich müssen sein.

Die luftdichte Gebäudehülle ist Voraussetzung für ein schadensfreies Gebäude. Voraussetzung für ungeschädigte BewohnerInnen ist zudem regelmäßiges Lüften. Was beim Duschen für den Wasserhahn gilt, gilt analog beim Lüften: aufmachen oder es stinkt! Ökologisch wichtig: Nachher wieder dicht machen!

Aktuelles zum Schluss: Am 14. April wurde der Fachverband Luftdichtheit in Bauwesen e.V. (FLiB) gegründet: Genau 100 Gründungsmitglie-der wollen sich dafür engagieren, dass Luftdichtheit bei den Bauverantwortlichen endlich den Stellenwert erhält, den sie verdient.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen