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Debatte Psychoanalyse der "Nach-68er"Kronzeugen fürs Unbewusste

Kommentar von Martin Altmeyer

Für die Selbstaufklärung der Generation "nach 1968" war die Psychoanalyse zentral. Doch in ihrer Gesellschaftskritik zeigen sich manche bis heute nicht frei von Projektionen.

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1 Kommentar

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  • HK
    Hans-Jürgen Kapust

    Einen Affinität zwischen linker - sozialer - Theoriearbeit und Psychonanalyse hat es gegeben und gibt es noch. Das Modell der relationalen Intersubjektivität von Bewusstsein von M. Altmeyer ist dafür ein Beleg. Und auch die analytische Kritik an 68 und den Folgen ist hilfreich.

    Aber was kann die moderne Psychoanalyse denn den Alt- wie Neulinken heute ausser dem "Aufpassen, Bitte!" bieten?

    Um zu einer neuen überzeugenden linke Theorie beizutragen, müsste sie über ihre selbstgesteckten Grenzen hinweg - zumindest - einen Ausblick zuzulassen.

    Marx besteht darauf, dass Individuum und Gattungsgeschichte ein und dasselbe sind, eine Einheit bilden.

    Für die Psychoanalyse, wie für Freud selbst, gilt aber: "die genauere Erkenntnis der Triebquellen ist für die Zwecke der psychologischen Erforschung nicht durchweg erforderlich." Auf die Lebensgeschichte, die Ontogenese bezogen ist das auch ausreichend und anwendbar.

    Die elementaren Triebenergien der Libido erscheinen so aber als etwas naturgemäß, objektiv Gegebenes.

    Eine weiter gefasste, das heißt auch die Gattungsgeschichte, die Phylogenese einbeziehende Theorie müsste versuchen zu klären, woraus sich die Vermögen der libidinösen Triebkräfte zusammensetzen, was daran objektiver Naturanteil ist, und was auf subjektiver Arbeit beruht.

    Die von Freud in der Libidotheorie elementarisierten libidinösen Energien sind nicht in gleicher Weise als gesellschaftliche Produkte untersucht.

    So sehr das auch eine mögliche Antwort auf die Frage nach dem Prozess der psychischen Grundlage von Bewusstsein verkompliziert, es beinhaltet die Möglichkeit einer fruchtbareren Beziehung von linker Theoriearbeit und Psychoanalyse.