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Debatte um schärferes JugendstrafrechtKoch droht bösen Kindern mit Knast

Weil Hessens Ministerpräsident Koch auch Kinder mit Jugendarrest belegen will, attackiert ihn die SPD scharf. Auch die Kanzlerin bekommt ihr Fett weg.

Max und Moritz hätten sich auch bei Roland Koch zu früh über ihre fiesen Streiche gefreut. Bild: dpa

Der Vorschlag von Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), notfalls auch unter 14-jährige Kinder einzusperren, hat Empörung hervorgerufen. Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Edathy sagte, Kochs Äußerungen seien "ausländerfeindlich" und trügen zur Sache nichts bei. "Je härter sie mit perspektivlosen Jugendlichen umgehen, desto verzweifelter und roher werden sie."

Auch die Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfen wandte sich gegen ein hartes Vorgehen gegen Jugendkriminalität. Das stehe im Widerspruch "zu sämtlichen Ergebnissen der Forschung", heißt es in einer Resolution, die rund tausend Jugendrichter und Kriminologen unterzeichneten. Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass härtere Sanktionen oder längere Strafen die Rückfallquote reduzieren würden.

Roland Koch hatte in Bild am Sonntag gefordert, gegen eine sehr aggressive und sehr kleine Gruppe von Menschen unter 14 Jahren mit dem Jugendstrafrecht vorzugehen. Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstützte die Forderungen Kochs erneut. Sie sprach sich für eine Erhöhung der Höchststrafe auf 15 Jahre, beschleunigte Gerichtsverfahren und den Warnschussarrest aus. Auch sollten über 18-Jährige nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt und ausländische Gesetzesbrecher schneller abgeschoben werden, sagte sie.

Die Koch-Debatte trübt immer stärker das Klima der Koalition. SPD-Chef Kurt Beck nannte es eine "Schweinerei ersten Ranges", dass ausgerechnet der Ministerpräsident eines Landes die Debatte anheize, in dem die Verurteilung eines Täters nach einer Straftat im bundesweiten Vergleich am längsten dauere. "Es ist ein Armutszeugnis, dass sich die CDU-Vorsitzende", sagte SPD-Generalsekretär Hubertus Heil, "vor den schäbigen Wahlkampfkarren von Roland Koch spannen lässt."

Als Wahlkampftaktik verurteilte auch Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) die Forderungen von Angela Merkel und der Union. Die "Antiausländerdebatte" der CDU erschwere den Dialog mit Migranten und Muslimen, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Entgegen allen Erkenntnissen reduziere Koch das Thema auf die Formel, Ausländerkinder seien besonders anfällig für Kriminalität.

Auch der Vizekanzler äußerte Kritik an der CDU-Vorsitzenden: Koch führe einen verantwortungslosen Wahlkampf, sagte Frank-Walter Steinmeier (SPD). Es sei gefährlich, mit den Ängsten der Leute zu spielen, anstatt sie ernst zu nehmen. Der Grünen-Politiker Kai Gehring sprach sich für mehr präventive Maßnahmen gegen Kinder- und Jugendkriminalität aus: "Gewaltkarrieren dürfen gar nicht erst entstehen, präventiv geht vor repressiv - das ist wirksamer." Vielschichtige Ursachen erforderten vielschichtige Präventionsansätze. Statt "Kochs Wahlkampfgetöse à la Kinderstrafrecht" sei auch eine bessere Erziehung nötig.

Den härtesten Angriff auf die Union hatte bislang SPD-Fraktionschef Peter Struck gefahren. Er hatte gesagt, er glaube, "dass Roland Koch ja eigentlich von Herzen froh war, dass dieser schreckliche Vorfall in München in der U-Bahn passiert ist". Eine Aufforderung der Union, sich zu entschuldigen, wies der SPD-Fraktionschef zurück. "Die kann mich mal."

Die Wut über die Kochschen Ausfälle ist aber auch außerhalb der Politik anzutreffen. Hamburgs Ver.di-Chef Wolfgang Rose sprach von einer "kalkulierten und medial begleiteten Ausländerhetze aus wahltaktischen Motiven". Die Gewerkschaft der Polizei warf der Union wahltaktischen Populismus vor. Die Landesbischöfe von Baden und Württemberg sprachen sich gegen "wohlfeilen Populismus" und "hysterische Strafverschärfung" aus. Auch Literaturnobelpreisträger Günter Grass kritisiert die Union.

