Deckelrechner : Initiative muss nachlegen
Die Deckel-Initiative muss sich ihrer Sache sehr sicher sein. Mit ihren detaillierten Berechnungen bietet sie viel Angriffsfläche, aber auch die Grundlage für eine sachliche Diskussion über die Finanzierbarkeit ihres Wunsches. Sollte diese zugunsten des Deckels ausgehen, bliebe die Notwendigkeit, die Kleingärtner zum Einlenken zu bewegen.
Kommentarvon Gernot Knödler
Die Deckel-Ini würde sich einen Gefallen tun, wenn sie ihre exakte Kostenrechnung um einen detaillierten Plan für die Verlegung der Kleingärten ergänzen würde. Der schlichte Umzug dürfte zwar für die Pächter der Flächen entlang der Autobahn unproblematisch sein. Unangenehm wäre er für die Kleingärtner in Ottensen: Sie müssten längere Wege in Kauf nehmen. Jedes Tauschangebot müsste diesen Effekt minimieren.
Aus städtebaulicher Sicht wäre der Wegfall der Kleingärten am AK Altona zu verkraften. In der Umgebung gibt es viele Häuser mit Gärten. Das Klima würde nicht leiden. Auch dass die Kleingärtner mit dem Alter und dem gewachsenen Gefüge ihrer Kolonien argumentieren, greift zu kurz. Zum einen besteht das Leben aus ständiger Veränderung.
Zum anderen könnte der Umzug so organisiert werden, dass das soziale Gefüge so weit wie möglich erhalten wird. Und einen Garten neu anzulegen, ist zwar viel Arbeit, dürfte „Gartenfreunden“ aber auch Gelegenheit geben, sich auszuleben – vorausgesetzt, dass ein einziger Meter Erde auf dem Deckel dafür ausreicht.
Auch hier könnte die Deckel-Ini noch ein wenig drauflegen.