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Debatte AntisemitismusHurra, wir knicken ein!

Daniel Bax
Kommentar von Daniel Bax

Wer aus der Nazizeit nur gelernt hat, dass man keine Juden diskriminieren darf, aber andere Minderheiten verachtet, der hat daraus nichts gelernt.

A us der Studie einer Expertenkommission, die am Mittwoch dem Bundestagspräsidenten Norbert Lammert übergeben wurde, geht hervor, dass der Antisemitismus in Deutschland zugenommen hat. Zugleich haben gleich drei Vorfälle der letzten Wochen gezeigt, dass das Thema hierzulande keineswegs auf die leichte Schulter genommen wird - im Gegenteil, schon allein der Vorwurf des Antisemitismus wiegt sehr schwer. Wie passt das zusammen?

Vor zehn Tagen entfernte der Martin-Gropius-Bau in Berlin über Nacht die Videoinstallation eines polnischen Künstlers aus seiner laufenden Ausstellung, ohne diesen oder die Kuratorin zuvor über diesen Schritt zu informieren. Davor hatte sich der Leiter des Berliner Centrum Judaicum, Hermann Simon, bei seinem Museumskollegen über den Kurzfilm empört, der nackte Frauen und Männer beim Fangenspiel in einer ehemaligen Gaskammer zeigen soll.

Wenige Tage später beschwerte sich Charlotte Knobloch, Expräsidentin des Zentralrats der Juden, beim Berliner Piraten-Abgeordneten Gerwald Claus-Brunner über dessen Kopftracht, ein Palästinensertuch. Das Tuch sei "Ausdruck einer antijüdischen Gesinnung", schrieb sie ihm in einem offenen Brief.

Und am vergangenen Sonntag setzte der Jugendsender des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Radio Fritz, die Sendung seines langjährigen Moderators Ken Jebsen kurzerhand aus. Grund waren Anschuldigungen, die der Krawallpublizist Henryk M. Broder im Internet veröffentlicht hatte. Nun darf Jebsen wieder senden - die Vorwürfe waren "haltlos", wie der Sender einräumt.

Tanz auf dem KZ-Gelände

Zugegeben: Man kann die Videoarbeit "Berek" des polnischen Künstlers Artur Zmijewski geschmacklos finden. Man darf aber nicht den vergleichbaren Videoclip vergessen, mit dem der 90-jährige Holocaust-Überlebende Adolek Cohn im vergangenen Jahr im Internet für Furore sorgte.

Darin tanzte er im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz zu den Klängen des Popschlagers "I will survive" mit seiner Tochter - dieser Tabubruch wurde allenthalben, etwa im Spiegel, als "Botschaft des Überlebenswillens" gelobt.

Auch lässt sich darüber streiten, ob ein Palästinensertuch in ein deutsches Parlament gehört, und man kann den RBB-Moderator Ken Jebsen für eine nervige Quasselstrippe halten. Falsch ist es aber, gleich den Kopf einzuziehen, sobald der Vorwurf des Antisemitismus ins Spiel kommt. Erschreckend ist, wie schnell manche in vorauseilendem Gehorsam bereit sind, die Meinungs- und Kunstfreiheit zu opfern, nur um nicht in den Ruch zu geraten, antisemitische Vorurteile zu fördern.

Bild: taz
DANIEL BAX

ist Parlamentskorrespondent der taz. Neben der Migrations- und Integrationspolitik beschäftigt er sich auch regelmäßig mit den wechselseitigen Vorurteilen zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen.

Vorauseilender Gehorsam war schon immer ein Kennzeichen des deutschen Untertanengeists. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass er jetzt im politisch korrekten Gewand auftritt.

Toleranztest für Muslime

Dem Kampf gegen Antisemitismus wird damit ein Bärendienst erwiesen. Denn mit ihrem ängstlichen Bemühen, bloß keinen Anstoß zu erregen, leisten die Verantwortlichen damit dem Vorurteil Vorschub, Juden besäßen in Deutschland eine besondere Macht. Davon kann keine Rede sein: Ihr Anteil an der Bevölkerung ist klein, und damit auch ihr Einfluss.

Anzumerken ist auch, dass weder der Museumschef Hermann Simon die Entfernung des umstrittenen Kunstwerks noch Broder die Absetzung der von ihm angegriffenen Sendung gefordert haben wollen. Die Verantwortung für diese Entscheidungen liegt demnach allein bei den Leitungen des Berliner Martin-Gropius-Baus sowie des Radiosenders Fritz, die ihren eigenen Mitarbeitern in den Rücken gefallen sind.

Zum Vergleich: Wenn Muslime sich über Mohammed-Karikaturen empören oder die Thesen eines Exbundesbankers kritisieren, dann wird ihnen von deutscher Seite routiniert die Kunst- und Meinungsfreiheit vorgehalten. Die Teilnehmer der ersten "Islam-Konferenz" wurden vom damaligen Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sogar genötigt, sich eine Operninszenierung anzusehen, in welcher der Prophet Mohammed symbolisch geköpft wurden, um ihre "Toleranz" unter Beweis zu stellen.

Doch kaum steht ein Antisemitismus-Vorwurf im Raum, wird dieses Prinzip kurzerhand außer Kraft gesetzt. Selbst der Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten" wird auf den Kopf gestellt, wenn nicht diejenigen, die Zensur ausüben, sondern diejenigen, die zensiert werden, sich erklären müssen.

Es ist natürlich eine gute Nachricht, dass Antisemitismus-Vorwürfe hierzulande nicht bagatellisiert werden. Aber nicht jeder Vorwurf des Antisemitismus ist berechtigt. Charlotte Knobloch etwa fand schon jene "Stolpersteine", die vielerorts zum Andenken an deportiere jüdische Bürger ins Straßenpflaster eingelassen werden, "unerträglich", weil damit ihrer Meinung nach deren Andenken "mit Füßen getreten" werde.