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36 Kommentare

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  • DK
    Dietrun Konnerth

    Der Titel sollte endlich POLITIKERKNAST heißen. Es ist UNGLAUBLICH wie dreist, kaltschnäuzig,verlogen und hinterhältig die "Politiker" mit uns umgehen. Sie regieren seit jahrzehnten systematisch die Familien kaputt, und schieben nun den Eltern die Schuld in die Schuhe. So nicht meine Herren, jetzt wo euer schlecht gezüchteter Mist gewaltig am Stinken ist sollen nun auch noch die Kinder im Gefängnis einer Gehirnwäsche unterzogen werden? Für mich liegt es klar auf der Hand --Ganztagschulen, Kinderknast, Verrodung der kleinsten schon in der Krippe!!! Dämmrts?? Wir brauchen keine Neuwahlen sondern eine Revolution!!

  • T
    Thomas

    Natürlich ist alles irgendwie ein gesellschaftliches Problem, vor allem mangelnder Integration, und dass bei den Leute, die als Gastarbeiter kamen, Bildung kaum einen Stellenwert hatte. Vielmehr leben viele Einwandererfamilien bis heute in archaischen Strukturen. Und ich glaube, gerade diese Konfrontation zwischen Tradition und unserer aufgeklärten Gesellschaft bringt diese Probleme wie Gewalt und Kriminalität hervor.

    Ich halte auch nichts von Herrn Koch. Aber ich finde es gut, dass er das Thema in die Diskussion gebracht hat. Es muss Schluss sein mit einer falsch verstandenen Toleranz, vielmehr müssen wir unsere freiheitlichen Werte gegen die Traditionen stellen und dafür auch Konflikte eingehen.

  • KB
    Karl Bold

    Warum hier soviel Mitleid mit den armen, armen Verbrechern aufgebracht wird, ist mir schleierhaft. Das kapitalistische System ist schuld, die enge Wohnung ist schuld, der prügelnde Vater ist schuld, die ausgrenzende Aufnahmegesellschaft ist schuld. Nur der Kriminelle selber, der ist immer ohne schuld.

     

    Jaja. Aber vielleicht sollten manche taz-Leser mal öfter das Auto zugunsten von Bus und Bahn stehen lassen, dann würde sich ihr begrenzter Erfahrungshorizont mal erweitern, denn rotierende Messer in der S-Bahn können sehr unangenehm werden.

     

    Aber da man selber individuell sein möchte, muss tunlichst die Debatte über Leitkultur verhindert werden, sodass die Migranten zwar in Deutschland wohnen, aber nicht wie die Deutschen leben.

  • IN
    Ihr Name John Schneider

    Leserbrief

     

    Das ist ja interessant, es hieß ja immer, die Bayern wären CSU-gläubig und lassen sich von meiner Partei alles vorsetzten. Und nun in Hessen, der MP Dr. Koch kommt mit der Notwendigkeit der Ausweisung von hier geborenen Ausländern, wenn sie mal was angestellt haben. Und die Hessen nehmen ihm das ab. Interessant.

     

    John Schneider, Puchheim, Kiefernstr. 60

    14.1.08

  • FM
    Fritz Mettal

    An Arminius, Tom und Lukas,

     

    statt an den Symptomen Koch - typisch rechtspopulitisch blind (kein Koch-Geschrei bei Naziübergriffen auf Andershäutige) bildzeitungsgerecht aufzu"kochen", erstmal die Ursachen angehen: Bildungschancen gerechter statt Aussortieren per Hauptschule, Sozial"brennpunkt"probleme durch Jugendprojekte - nicht Boxcamps! - lösen, statt deren finanzielle Unterstützung einzustellen, schnelle Gerichtsverfahren statt Streichung bei Jugendämtern, Gerichten...

  • G
    guzolany

    Das "ß" ist ein Kleinbuchstabe. Demnach heißt der Autor im Vorlauftext "REISSMANN" und nicht "REIßMANN". Hat Ihr Korrektorat noch Weihnachtsferien oder ist es schon Ihrer Rationalisierungswut zum Opfer gefallen? - Ach ja, noch zum Thema Koch und Kinder: Böse das.

