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Debatte Erneuerbare-Energien-GesetzGuter Strom zur richtigen Zeit

Bernward Janzing
Kommentar von Bernward Janzing

Zum Jahreswechsel trat das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz in Kraft. Es übersieht die Möglichkeiten der Bioenergien für den Lastausgleich im Stromnetz.

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Bernward Janzing
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.

6 Kommentare

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  • J
    J.Fuchs

    wer gestern ZDF Umwelt angesehen hatt,

    der denkt vielleicht wie ich,

    wollen die doch den Fördersatz für eine Biogasanlage(n) von 23 auf 11,5 cent/kwh halbieren?

    sollte dies geschehen, verlieren die, die diese Gesetze ändern ihre Glaubwürdigkeit, und Menschen ihre Arbeitsplätze?

    Arbeitsplätze in einer Zukunftsbrange, von der wir

    in Zukunft profitiren werden, und warum? nur weil

    diese Anlage nicht dem neuesten EEG entspricht.

    Wichtig ist doch, wie Wirtschaflich eine solche Anlage betrieben wird, und nicht, ob sie aus einen oder mehreren Anlagen besteht?

  • S
    steffen123

    Also ich find die Idee von erneuerbaren Energien super!!!

    Sie kommen anscheinend auch immer besser an.

  • BG
    Bürger G.

    ...und dann widerspricht sich Janzing mal wieder selbst, wenn er schreibt: "Durch eine kluge Steuerung der Bioenergien wäre das geplante Speicherprojekt überflüssig.[natürlich das von den bösen RWE´s und EON´s ;-) ] Bei 23.000 MW Wind, braucht man auch eine entsprechende Backup und Speichermöglichkeit und dazu braucht es viele und große Pumpspeicherkraftwerke!

     

    ....bis man dann in 20-30 Jahren handfeste Alternativen hat!

     

    Des Weiteren ist es einfach unwahr, dass die Kernkraft nur als Grundlastkraftwerk eingestezt werden kann, die Mittellast ist durchaus möglich und wurde konstruktiv auch in einigen KKW ausgeführt!

  • RS
    R. Säckler

    Bevor Sie mir nicht eine einzige taz-Ausgabe verkaufen können, die NACHWEISLICH nur mit Strom aus 'Wind, Sonne und Kuhsch....e' redaktionell hergestellt, gedruckt und verteilt wurde - und zwar plan- und termingerecht, wohlgemerkt! - (großzügig, wie ich nun mal bin, erlasse ich Ihnen entsprechende Nachweise für die Herstellung des Papiers und der Druckfarben...!) - bevor Sie das jedenfalls geschafft haben, verbitte ich mir weiteres ewig gleiches und ewig gleich dummes Gesülze dass eine entwickelte, technologisch basierte Gesellschaft wie die unsere mit 'Alternativ'energien aufrecht zu erhalten wäre...!

  • JF
    josef Fuchs

    einfach und kurz gesagt,

    Energie aus Biomasse

    kann besser gespeichert werden, bzw. ist gespeichert, und kann dann abgerufen werden, wenn

    mann sie braucht, meiner Meinung nach ein großer Vorteil der Biomasse (Biogas),

    stellt sich nur die Frage, wer speichert die Energie,

    der Landwirt, oder die großen Stromkonzerne,

    die schon Gasspeicher haben?

  • T
    thiotrix

    Und was ist bei Windstille?

