: Debatte über Entschädigung AIDS–infizierter Bluter
Bonn (ap) - Die Entschädigung von Blutern, die mit dem AIDS– Virus infiziert sind, gestaltet sich offenbar schwieriger als erwartet. Die betroffenen Haftpflichtversicherer konnten einer Mitteilung des HUK–Verbandes vom Dienstag zufolge bei einem Gespräch mit Vertretern der Hämophilen– Verbände im Oktober noch keine konkreten Beträge nennen. Das habe sich angesichts der sehr unterschiedlichen Lebenssituationen der Einzelnen als nicht möglich herausgestellt. Die Versicherungen bekräftigten jedoch ihre Zusage, geltend gemachte Ansprüche würden schnell, unbürokratisch und in Koordination mit den betroffenen Arzneimittelfirmen reguliert. In der Bundesrepublik gibt es nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation 6.000 Bluterkranke. Wie viele sich durch infizierte Präparate zur Blutgerinnung mit der Immunschwächekrankheit angesteckt haben, ist immer noch unklar. Nach Angaben einer der beteiligten Versicherungsgesellschaften haben noch sehr wenige Betroffene Anträge auf Schadenersatz gestellt, gezahlt worden sei bislang nur in zwei oder drei Fällen.
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