  • D
    Dütsch

    Kinder sind die Zukunft eines Landes. Was wir heute den Kindern hinterlassen ist schon ein schweres Erbe. Jetzt wollen Politiker wie bei der CDU/CSU ihnen auch noch eine belastete Biografie verschaffen mit Knastkarriere. Oder geht es nur darum Privatknästen billige Arbeitskräfte zu verschaffen. Denn die Besitzenden bauen ihre Gefängnisse aus sozialpolitischen Gesichtspunkten zum Nulltarif. Auch da geht es ja nur um Profit und Amerika macht das ja vor. Die Lobbyisten wissen schon wie man Politiker bei der Stange hält. Unsere Jugendlichen sind die Dummen.

  • L
    Lukas

    Was ist an der Forderung, Kinder zu bestrafen denn so verwerflich?

    Sollen Erwachsene denn Kinder zu Straftaten anstacheln können, nur damit sie selbst nicht dafür belangt werden können?

    Bei uns hat es mal einen Fall gegeben, in dem ein Mann zwei Minderjährige auf seinen ehemaligen Arbeitgeber gehetzt hat. Die haben den mit Baseballschlägern niedergeprügelt. Dafür sollten sowohl die Kinder als auch der Anstifter bestraft werden.

    Und nebenbei hat Koch auch nicht gesagt, dass NUR Ausländer gewaltbereit sind. Er sagt nur dass DIE Ausländer, die schwere Straftaten begehen, abgeschoben werden sollten. Dazu zählen Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht!

    Wen man Koch was vorwerfen kann, dann, dass er das nicht mal in einem Interview klärt. Aber dazu wird ihm auch nicht der Freiraum gelassen. Einzige Ausnahme: "hart aber fair". Wer die Sendung gesehen hat (wer's verpasst hat - im Internet kann man sie sich nochmal ansehen) der sieht, dass an seinen Aussagen NICHTS verwerfliches dran ist. Ganz im Gegensatz zu dem Getuschel von Frau Zypries und Herrn Mutlu.

  • M
    Meinungsfreiheit

    Wenn es nicht endlich eine Partei schafft, mit sachlichen Argumenten und ohne Lügnerei bisherige Nichtwähler zum Wählen zu animieren, werden Leute wie Koch von einem geringen Anteil einer verblödeten Gesellschaft weiterhin gewählt werden.

  • T
    Tom

    Eine ist vor allem was sich Peter Struck und einige andere erlauben. Koch hat einfach nur Recht. Traurig, dass in diesem Land immer gleich die Nazi-Keule geschwungen wird, wenn jemand die Wahrheit ausspricht. Natürlich müssen kriminelle Ausländer 'raus' (ob das nun populistisch klingt oder nicht). Wie kann man das ernsthaft negieren? Wer sich nicht an Regeln halten kann, hat auch keinen Anspruch mehr auf Gastrecht in diesem Land.

  • A
    Arminius

    Der Kölner Express berichtet über einen jungen Kölner Serientäter:

    "Über 100 Delikte gehen insgesamt auf das Konto des schlimmsten Kölner Teenies. Im letzten Jahr waren es allein 47.

    Sein letzter Coup: Er raubte einen Kiosk mit Freunden aus, alle waren bewaffnet und konnten später ermittelt werden. Zuständig für Tekin sind die Ermittler vom KK 57 bei der Polizei. Frank Hoever, Leiter der Kriminalgruppe 5 erklärt: ?Der 14-Jährige kann noch nicht bestraft werden, das ist ein echtes Problem.?"

     

    Bevor Leser wie Joe ihren Wortmüll auf Herrn Koch abladen, sollten sie sich mal insgeheim überlegen, ob seine Vorschläge - Wahlkamp hin oder her - nicht doch in die richtige Richtung zielen.

  • J
    JOE

    Auf diese bodenlose Unverschämtheit eines gewaltigen Polit-Toren kann man eigentlich nur noch mit dem Vorschlag der Verschärfung des Strafrechts gegen volksverhetzende, verantwortungslose Politiker und der Einführung von Arrestanstalten bzw. Ausnüchterungszellen für wahlkämpfende Quasi-Politkriminelle reagieren. Die armen Hessen sind zu bedauern, dass ihr schönes Land, das einmal von grossen Politikern wie MP Zinn mit dem Slogan "Hessen vorn" regiert wurde, von einem solchen Übel als Ministerpräsident befallen sind. Da kann man ihnen nur wünschen, dass sie von dieser - wörtlichen - Landplage bald befreit werden.