Zweierlei Sensibilität

Auch wäre eine solche Sensibilität wie gegenüber dem Antisemitismus bei allen Formen der Menschenfeindlichkeit angebracht. Wer den wieder aufkeimenden Antisemitismus in Deutschland wirksam bekämpfen will, der muss sich gegen jede Form der Diskriminierung wenden.

Wer aus der Nazizeit nur gelernt hat, dass man keine Juden diskriminieren darf, aber andere Minderheiten verachtet, der hat daraus nichts gelernt. Gegen antijüdische Klischees anzugehen wird jedenfalls kaum gelingen, wenn man etwa bei Vorurteilen gegen Muslime ein Auge zu drückt. Wer hier einen doppelten Maßstab anwendet, macht sich von vornherein unglaubwürdig.

Das bedeutet nicht, sich in vorauseilender Selbstzensur zu üben, um allen möglichen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Im Gegenteil: Streit ist nicht zu vermeiden und gehört ausgetragen. Der Nahost-Konflikt sollte im Schulunterricht behandelt werden, fordern etwa die Experten, die den Antisemitismus-Bericht für die Bundesregierung verfasst haben. Und auch über Kunst und Geschmack muss man geteilter Meinung sein dürfen.

Der Einzige, der sich in dieser Frage richtig verhalten hat, war deshalb der Piraten-Abgeordnete Gerwald Claus-Brunner. Er ließ Charlotte Knobloch wissen, dass er die Dinge ganz einfach anders sehe als sie.

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Daniel Bax
Redakteur
Daniel Bax ist Redakteur im Regieressort der taz. Er wurde 1970 in Blumenau (Brasilien) geboren und ist seit fast 40 Jahren in Berlin zu Hause, hat Publizistik und Islamwissenschaft studiert und viele Länder des Nahen Ostens bereist. Er schreibt über Politik, Kultur und Gesellschaft in Deutschland und anderswo, mit Fokus auf Migrations- und Religionsthemen sowie auf Medien und Meinungsfreiheit. Er ist Mitglied im Vorstand der Neuen deutschen Medienmacher:innen (NdM) und im Beirat von CLAIM – Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit. Er hat bisher zwei Bücher veröffentlicht: “Angst ums Abendland” (2015) über antimuslimischen Rassismus und “Die Volksverführer“ (2018) über den Trend zum Rechtspopulismus. Für die taz schreibt er derzeit viel über aktuelle Nahost-Debatten und das neue "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW).”
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44 Kommentare

 / 
  • P
    paul

    Sehr guter und absolut zutreffender Artikel!

    Gut dass es neben der schmierigen Mainstream-Presse, immer noch die taz gibt.

  • I
    IgorNet

    Etwas mehr ;Operation würde der Kommentarfunktion dieser Zeitung gut tun. Es ist zum Teil ekelhaft wie Leute ihre antisemitischen Ressentiments kund tun dürfen. Aber wie heiss es doch gleichsam hellsichtig im siebten Teil der Element des Antisemitismus bei Adorno und Horkheimer: "Aber es gibt keine Antisemiten mehr. Sie waren zuletzt Liberale, die ihre antiliberale Meinung sagen wollten." Heute will man nur seine so genannte Israelkritik in die Welt spucken. Darauf eine doppelte Woody Allen-Keule.

  • S
    Schura

    "Krawallpublizist Henryk M. Broder"

     

    Verkaufe oder Tausche 1 BRODER gegen 30 BAX.

    A bang for the buck!

  • H
    Heiko

    "Antisemit will schließlich keiner sein, und von Juden lässt man sich das schon gar nicht nachsagen. Dann wird die Stimmung leicht gereizt, und es fällt schnell der Satz, dass dieses Verhalten den beklagten Antisemitismus doch erst provoziere.

     

    Exemplarisch konnte man das erst vergangenen Freitag wieder mal in der taz lesen. "

     

    http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/11657

     

    Recht hat er.

  • SK
    Sabine Kubisch

    boah, was für ein beschissener kommentar ist das denn? und der mensch beschäftigt sich mit vorurteilen zwischen verschiedenen bevölkerungsgruppen? das ich nicht lache...

  • K
    kaputier

    erst wenn sich juden anfangen würden, sich unter proklamation der eigenen unterdrückung, in europäischen oder amerikanischen grossstädten mitsamt zufälliger passanten in die luft zu sprengen, wäre ihnen das verständniss dess herrn bax sicher. so wichtig ist seine meinung glücklicherweise nicht.

     

    btw: sind die kommentarlöschungen unter einem wohlmeinenden artikel über die meinungsfreiheit eigentlich ironisch gemeint?

  • A
    aleister

    @ Dorian:

    @ Sebastian:

     

    Danke für Eure Beiträge...

    (ich wundere/ärgere mich wirklich immer öfter über manche artikel in der taz.)

  • S
    Sebastian

    Sorry, der hagalil Link ist mir etwas verunglückt.

     

    Der Link ist freilich nur einmal zu kopieren. Hier noch einmal:

     

    http://www.hagalil.com/archiv/2006/08/anti-israel-demo.htm

     

     

    Sebastian

  • S
    Sebastian

    In seinem ganz wunderbaren Zeitzeugenbericht „Unser Kampf 1968“ hat Götz Aly genau das beschrieben, woran unsere deutsch–christliche Community Generation um Generation scheitert, nämlich die Aufgabe, sich mit den Verbrechen unserer Väter, Großväter und nunmehr auch Urgroßväter angemessen auseinander zu setzen. Auf sozialpsychologischer Ebene wurde das 42 Jahre vorher bereits von dem Ehepaar Mitscherlich in der Analyse: „ Die Unfähigkeit zu trauern“ beschrieben. Die Texte von Daniel Bax bieten immer wieder Lehrbeispiele dieses Scheiterns.

