: Debatte um Beratungsgesetz
Bonn (ap) - Die Bundesregierung hat ihren Plan verteidigt, die Beratung abtreibungswilliger Schwangerer zu intensivieren. Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth wies am Donnerstag in einer von der SPD beantragten Aktuellen Stunde des Bundestages die Kritik der Opposition zurück, die Koalition wolle damit die Frauen „gängeln, bevormunden und diskriminieren“ und den Abtreibungsparagraphen 218 des Strafgesetzbuchs verschärfen. Wer erkläre, ein Beratungsgesetz sei nicht nötig, lasse die Frauen mit ihren Problemen allein. Für die Grünen erklärte die Abgeordnete Verena Krieger, der Bundesregierung gehe es um nichts anderes, als um die Kontrolle und Bevormundung von Frauen. In einer Zeit, in der Erwerbsarbeit knapp sei und die Geburtenrate nicht nach den Wünschen der Bevölkerungspolitiker ausfalle, „ist Gebärpflicht wieder angesagt“.
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