  • DK
    Dietrun Konnerth

    Der Titel sollte endlich POLITIKERKNAST heißen. Es ist UNGLAUBLICH wie dreist, kaltschnäuzig,verlogen und hinterhältig die "Politiker" mit uns umgehen. Sie regieren seit jahrzehnten systematisch die Familien kaputt, und schieben nun den Eltern die Schuld in die Schuhe. So nicht meine Herren, jetzt wo euer schlecht gezüchteter Mist gewaltig am Stinken ist sollen nun auch noch die Kinder im Gefängnis einer Gehirnwäsche unterzogen werden? Für mich liegt es klar auf der Hand --Ganztagschulen, Kinderknast, Verrodung der kleinsten schon in der Krippe!!! Dämmrts?? Wir brauchen keine Neuwahlen sondern eine Revolution!!

  • T
    Thomas

    Natürlich ist alles irgendwie ein gesellschaftliches Problem, vor allem mangelnder Integration, und dass bei den Leute, die als Gastarbeiter kamen, Bildung kaum einen Stellenwert hatte. Vielmehr leben viele Einwandererfamilien bis heute in archaischen Strukturen. Und ich glaube, gerade diese Konfrontation zwischen Tradition und unserer aufgeklärten Gesellschaft bringt diese Probleme wie Gewalt und Kriminalität hervor.

    Ich halte auch nichts von Herrn Koch. Aber ich finde es gut, dass er das Thema in die Diskussion gebracht hat. Es muss Schluss sein mit einer falsch verstandenen Toleranz, vielmehr müssen wir unsere freiheitlichen Werte gegen die Traditionen stellen und dafür auch Konflikte eingehen.

  • KB
    Karl Bold

    Warum hier soviel Mitleid mit den armen, armen Verbrechern aufgebracht wird, ist mir schleierhaft. Das kapitalistische System ist schuld, die enge Wohnung ist schuld, der prügelnde Vater ist schuld, die ausgrenzende Aufnahmegesellschaft ist schuld. Nur der Kriminelle selber, der ist immer ohne schuld.

     

    Jaja. Aber vielleicht sollten manche taz-Leser mal öfter das Auto zugunsten von Bus und Bahn stehen lassen, dann würde sich ihr begrenzter Erfahrungshorizont mal erweitern, denn rotierende Messer in der S-Bahn können sehr unangenehm werden.

     

    Aber da man selber individuell sein möchte, muss tunlichst die Debatte über Leitkultur verhindert werden, sodass die Migranten zwar in Deutschland wohnen, aber nicht wie die Deutschen leben.

  • IN
    Ihr Name John Schneider

    Leserbrief

     

    Das ist ja interessant, es hieß ja immer, die Bayern wären CSU-gläubig und lassen sich von meiner Partei alles vorsetzten. Und nun in Hessen, der MP Dr. Koch kommt mit der Notwendigkeit der Ausweisung von hier geborenen Ausländern, wenn sie mal was angestellt haben. Und die Hessen nehmen ihm das ab. Interessant.

     

    John Schneider, Puchheim, Kiefernstr. 60

    14.1.08

  • FM
    Fritz Mettal

    An Arminius, Tom und Lukas,

     

    statt an den Symptomen Koch - typisch rechtspopulitisch blind (kein Koch-Geschrei bei Naziübergriffen auf Andershäutige) bildzeitungsgerecht aufzu"kochen", erstmal die Ursachen angehen: Bildungschancen gerechter statt Aussortieren per Hauptschule, Sozial"brennpunkt"probleme durch Jugendprojekte - nicht Boxcamps! - lösen, statt deren finanzielle Unterstützung einzustellen, schnelle Gerichtsverfahren statt Streichung bei Jugendämtern, Gerichten...

  • G
    guzolany

    Das "ß" ist ein Kleinbuchstabe. Demnach heißt der Autor im Vorlauftext "REISSMANN" und nicht "REIßMANN". Hat Ihr Korrektorat noch Weihnachtsferien oder ist es schon Ihrer Rationalisierungswut zum Opfer gefallen? - Ach ja, noch zum Thema Koch und Kinder: Böse das.