     

    Herr Bax schildert „drei Vorfäll“ wie er sagt. Er ärgert sich dabei über den Kampf gegen antisemitische Auswüchse und zieht dabei einen Vergleich mit den Vorgängen um die Karikaturen der dänischen Tageszeitung Jyllans-Posten. Bax bleibt dabei jedoch die Auskunft darüber schuldig, wo im Zusammenhang der „drei Vorgänge“ Juden in Ihrer Empörung andere Menschen mit dem Leben bedrohen. Herr Bax ist völlig blind gegenüber der Erinnerung an die unvergleichlichen Naziverbrechen. Er mag nicht daran erinnert werden, wie die deutschen Nationalsozialisten unter Himmlers Einsatztruppen 1941 in wenigen Monaten eine Millionen wehrloser Menschen, vorwiegend Juden (Kinder, Frauen, alte Menschen...) erschossen hatten. Aus der narzisstischen Kränkung heraus, der christlich deutschen Community anzugehören, die die historische Verantwortung für Auschwitz zu tragen hat, fehlt ihm jedes Verständnis für die jüdischen Community, die seit Bestehen des Christentums immer wieder Verfolgung und Mordexzessen ausgesetzt war und sich nunmehr, insbesondere durch den jüdischen Staat, solcher Verfolgungen erfolgreich zu erwehren vermag.

     

    Weil die 68er hoffnungslos daran gescheitert waren, sich mit den Verbrechen der Väter auseinander zu setzen, von den alten Nazis ganz zu schweigen, haben die 68er geradezu zwanghaft versucht, den Überlebenskampf der Juden in Israel, die der Naziverfolgung entkommen sind, mit den Verbrechen der Nazis gleichzusetzten (vgl. dazu das o.g. Buch von Götz Aly s. 144ff). Die 68er haben durch diese Gleichsetzung einen antisemitischen Sumpf angesetzt, der mittlerweile unüberschaubar geworden ist.

     

    Dabei werden radikal antisemitisch gestimmte Muslime von Herrn Bax und anderen als Feigenblatt für den eigenen Antisemitismus vorgehalten. Islamistische Hassprediger sind für viele Deutsche der große Wurf. Sie brauchen ihren Judenhass nicht mehr offen zur Schau tragen, denn damit würde sie sich ja ihre gesellschaftliche Reputation verderben. Moderne deutsche Antisemiten versteckten sich hinter andere, indem sie radikal – islamistisch Gruppen die Stange halten und diese für ihren eigenen Antisemitismus instrumentalisieren. Daher versucht der Mainstream in unserem Land, von scharf rechts bis ganz links, Muslime, die aus ihrer Religion Kraft für Gutherzigkeit, Freundlichkeit, und Hilfsbereitschaft gewinnen niederzubrüllen. Muslime wie Cigdem Toprak, Seran Ates, Ayaan Hirsi Ali, Necla Kelek Hamed Abdel-Samad, Cengiz Dursun oder Wahied Wahdat-Hagh und viele andere, die für humanistische Werte stehen und insbesondere auch dem Antisemitismus den Kampf angesagt haben, werden als Störenfriede empfunden. Leute wie Herr Bax arbeiten sich an humanistisch geprägte Muslimen ab und hassen sie sogar, weil Muslime wie diese sich von niemandem instrumentalisieren lassen und ganz besonders nicht für den spezifisch deutschen Antisemitismus. Dazu den sehr, gelungenen Leserbrief von Leila hier:

     

    http://taz.de/!c75367/

     

    Herr Bax hat die Kritik von Charlotte Knobloch über das Tragen des Palituches eines Abgeordneten der Piratenpartei mit einem Federstrich abgetan. Vielleicht wusste man zu der Zeit, als das Palituch das Lieblingskleidungsstück der Deutschen wurde, noch nichts über die Bedeutung dieses Kleidungsstücks, nämlich dass der damalige Mufti von Jerusalem Amin el Husseini dieses Kleidungsstück im Palästina der 30er als Symbol für dem Kampf gegen die Juden, allen Männern zu tragen zur Pflicht gemacht hat.

     

    Hier ein Zitat aus dem Buch von Matthias Küntzel Islamischer Antisemitismus und Deutsche Politik:

     

    „Brachial führten sie (der Mufti und die Anhänger von Scheich al-Quassam) in den von Juden und Briten „befreiten“ Zonen neue Kleiderordnungen und Schariagerichte ein und liquidierten unislamische Abweichler in großer Zahl. Bewundernd berichtete 1943 ein deutscher Biograf des Mufti über die Erschießung palästinensischer Araber, die sich mit der Weigerung, die Kaffiyah (Palituch) zu tragen, dem Zwang der Unterordnung wiedersetzten.“

     

    Zitat Ende

     

    In den 70er und 80er Jahren hatten wir Deutschen jedoch Gelegenheit genug, immer wieder in den Nachrichten Jassir Arafat zu sehen, wie er am Gürtel einen Revolver tragend, mit dem Palituch geschmückt Hasstiraden gegen Israel brüllte. Am nächsten Morgen saßen wir dann alle wieder im Unterricht, geschmückt mit dem Palituch und haben im Gemeinschaftskundeunterricht den Genozid gegen die Juden durchgenommen. Wie oben gesehen ist die Symbolkraft des Palituchs historisch untrennbar mit dem Wirken des Muftis Amin el Husseini verbunden.

     

    Hier zwei Beispiele seiner „Zusammenarbeit“ mit den deutschen Nazis:

    1943, in einer Zeit als es den Staat Israel noch nicht gab und die Juden Europas von den Nazis vernichtet wurden, hat sich folgendes zugetragen. Der Mufti erfuhr, dass Heinrich Himmler als Propagandaakt 1943 5000 jüdische Kinder (für die Freilassung von 20000 gefangenen Deutschen) die Ausreise und damit das Überleben gestatten wollte. Unermüdlich kämpfte der Mufti gegen diese Planung an. Mit Erfolg. –Die Kinder kamen nicht nach Palästina, sie wurden in`s Gas geschickt.