     

    Herr Janzig freut sich über die hohe Windenergie-Einspeisung am Montag vor Weihnachten, „morgens zwischen zwei und fünf Uhr“:

    „Es blies ein starker Wind in Deutschland, der mehr als 14.000 Megawatt ins Netz drückte. Zugleich standen in vielen Unternehmen die Maschinen still: einige Betriebe hatten konjunkturbedingt verlängerte Weihnachtsferien angeordnet. Und auch sonst war die Nachfrage nach Elektrizität rar, es war schließlich Nacht. Deswegen war plötzlich so viel Strom da, dass es für viele Erzeuger billiger war, den Abnehmern noch Geld zu bezahlen, als die Kraftwerke abzuschalten. Dies betraf vor allem die unflexiblen Atomkraftwerke, die allem Überfluss zum Trotz in diesen Stunden mehr als 12.000 Megawatt einspeisten.“

    Diese Daten zeigen doch eindringlich, wie unsinnig die Windkraft ist: Strom muß erzeugt werden, wenn er benötigt wird; große Mengen sind einfach nicht speicherbar. Was nützt die schönste Leistungsabgabe der bundesweit über 20.000 Windräder, wenn für den erzeugten Strom gerade kein Bedarf da ist? 14.000 Megawatt sind übrigens gerade einmal 61 % der gesamten installierten Windkraftswerksleistung. Die „ins Netz gedrückte“ Stromleistung kann aber innerhalb von kürzester Zeit (Stunden oder gar Minuten) dramatisch schwanken und bis auf fast Null zurückgehen! Was dann? Eine schöne Zahl aus einer dpa-Meldung vom 11.9.2009: „Bei einer in Deutschland installierten Windenergie-leistung von 23.000 MW hat die verfügbare Leistung am 8.1.09 unter 900 MW = 4% gelegen“. Aufmerksame Bürger konnten in der sehr kalten Woche vom 4. – 11. Januar beobachten, daß sich viele Windräder über Tage fast nicht drehten! In Phasen sehr kalter Witterung ist die Stromanlieferung aus Windkraftanlagen sehr stark eingeschränkt, da bei derartigen Temperaturen in der Regel Windstille herrscht. Zusätzlich war tagelang die (ohnehin geringfügige) Sonnenenergie-Einspeisung ebenfalls fast auf Null gesunken, weil zahllose Sonnenkollektoren über Tage mit Schnee bedeckt waren.

    Zu den „unflexiblen Atomkraftwerke(n), die allem Überfluss zum Trotz in diesen Stunden mehr als 12.000 Megawatt einspeisten“: Wie wäre es, Herr Janzing, wenn Sie sich ein wenig über die Sicherstellung der Stromversorgung informieren würden und sich ein paar Gedanken über Grundlast, Mittellast und Spitzenlast machen würden? Rund um die Uhr wird ein Sockelbedarf an Strom benötigt, die Grundlast. Diese wird in unserem Land zu 50 % aus Braunkohle (auch so ein Teufelswerk für unsere politisch korrekten rot-grünen Weltenretter) erzeugt, 45 % durch Kernkraft und 5 % durch Wasserkraft. Alle anderen Energieträger sind nicht grundlastfähig – Erdgas ist zu teuer (und viel zu kostbar zum Verheizen) und Wind- und Sonnenenergie tauen wegen mangelnder Verläßlichkeit – s. oben) erst recht nicht für die Grundlast. Aber auch für Mittel- und Spitzenlast sind Wind- und Sonnenenergie überhaupt nicht zu gebrauchen. So schnell kann der Wind nicht auf Sturmstärke anschwellen, um die notwendige Energie für die Belastungsspitzen morgens, mittags und abends bereitzustellen. Und der Beitrag der Solarenergie im Winter – das ist hoffentlich auch meinen rot-grünen FreundInnen klar – liegt bei den Belastungsspitzen morgens und abends bei exakt null Komma null! Und wenn der Himmel bewölkt ist, sinkt die Leistungsabgabe der Sonnenkollektoren ganz schnell auf weit unter 10 %!

    Noch ein paar Worte zur Speicherung: in Deutschland gibt es z.Z. 32 Pump-Speicher-Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 6600 Megawatt (zum Vergleich: maximal mögliche, aber nie erreichte Leistung aller Windkraftwerke: 23.000 Megawatt).

    Allein diese Zahlen belegen, daß die Windkraft ein teures „Wohlstandshobby“ mit minimaler Effizienz ist.