  • D
    Dütsch

    Kinder sind die Zukunft eines Landes. Was wir heute den Kindern hinterlassen ist schon ein schweres Erbe. Jetzt wollen Politiker wie bei der CDU/CSU ihnen auch noch eine belastete Biografie verschaffen mit Knastkarriere. Oder geht es nur darum Privatknästen billige Arbeitskräfte zu verschaffen. Denn die Besitzenden bauen ihre Gefängnisse aus sozialpolitischen Gesichtspunkten zum Nulltarif. Auch da geht es ja nur um Profit und Amerika macht das ja vor. Die Lobbyisten wissen schon wie man Politiker bei der Stange hält. Unsere Jugendlichen sind die Dummen.

  • L
    Lukas

    Was ist an der Forderung, Kinder zu bestrafen denn so verwerflich?

    Sollen Erwachsene denn Kinder zu Straftaten anstacheln können, nur damit sie selbst nicht dafür belangt werden können?

    Bei uns hat es mal einen Fall gegeben, in dem ein Mann zwei Minderjährige auf seinen ehemaligen Arbeitgeber gehetzt hat. Die haben den mit Baseballschlägern niedergeprügelt. Dafür sollten sowohl die Kinder als auch der Anstifter bestraft werden.

    Und nebenbei hat Koch auch nicht gesagt, dass NUR Ausländer gewaltbereit sind. Er sagt nur dass DIE Ausländer, die schwere Straftaten begehen, abgeschoben werden sollten. Dazu zählen Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht!

    Wen man Koch was vorwerfen kann, dann, dass er das nicht mal in einem Interview klärt. Aber dazu wird ihm auch nicht der Freiraum gelassen. Einzige Ausnahme: "hart aber fair". Wer die Sendung gesehen hat (wer's verpasst hat - im Internet kann man sie sich nochmal ansehen) der sieht, dass an seinen Aussagen NICHTS verwerfliches dran ist. Ganz im Gegensatz zu dem Getuschel von Frau Zypries und Herrn Mutlu.

  • M
    Meinungsfreiheit

    Wenn es nicht endlich eine Partei schafft, mit sachlichen Argumenten und ohne Lügnerei bisherige Nichtwähler zum Wählen zu animieren, werden Leute wie Koch von einem geringen Anteil einer verblödeten Gesellschaft weiterhin gewählt werden.

  • T
    Tom

    Eine ist vor allem was sich Peter Struck und einige andere erlauben. Koch hat einfach nur Recht. Traurig, dass in diesem Land immer gleich die Nazi-Keule geschwungen wird, wenn jemand die Wahrheit ausspricht. Natürlich müssen kriminelle Ausländer 'raus' (ob das nun populistisch klingt oder nicht). Wie kann man das ernsthaft negieren? Wer sich nicht an Regeln halten kann, hat auch keinen Anspruch mehr auf Gastrecht in diesem Land.

  • A
    Arminius

    Der Kölner Express berichtet über einen jungen Kölner Serientäter:

    "Über 100 Delikte gehen insgesamt auf das Konto des schlimmsten Kölner Teenies. Im letzten Jahr waren es allein 47.

    Sein letzter Coup: Er raubte einen Kiosk mit Freunden aus, alle waren bewaffnet und konnten später ermittelt werden. Zuständig für Tekin sind die Ermittler vom KK 57 bei der Polizei. Frank Hoever, Leiter der Kriminalgruppe 5 erklärt: ?Der 14-Jährige kann noch nicht bestraft werden, das ist ein echtes Problem.?"

     

    Bevor Leser wie Joe ihren Wortmüll auf Herrn Koch abladen, sollten sie sich mal insgeheim überlegen, ob seine Vorschläge - Wahlkamp hin oder her - nicht doch in die richtige Richtung zielen.

  • J
    JOE

    Auf diese bodenlose Unverschämtheit eines gewaltigen Polit-Toren kann man eigentlich nur noch mit dem Vorschlag der Verschärfung des Strafrechts gegen volksverhetzende, verantwortungslose Politiker und der Einführung von Arrestanstalten bzw. Ausnüchterungszellen für wahlkämpfende Quasi-Politkriminelle reagieren. Die armen Hessen sind zu bedauern, dass ihr schönes Land, das einmal von grossen Politikern wie MP Zinn mit dem Slogan "Hessen vorn" regiert wurde, von einem solchen Übel als Ministerpräsident befallen sind. Da kann man ihnen nur wünschen, dass sie von dieser - wörtlichen - Landplage bald befreit werden.