     

    Die damaligen Regierungen Bulgariens, Rumäniens und Ungarns hatten beschlossen jeweils einige tausend jüdische Kinder nebst -betreuenden Personen- die Ausreise nach Palästina zu gestatten. Der Mufti Amin el Hussein kämpfte unermüdlich gegen diesen Plan an. Der Mufti schrieb dem Außenminister Bulgariens, die Juden nicht auswandern zu lassen, sondern sie dorthin zu schicken, wo sie „unter starker Kontrolle stünden“ (so der Mufti) z.B. nach Polen. Folge: Schon erteilte Ausreisegenehmigungen wurden zurückgezogen und die Rettung der Jüdischen Kinder Verhindert (aus: Islamischer Antisemitismus und Deutsche Politik, von Matthias Küntzel S83).

     

    Klaus Michael Mallmann und Martin Cüppers haben in Ihrem Buch „Halbmond und Hakenkreuz“ ein überaus quellenreiches Buch zur arabisch-nationalsozialistischen Kollaboration vorgelegt.

     

    Hier noch ein Link aus hagalil. Schauen wir uns das letzte Bild ganz unten an, wie die Kämpfer mit dem Palituch geschmückt, ihren rechten Arm zum Hitlergruß erheben:

     

    http://www.hagalil.com/archiv/2006/08/anti-israel-demo.htmhttp://www.hagalil.com/archiv/2006/08/anti-israel-demo.htm

     

    Aber davon wollen Leute wie Bax nichts wissen.

  • AA
    ausländische Atheistin

    Hervorragender Kommentar!

    Endlich jemand, der dieser ausländer- und fremdenfeindlichen Person (H.M. Broder) die Meinung sagt. Wer mit PI ( Politically Incorrect) sympathisiert, sollte keine öffentliche Bühne für seine irren Thesen bekommen!

  • Y
    yaku

    Ach Herr Merz, muss es so peinlich sein?

     

    "Zunächst: Hört doch endlich mit dem falschen Begriff "Antisemitismus" auf! Was in Wirklichkeit gemeint ist, ist ein wohlbegründeter "Antizionismus", der sich aus den Menschenrechtsverletzungen der jüdischen Siedler und den illegalen Maßnahmen der israelischen Regierung herleitet.

    Zu den Semiten gehören Juden und Araber. Es wird kaum jemanden geben, der gegen Araber und Juden gleichzeitig ist."

     

    Ich würde Ihnen erst einmal selber empfehlen, sich mit Begriffen auseinanderzusetzen, von den Sie wenigstens etwas verstehen.

    Erstens richtet sich Antisemitismus ausschließlich gegen Juden, Herr Wilhelm Marr, der diesen Begriff prägte, meinte nichts anderes als Judenhass.

    Zweitens sind "Semiten, die Gemeinschaft aller die semitische Sprachen sprechen. Somit sind Semiten keine ethnische Gruppe sondern eine Sprachengemeinschaft.“

    Daher bevor Sie mit falschen Begriffen hantieren, infomieren Sie sich erst einmal selber.

     

    Herr Bax, Ihr Artikel schmerzt schon vor Unwissenheit. Ebenfalls nur peinlich.

  • EA
    Enzo Aduro

    @baa

    Man kann ja wohl noch die Charlotte Knobloch bezüglich falscher taktiken/starategien -NICHT Zielen- kritisieren ohne antisemit zu sein! Und es gibt auch einen Unterschied zwischen

     

    *"Die Juden" sind "selbst" schuld am Antisemitismus

     

    und

     

    *Charlotte Knobloch leistet dem Vorurteil durch Ihre Handlungen Vorschub das die Juden einen übermäßigen Einfluss haben

     

    Es kann ja nicht sein das man in dem man diese Einschätzung Äußert antisemitisch handelt. Es gibt diese Vorurteile, das ist ein Fakt. Und die Einschätzung das durch das Handeln von Charlotte Knobloch oder anderen diesem Vorurteil Vorschub geleistet wird ist zumindest nicht Abstruß.

  • A
    Antisemiitismus ?

    Liber Herr Daniel Bax kann das sein, dass Sie auch dazu mit ihren (TAZ und andere deutsche Medien) islam- und türkenfeindlichen Beiträgen beigetragen haben. Ich versuche seit Jahren in den deutschen Zeitungen irgend eine positive Artikel zu finden, (noch nicht mal freundlichen Artikel)ist es mir nicht gelungen. Haben Sie vielleicht eine erklärung dafür. Es kann ja nicht sein, dass wir auf einer Seite verbieten die Wahrheit über die Juden zu sagen, auf einer Seite über die Müslime bzw. über die Türken wird alles geschreiben, gesagt und sogar verleumdert. Wie ist es denn möglich, dass eine Bundeskanzlerin erst behauptet, kultimulti ist gescheitert und danach wäre sie auch Bundeskanzlerin

    von den hierlebenden Müslimen und Türken. Da passt vorne und hinten nicht zusammen. Ich kann Ihnen hunderte Beispiele schreiben.

    Mit der Hoffnung, dass TAZ auch friedlichen Zusammenleben positiv beträgt.

  • SQ
    Susi Q.

    Der Pirat hat gar nichts richtig gemacht und muss sich persiflieren lassen http://www.youtube.com/watch?v=Due6cy7uOyY&feature=mfu_in_order&list=UL

  • H
    Heiko

    Was für ein dummes Gesabbel. Erinnert an die Walser Rede zur Antisemitismuskeule. Es gibt Leute, die so was als sekundären Antisemitismus bezeichnen. Ups, tschuldigung, da schlägt sie schon wieder zu!

     

    Vielleicht sollte man statt beim Wort "Antisemitismus" zu reagieren wie eine gestochene Tarantel und je nach Sympathie oder Antipathie in Angriffs. oder Verteidigungshaltung zu gehen sich die jeweils zugrundeliegende Argumentation ansehen. Und da muss ich bei Jepsen leider sagen: ja, der Spinner glaubt offensichtlich an antisemitische Verschwörungstheorien. Jeder der sein Hirn bei der Lektüre seines Ergusses nicht abschaltet sollte eigentlich in der Lage sein das zu erkennen. Gleich am Anfang wird klar, wohin der Hase läuft: Henry Kissinger als Führer der Juden, der deren Vergasung angeblich als ökonomisches Problem sieht. Muss man das einem Taz-Autor wirklich noch erklären oder war einfach keine Zeit, mal den Text zu lesen?

