■ Der Nationale Volkskongreß tagt: Defizit in Chinas Haushalt wächst stark
Peking (dpa/AP) – Ausgaben in Höhe von insgesamt 543 Milliarden Yuan sieht Chinas Staatshaushalt für dieses Jahr vor, den Finanzminister Liu Zhongli gestern vorstellte. Der Haushalt weist damit ein Rekorddefizit von 66,9 Milliarden Yuan auf. Die Militärausgaben werden um rund zwanzig Prozent steigen. Angesichts der starken Preissteigerungen in China wird es hier einen Anstieg um neun Milliarden auf 52,04 Milliarden Yuan (zehn Milliarden Mark) geben. Probleme für den Haushalt ergeben sich Liu zufolge außer durch Inflation und Lohnzuwächse auch aus politischen Gründen: Man werde den Staatsbetrieben Abgaben erlassen und deren Finanzmittel dadurch um 14 Milliarden Yuan verstärken.
Offenbar um einen störungsfreien Ablauf des Volkskongresses und auch des dreitägigen Besuchs von US-Außenminister Warren Christopher bis Montag zu gewährleisten, gehen chinesische Sicherheitsbehörden weiter gegen Dissidenten vor. In Shanghai wurden gestern die Menschenrechtler Wang Fuchen und Yang Zhou festgenommen, während drei weitere bekannte Dissidenten, Wang Dan, Zhou Duo und Min Qi mit unbekanntem Ziel aus Peking verschwanden. Vor ihrer Abreise forderten die drei die USA auf, ihre Zollvorteile für China doch zu verlängern. (siehe Portrait S. 11)
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