  • DK
    Dietrun Konnerth

    Der Titel sollte endlich POLITIKERKNAST heißen. Es ist UNGLAUBLICH wie dreist, kaltschnäuzig,verlogen und hinterhältig die "Politiker" mit uns umgehen. Sie regieren seit jahrzehnten systematisch die Familien kaputt, und schieben nun den Eltern die Schuld in die Schuhe. So nicht meine Herren, jetzt wo euer schlecht gezüchteter Mist gewaltig am Stinken ist sollen nun auch noch die Kinder im Gefängnis einer Gehirnwäsche unterzogen werden? Für mich liegt es klar auf der Hand --Ganztagschulen, Kinderknast, Verrodung der kleinsten schon in der Krippe!!! Dämmrts?? Wir brauchen keine Neuwahlen sondern eine Revolution!!

  • T
    Thomas

    Natürlich ist alles irgendwie ein gesellschaftliches Problem, vor allem mangelnder Integration, und dass bei den Leute, die als Gastarbeiter kamen, Bildung kaum einen Stellenwert hatte. Vielmehr leben viele Einwandererfamilien bis heute in archaischen Strukturen. Und ich glaube, gerade diese Konfrontation zwischen Tradition und unserer aufgeklärten Gesellschaft bringt diese Probleme wie Gewalt und Kriminalität hervor.

    Ich halte auch nichts von Herrn Koch. Aber ich finde es gut, dass er das Thema in die Diskussion gebracht hat. Es muss Schluss sein mit einer falsch verstandenen Toleranz, vielmehr müssen wir unsere freiheitlichen Werte gegen die Traditionen stellen und dafür auch Konflikte eingehen.

  • KB
    Karl Bold

    Warum hier soviel Mitleid mit den armen, armen Verbrechern aufgebracht wird, ist mir schleierhaft. Das kapitalistische System ist schuld, die enge Wohnung ist schuld, der prügelnde Vater ist schuld, die ausgrenzende Aufnahmegesellschaft ist schuld. Nur der Kriminelle selber, der ist immer ohne schuld.

     

    Jaja. Aber vielleicht sollten manche taz-Leser mal öfter das Auto zugunsten von Bus und Bahn stehen lassen, dann würde sich ihr begrenzter Erfahrungshorizont mal erweitern, denn rotierende Messer in der S-Bahn können sehr unangenehm werden.

     

    Aber da man selber individuell sein möchte, muss tunlichst die Debatte über Leitkultur verhindert werden, sodass die Migranten zwar in Deutschland wohnen, aber nicht wie die Deutschen leben.

  • IN
    Ihr Name John Schneider

    Leserbrief

     

    Das ist ja interessant, es hieß ja immer, die Bayern wären CSU-gläubig und lassen sich von meiner Partei alles vorsetzten. Und nun in Hessen, der MP Dr. Koch kommt mit der Notwendigkeit der Ausweisung von hier geborenen Ausländern, wenn sie mal was angestellt haben. Und die Hessen nehmen ihm das ab. Interessant.

     

    John Schneider, Puchheim, Kiefernstr. 60

    14.1.08

  • FM
    Fritz Mettal

    An Arminius, Tom und Lukas,

     

    statt an den Symptomen Koch - typisch rechtspopulitisch blind (kein Koch-Geschrei bei Naziübergriffen auf Andershäutige) bildzeitungsgerecht aufzu"kochen", erstmal die Ursachen angehen: Bildungschancen gerechter statt Aussortieren per Hauptschule, Sozial"brennpunkt"probleme durch Jugendprojekte - nicht Boxcamps! - lösen, statt deren finanzielle Unterstützung einzustellen, schnelle Gerichtsverfahren statt Streichung bei Jugendämtern, Gerichten...

  • G
    guzolany

    Das "ß" ist ein Kleinbuchstabe. Demnach heißt der Autor im Vorlauftext "REISSMANN" und nicht "REIßMANN". Hat Ihr Korrektorat noch Weihnachtsferien oder ist es schon Ihrer Rationalisierungswut zum Opfer gefallen? - Ach ja, noch zum Thema Koch und Kinder: Böse das.