     

    Peinlich und dumm.

  • D
    Dorian

    wow, eine lebensbejahendes video, wie ich es selten zuvor gesehen habe, auf der einen seite: ein überlebender tanzt mit allem recht das man haben kann auf dem kollektiven grabnmahl der deutschen schuld und zeigt: leckt mich, ihr habt MICH nicht gekriegt!

    und ein verstörendes(gestörtes?) ringelpietz mit anfassen von nackten in einer gaskammer auf der anderen seite...

    und der autor sieht beide als vergleichbar an ...

    mir fehlen die worte

  • M
    möller

    es gibt eine Reihe von Lüftchen, die ein Einknicken (in diversen Richtungen) evozieren:

     

    -eine bereits auf dpa-Ebene recht selektive Berichterstattung über den Nahostkonflikt bzw Israel, Stichwort "Israelischer Panzer vs palestinensisches Kind", wo durch unendlich wiederholtes sachtes Ausblenden von Kontexten ein schiefes Bild zementiert wird.

     

    -eine Frau Knobloch, die Einspruch gegen Einzelvorkommnisse erhebt

     

    -das Drohpotential von Attentätern gegen öffentliche Personen und Zeitungsredaktionen, sodaß "Israelkritik" eine Form vorauseilenden Gehorsams gegenüber potentiellen Attentätern wird. Das betrifft nicht nur Redaktionen und Einzeljournalisten, sondern ganze Staaten.

     

    Auf dem Hintergrund sich über Knobloch-Lüftchen zu echauffieren, erfüllt den Tatbestand der Unverhältnismäßigkeit.

  • B
    baa

    Der Autor bestätigt den latenten Antisemitismus in unserer Gesellschaft, in dem er das Vorurteil verbreitet, dass die Juden selbst Schuld sind am Antisemitismus. Gute Illustration

  • S
    stauffenberg

    Ich finde es einen Schritt zur Normalität, wenn auch in Deutschland ein paar Leute sagen, dass der israelische Kaiser gar keine Kleider anhat.

  • MM
    Michael Marx

    von Hatem:

    So viel gesammelte Halbwahrheiten. Die Inszenierung in der Deutschen Oper wurde z.B. von der Intendantin aus Angst abgesetzt. Und die Diskussionen um die Mohammed-Karikaturen haben einen ganz anderen Stellenwert, weil in anderen Ländern (z.B. Dänemark) Menschen von fanatischen Muslimen angegriffen und auch umgebracht wurden.

    Das macht den Unterschied: Dass fanatische Muslime massiv gewaltbereit sind, bis hin zu Mord. Und dass "moderate Muslime" das stillschweigend dulden., statt sich energisch dagegenzustellen.

     

    Noch ein Satz zu Ken Jebsen:

    Der meinte kürzlich in einer Sendung (anzuschauen auf Youtube), dass unter den kürzlich freigelassenen rund 1.000 Palästinensern vielleicht "ein oder zwei Mörder" waren.

    Diese Verharmlosung hat mit den Fakten nichts zu tun. Und das ist nicht Ken Jebsens Nicht-Wissen, das ist Vorsatz.

     

     

    Danke Hatem. Du bist Wunderbar.

     

    Michael

  • V
    Volksverdummung

    .

    Ein ganz, ganz hervorragender Kommentar v. Herrn DANIEL BAX.

    Die Kritiker, die HIER "faule" Erbsen suchen, verschwenden Ihre kostbare Zeit!

    .

    Nur kurz:

     

    "Nackttänze in ehemaligen Konzentrationslagern"? Davon halte ich nun aber überhaupt NICHTS!

    Da wird die reklamierte "Freiheit der Kunst" und die Narrenfreiheit für "Kunstschaffende" arg überstrapaziert!

     

    Ehemalige KZ´s`und Gedenkstätten besitzen bereits eine "Inszenierung".

     

    "Kunstschaffende", die diese "geschützten Erinnerungsräume" für ihre persönlichen Belange verletzen -quasi okkupieren-, müssen dafür mindestens den VORWURF gefallen lassen, diese lediglich zur provozierenden SELBSTINSZENIERUNG missbrauchten zu wollen...

    Nicht jede abstruse PROVOKATION hat die KUNST noch fest im Blick!

    .

    HESSE

    .

  • P
    Pirilampo

    Ich finde den Artikel nachvollziehbar.

     

    In diesem Zusammenhang möchte ich aber mal auf die Verlogeheit hinweisen, die dadurch offebar wird, dass das "bürgerliche Lager" mittlerweile immer von unseren "christlich-jüdischen" Wurzeln schwafelt. 2000 Jahre prügelt man auf die Juden ein und jetzt, da der Muselmann so doof ist, verbündet man sich eben.

     

    ABER: Fürchtet Euch nicht! Wir haben ja jetzt einen neuen Integrationsexperten (mit Bambi). Der wird die Sache schon hinbekommen.

  • H
    Hermann

    Selbstverständlich haben wir aus der Geschichte gelernt! Wir wissen, dass Juden, Moslems und Andersgläubige ganz allgemein nicht diskriminiert, sondern mit allerhöchster vorzüglichster Hochachtung behandelt werden sollten. Obwohl wir von der TAZ doch alle wissen, dass Religion sowas fürn Arsch ist. Ach was sind wir doch tolerant!

     

    Und morgen schreiben wir wieder über die Judenquote, aahm, Quatsch, ich meine die Frauenquote. Gerechtigkeit muss sein, Antidiskriminierung sowieso.

     

    Shalom!

