: Dem Süden helfen
■ Kirchen und SPD fordern Geld
Bonn (epd) – Die Kirchen und die SPD haben die Industrieländer zu verstärkter Hilfe für den Süden aufgerufen. Bischöfe und Politiker warnten auf der Fachtagung „Global verantwortlich wirtschaften“ gestern in Bonn vor einer zunehmenden Kluft zwischen Nord und Süd. 80 Prozent der Bevölkerung Brasiliens seien von den „Gütern der Wirtschaft und den Früchten des Wachstums“ ausgeschlossen, sagte der Präsident von Caritas Internationalis, der brasilianische Bischof Afonso Gregory.
Eine Folge davon sei die Wanderungsbewegung aus dem Süden in den Norden, die noch zunehmen werde. Dagegen könnten sich die Industrieländer auch mit einer „Berliner Mauer“ nicht abschotten. Das von den Vereinten Nationen verkündete Ziel, 0,7 Prozent des Bruttosozialproduktes für Entwicklungshilfe aufzuwenden, werde nicht mehr verfolgt. Die deutsche Entwicklungshilfe sinke sogar, sagte SPD-Politiker Uwe Holtz (SPD). Diese Verringerung der Mittel im Etat 1994 widerspreche den Ankündigungen, die Aufwendungen erhöhen zu wollen, um die Not in der Dritten Welt sinnvoll bekämpfen zu können.
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