  • D
    Dütsch

    Kinder sind die Zukunft eines Landes. Was wir heute den Kindern hinterlassen ist schon ein schweres Erbe. Jetzt wollen Politiker wie bei der CDU/CSU ihnen auch noch eine belastete Biografie verschaffen mit Knastkarriere. Oder geht es nur darum Privatknästen billige Arbeitskräfte zu verschaffen. Denn die Besitzenden bauen ihre Gefängnisse aus sozialpolitischen Gesichtspunkten zum Nulltarif. Auch da geht es ja nur um Profit und Amerika macht das ja vor. Die Lobbyisten wissen schon wie man Politiker bei der Stange hält. Unsere Jugendlichen sind die Dummen.

  • L
    Lukas

    Was ist an der Forderung, Kinder zu bestrafen denn so verwerflich?

    Sollen Erwachsene denn Kinder zu Straftaten anstacheln können, nur damit sie selbst nicht dafür belangt werden können?

    Bei uns hat es mal einen Fall gegeben, in dem ein Mann zwei Minderjährige auf seinen ehemaligen Arbeitgeber gehetzt hat. Die haben den mit Baseballschlägern niedergeprügelt. Dafür sollten sowohl die Kinder als auch der Anstifter bestraft werden.

    Und nebenbei hat Koch auch nicht gesagt, dass NUR Ausländer gewaltbereit sind. Er sagt nur dass DIE Ausländer, die schwere Straftaten begehen, abgeschoben werden sollten. Dazu zählen Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht!

    Wen man Koch was vorwerfen kann, dann, dass er das nicht mal in einem Interview klärt. Aber dazu wird ihm auch nicht der Freiraum gelassen. Einzige Ausnahme: "hart aber fair". Wer die Sendung gesehen hat (wer's verpasst hat - im Internet kann man sie sich nochmal ansehen) der sieht, dass an seinen Aussagen NICHTS verwerfliches dran ist. Ganz im Gegensatz zu dem Getuschel von Frau Zypries und Herrn Mutlu.

  • M
    Meinungsfreiheit

    Wenn es nicht endlich eine Partei schafft, mit sachlichen Argumenten und ohne Lügnerei bisherige Nichtwähler zum Wählen zu animieren, werden Leute wie Koch von einem geringen Anteil einer verblödeten Gesellschaft weiterhin gewählt werden.

  • T
    Tom

    Eine ist vor allem was sich Peter Struck und einige andere erlauben. Koch hat einfach nur Recht. Traurig, dass in diesem Land immer gleich die Nazi-Keule geschwungen wird, wenn jemand die Wahrheit ausspricht. Natürlich müssen kriminelle Ausländer 'raus' (ob das nun populistisch klingt oder nicht). Wie kann man das ernsthaft negieren? Wer sich nicht an Regeln halten kann, hat auch keinen Anspruch mehr auf Gastrecht in diesem Land.

  • A
    Arminius

    Der Kölner Express berichtet über einen jungen Kölner Serientäter:

    "Über 100 Delikte gehen insgesamt auf das Konto des schlimmsten Kölner Teenies. Im letzten Jahr waren es allein 47.

    Sein letzter Coup: Er raubte einen Kiosk mit Freunden aus, alle waren bewaffnet und konnten später ermittelt werden. Zuständig für Tekin sind die Ermittler vom KK 57 bei der Polizei. Frank Hoever, Leiter der Kriminalgruppe 5 erklärt: ?Der 14-Jährige kann noch nicht bestraft werden, das ist ein echtes Problem.?"

     

    Bevor Leser wie Joe ihren Wortmüll auf Herrn Koch abladen, sollten sie sich mal insgeheim überlegen, ob seine Vorschläge - Wahlkamp hin oder her - nicht doch in die richtige Richtung zielen.

  • J
    JOE

    Auf diese bodenlose Unverschämtheit eines gewaltigen Polit-Toren kann man eigentlich nur noch mit dem Vorschlag der Verschärfung des Strafrechts gegen volksverhetzende, verantwortungslose Politiker und der Einführung von Arrestanstalten bzw. Ausnüchterungszellen für wahlkämpfende Quasi-Politkriminelle reagieren. Die armen Hessen sind zu bedauern, dass ihr schönes Land, das einmal von grossen Politikern wie MP Zinn mit dem Slogan "Hessen vorn" regiert wurde, von einem solchen Übel als Ministerpräsident befallen sind. Da kann man ihnen nur wünschen, dass sie von dieser - wörtlichen - Landplage bald befreit werden.