  • T
    Tommy

    @franz

     

    Samuel Huntington hatte soweit ich weiß keine jüdischen Wurzeln (oder wie immer man das nennen soll), sondern war ein WASP, dessen puritanische Vorfahren im 17. Jahrhundert nach Amerika kamen. Man kann ja sicherlich so manches an den Ideen rechter Zionisten kritisieren, aber Ihre These "Juden wollen Christen und Muslime gegeneinander aufhetzen" klingt schon ein bißchen sehr nach Verschwörungstheorie.

  • W
    Wertkonservativliberaler

    Ja, Herr Bax, folgender Kommentar von Bernd Zeller von der "Achse des Guten" bringt es doch auf den Punkt, welche "Minderheiten" politisch-korrekt "zu Deutschland gehören", preisverdächtig (Bushido)sind und mit XYZ-Konferenzen geadelt werden, und welche nicht, nämlich die, die Druck aufbauen und vor denen man sich fürchtet; da sind wir dann beim "vorauseilenden Gehorsam", nur anders, als Sie mit Ihrem Artikel insinuieren; welche Bevölkerungsgruppen antisemitisch sind, wäre tatsächlich einmal zu untersuchen - das Ergebnis wird wohl dann nicht im Bax´schen Sinne sein:

     

    Zitat:

    "(...) Daran sieht man, wieso der Bambi für Integration vergeben wird und nicht für Homosexualität. Die Schwulen werden nicht ernstgenommen.

    Zwar wird auf jedem Christopher Street Day beteuert und gefeiert bis gemahnt, -feindlichkeit ist ein eigener Tatbestand im Politstrafrecht, und für schwule Kultur gibt es Tage und Institutionen. Aber noch niemand hat es für nötig befunden, tiefen Respekt vor schwuler Kultur zu heucheln, kein Bundespräsident hat in einer vielbeachteten Rede festgestellt, Homosexualität gehört zu Deutschland.

    Das kommt daher, dass sie einfach keine Gefahr darstellen. (...)"

     

    in:

    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/print/0024006

  • C
    Conni

    Ich sehe es genau wie Daniel Bax.

     

    Wer permanent vor Antisemitismus warnt kann nicht gleichzeitig gegen Muslime hetzen. Übrigens ist in Deutschland der Judenhass genauso verbreitet wie der Islamhass. Offensichtlich haben die Deutschen ein Problem mit anderen Religionen. Auch Katholiken und Protestanten bekriegten sich bekanntlich über 30 Jahre mitten in Deutschland, bis sie endlich einsahen, dass Hass und Mord keine Probleme lösen.

     

    Den Moslems wird ständig auf die Finger gesehen, ihre Probleme werden permanent diskutiert, ohne dass Lösungen gewünscht werden. Anscheinend verdienen die Medien viel Geld mit ihrer Islam-"Kritik". Und wenn dann doch einmal eine Moschee brennt, möchte es wieder keiner gewesen sein...

  • B
    broxx

    Bax, nicht zuende gedacht!

  • F
    Franz

    Ich kenne viele Araber die sich über die expandierende Politik Israels aufregen und nicht über den jüdischen Glauben, dem der Islam viel näher ist als das Christentum.

     

    Die großen Islamkritiker Henryk M. Broder, Ralph Giordano und Leon de Winter, sowie der Autor von "Kampf der Kulturen" Samuel Phillips Huntington, haben jüdische Wurzeln. Es scheint fast so, als ob viel mehr diese Gruppe versucht, den Islam zu diskreditieren und einen verbalen Konflikt zwischen Abendland und Morgenland heraufzubeschwören.

  • GS
    gottlose Schnecke

    Mut gehört schon dazu, in Zeiten der Leitkultur-Heuchelei so einen Artikel zu schrieben. Mir gefällts jedenfalls.

  • C
    Chris

    100 % Zustimmung Herr Bax!

  • G
    Gerald

    "Zum Vergleich: Wenn Muslime sich über Mohammed-Karikaturen empören oder die Thesen eines Exbundesbankers kritisieren, dann wird ihnen von deutscher Seite routiniert die Kunst- und Meinungsfreiheit vorgehalten."

     

    Der Herr Bax scheint eine rosarote Brille aufzuhaben wenn es um den islam geht. Wenn ich mich recht erinnere haben die Muslims das letzte mal Brandsaetze in ein Zeitungsbuero geworfen und Morddrohungen ausgesprochen so dass die Zeitung umziehen musste und Redaktere unter Polizeischutz gestellt werden mussten. DARUM geht es wenn den Muslimen Kunst- und Minungsfreiheit vorgehalten wird. Von der Meinungsfreiheit fuer Christen in muslimischen Laendern (Aegypten, Tuerkei, Saudi0Arabien) wuill ich hier garnicht reden.

     

    Herr Bax, lesen Sie doch bitte die Nachrichten und schreiben Sie weniger Unsinn wenn es um den Islam geht.

  • K
    Kalle

    "Ihr Anteil an der Bevölkerung ist klein, und damit auch ihr Einfluss."

     

    Welch herzerweichende Naivität.

    Der Einfluss bestimmter Gruppen in dieser, unserer, Republik soll also die Größe ihres Bevölkerungsanteils haben? Das wäre doch mal ein revolutionärer Ansatz.

    Wie? Das lässt sich nich durchsetzen? Den Lobbygruppen der Großkonzerne würde das nicht zusagen?

     

    Menno. Hatte mich schon so gefreut. :-(

  • L
    Liberal

    Ich kann dem Autor nur zustimmen. Die Meinungsfreiheit gilt es zudem auch zu verteidigen, wenn Kioske und Zeitungsläden unter Druck gesetzt werden, die Junge Freiheit aus dem Programm zu nehmen oder wenn ein Herr Sarrazin nicht an einer Universität reden darf, weil Asta und Co dies militant verhindern....

  • D
    Dhimmitry

    Hehe, wie schön!

     

    Ring frei!

  • DL
    der lentz

    ps.

    falls jemand der erläuterung bedarf

    semito-hamitisch ist kein biologistisch-völkischer sondern ein linguistischer begriff

    so wie indoeuropäisch(früher indogermanisch)

     

    @Hilmar Merz

    nicht das ich etwas für spaßbremsen übrig hätte

    ob sie nun karikaturen von jesus wie unsere liebe bischofskonferenz es gerne tut, oder von mohamed vom markt nehmen läst

    aber wenn die cheffin nicht über alle medien die absetzung dieser inscenierung aus angst verkündet hätte wäre sie niemandem aufgefallen

    auch keinem islamisten

    drohungen hatte es zu diesem zeitpunkt garnicht gegeben

    die themen einer berliner opernaufführung sind nähmlich im algemeinen in der kulturwelt, und von dort mus es erstmal zu irgendwelchen populisten dringen,von ähnlichem nachrichtenwert wie die eines fingerpuppentheaters in einem kleinen dorf nördlich von novosibirsk

  • H
    Hasso

    "Die Prinzessin auf der Erbse kann sich ja ein anderes Bett suchen, wenn sie überempfindlich reagiert"! Ich glaube, dass die überreiche Demut der Deutschen Politik so langsam aufhören muss. Man war sich ja auch nicht zu schade, nach dem Krieg Mitglieder der NPD in die Politik aufzunehmen. Ist das ganze nicht ein bisschen heuchlerisch?

  • DL
    der lentz

    schon der begriff des antisemitismus ist ein graus

    erfunden von den rechtsradikalen ns-vorgängern und gedankengebern des reiches.

    weil ja der dumpf-völkisch-katholische judenhass mit alpinem folkloretouch wie er bis dahin gepflegt wurde einfach nicht mehr salonfähig war erfand man die diferenzierung bei der die "reform"juden die nach mendelson ihre tora auf deutsch lasen, und sowieso "integriert" waren (die paralellen sind so offensichtlich wie ihre darstellung beabsichtigt) den orthodoxen die die thora in semitischer sprache lasen und deshalb abzulehnen(da nicht ausreichend integriert)waren.

    da fehlte dann ja nur der nachweis der "scheinintegration" zujm zwecke der unterwanderung um den ganzen rest wieder mit im sack zu haben.

    die gedankenlose übernahme einer absurden rechtsradikalen definition der welt durch alle bis nach ganz links.

    das ist das problem.

    eine waffe bleibt halt eine waffe, egal wer sie schwingt

    sie erlaubt nähmlich keine diferenzierung

    auch wenn sie schön wissenschaftlich klingt

    erlaubt sie nur unterwerfung unter das urteil.

  • W
    Wertkonservativliberaler

    Ach, Herr Bax, ausgerechnet Sie?

     

    Ich habe folgende Passage aus Ihrem Artikel nur geringfügig verändert (kenntlich gemacht durch eckige KLammern [...]); nur, warum habe ich so etwas von Ihnen noch nie gelesen?

     

    "Falsch ist es aber, gleich den Kopf einzuziehen, sobald der Vorwurf de[r Islamophobie] ins Spiel kommt. Erschreckend ist, wie schnell manche in vorauseilendem Gehorsam bereit sind, die Meinungs- und Kunstfreiheit zu opfern, nur um nicht in den Ruch zu geraten, [islamophobe]Vorurteile zu fördern."

  • WM
    Walti M.

    Der Autor scheint in der Gegenteil-Welt zu Leben. In der Realität ist es heute so, dass man islamisches nicht kritisieren, sondern nur über alles loben, darf. Ansonsten wird man sofort und mit aller Härte einer Phobie bezichtigt, man verliert das berufliche Leben und das soziale Leben. Und wird körperlich angegriffen oder getötet und auch sein Besitztum wird zerstört.

    Einen gewissen Judenhass aber gehört heute leider schon wieder zur Mode, man tarnt es einfach als "Israel"-"Kritik".

  • N
    Nachtwächter

    Es stimmt nicht, dass wir nichts gelernt haben - wir haben nur das falsche gelernt!

     

    Der Hassprediger Adolf H. war zu jahrelanger Festungshaft verurteilt, wurde aber nach einigen Monaten begnadigt. Heute laufen überall Hassprediger rum, aber die werden schon begnadigt, ohne vorher eingesperrt gewesen zu sein.

     

    Beim neuen Antisemitismus sollte man vielleicht eher vom Antisemitismus in Deutschland statt vom Antisemitismus der Deutschen reden. Es wäre wohl eine sehr interessante Untersuchung - wobei sich da wohl keiner herantraut - wie verbreitet der Judenhass ist unter Menschen in Deutschland, deren Grosseltern bereits Deutsche waren und unter solchen, deren Grosseltern im arabischen Raum und in der Türkei sowie in Osteuropa geboren wurden. Zumindest in Schweden (Beispiel Malmö) ist klar, dass der neue, sich ausbreitende Judenhass hauptsächlich von Migranten ausgeht.

     

    Auch Minderheiten können Minderheiten unterdrücken und manchmal sogar die Mehrheit.

     

    Minderheitenschutz bedeutet nicht, dass man Minderheiten besser behandeln muss als die Mehrheit und es beudeutet schon gar nicht, dass man Anghörigen von Minderheiten alles durchgehen lassen muss.

     

    Was wir nicht gelernt haben, aber hätten lernen sollen, ist, dass Feinde der Demokratie und der Freiheit früh bekämpft werden müssen - und zwar ohne Ansehen der Person. Egal ob Christ, Jude, Moslem oder Atheist, egal woher die Eltern oder Grosseltern stammen, egal wie gebildet oder ungebildet, egal ob arm oder reich: Wer sich gegen Demokratie und die Freiheit seiner Mitmenschen mit Worten oder Taten wendet, muss in seine Schranken zurechtgewiesen werden.

  • K
    Kritik

    Ich hab das Gefühl, der Redakteur vermischt hier zweierlei Dinge.

    Laut den Zeitungsberichten über den Antisemitismusbericht geht es in diesem beispielsweise darum, dass Jude als Schimpfwort in Schulen und im Fussball in manchen Bereichen wieder Normalität geworden ist, und nicht um die Befindlichkeiten des Herrn Broder oder der Frau Knobloch.

  • T
    Tel_Aviver

    Danie Bax stellt in seinem Artikel einige Sachen ziemlich falsch da und unterstellt zur Untermauerung eine ganze Menge:

     

    Martin-Gropius-Bau in Berlin

    Bei dieser Sache wurde nicht der Vorwurf des Antisemitismus erhoben, sondern der geschichtslosen Geschmacklosigkeit. Eine Beurteilung der man sich nicht anschließen muss, aber mit Antisemitismus wurde hier nicht argumentiert. Legidlich Daniel BAx muss das hier reininterpretieren.

     

     

    Charlotte Knoblauchs Meinung zur Geschichte des Palästinenser Tuches beruht auf geschichtlichen Fakten, zur Geschichte dieses vermeintlich unschuldigen Kleidungsstückes:

     

    "Die Kaffiyah, wie das Pali-Tuch eigentlich heißt, war ursprünglich eine von vielen traditionellen Kopfbedeckungen in den ländlichen Gebieten des Nahen Ostens. Als Abwehr gegen die als westlichen Einfluss verstandene Moderne und zur Stärkung der nationalen Identität setzte der damalige Großmufti von Jerusalem, Amin el Husseini, in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts durch, dass die Kaffiyah von allen Männern im britischen Mandatsgebiet Palästina getragen werden musste, gleichzeitig wurde den Frauen der Schleier auferlegt.

    Doch der Großmufti sorgte nicht nur dafür, dass Nichtträger der Kaffiyah getötet wurden, er rief auch zu Pogromen an Jüdinnen und Juden auf und war ein fanatischer Anhänger des Nationalsozialismus und Organisator von muslimischen SS-Brigaden in Bosnien."

    (http://tinyurl.com/d2f5ewf)

     

     

    "Vorauseilender Gehorsam war schon immer ein Kennzeichen des deutschen Untertanengeists. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass er jetzt im politisch korrekten Gewand auftritt. "

     

    Aha, laut Daniel Bax ist ein Einschreiten gegen Antisemitismus und eine Sensibilisierung also gleichbedeutend mit dem Autoritarismus der deutschen Volksgemeinschaft? Das dieser Satz eher aus der Jungen Freiheit oder der Deutschen Stimme kommen könnte ist mehr als offensichtlich, aber bei der Abarbeitung an einem imaginierten Gegner liegen Daniel Bax nicht einmal rethorischce Figuren aus der konservativen Ecke fern.

     

     

     

    "Denn mit ihrem ängstlichen Bemühen, bloß keinen Anstoß zu erregen, leisten die Verantwortlichen damit dem Vorurteil Vorschub, Juden besäßen in Deutschland eine besondere Macht. Davon kann keine Rede sein: Ihr Anteil an der Bevölkerung ist klein, und damit auch ihr Einfluss. "

     

    Jetzt sind die Juden also wieder selber Schuld an den antisemitischen Ressentiments. Nun, Daniel Bax scheint solchen selbst nicht ganz abgeneigt zu sein, denn ein unvoreingenommer Mensch u unterstellen sondern eher auf eine begrüßenswerte Sensibilisierung gegenüber Antisemitismus im Land der Täter schließen.

     

    Sich weiter mit den von Daniel Bax herangezogenen Beispielen herumzuschlagen ist kaum sinnvoll, haben sie doch weniger etwas mit Antisemitismus als mit der wahnhafter Wahrnehmung des Autoren zu tun, der sich anscheind als Opfer der so genannten "Antisemitismuskeule" sieht, selbst wenn er diese Redewendung vermeidet.

     

    Der Aufruf zum Engagement gegen andere Formen von Menschenfeindlichkeit ist selbstverständlich richtig, doch niemand würde Daniel Bax dabei wiedersprehcen. Nicht zuletzt der Zentralrat der Juden in Deutschland und Charlotte Knoblauch erwähnen dies bei jedem Anlass und ermahnen seit Jahren weitverbreitenden Rassismus, Homophobie und andere Formen von kollektiver Ausgrenzung von marginalisierten Gruppen.

     

    Wer drückt hier bitte bei Moslems und deren Diffamierung ein Auge zu?

    Nun, die Kritik, so undifferenziert sie auch sein mag, am Islam oder dessen Propheten hat nichts mit Rassismus zu tun, und gegen Sarrazins rassistische Hetze wurde beispielsweise auch vom Zentralrat der Juden klar Stellung bezogen.

     

    Antisemitismus unterscheidet sich jedoch nicht nur historisch von anderen Formen von Rassismus, sondern grundlegend. So sind die Bilder und Vorstellungen der Antisemiten über Juden und Jüdinnen anderer Art als die beispielsweise gegenüber Muslimen, weshalb ein Vergleich hier deutlich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten herausstellt.

    Deshalb ist wichtig sich differenziert und wissenschaftlich mit den Phänomenen einzeln zu beschäftigen, wie zB. in der vorliegenden Untersuchung.

  • HM
    Hilmar Merz

    Zunächst: Hört doch endlich mit dem falschen Begriff "Antisemitismus" auf! Was in Wirklichkeit gemeint ist, ist ein wohlbegründeter "Antizionismus", der sich aus den Menschenrechtsverletzungen der jüdischen Siedler und den illegalen Maßnahmen der israelischen Regierung herleitet.

    Zu den Semiten gehören Juden und Araber. Es wird kaum jemanden geben, der gegen Araber und Juden gleichzeitig ist.

  • H
    Hatem

    So viel gesammelte Halbwahrheiten. Die Inszenierung in der Deutschen Oper wurde z.B. von der Intendantin aus Angst abgesetzt. Und die Diskussionen um die Mohammed-Karikaturen haben einen ganz anderen Stellenwert, weil in anderen Ländern (z.B. Dänemark) Menschen von fanatischen Muslimen angegriffen und auch umgebracht wurden.

    Das macht den Unterschied: Dass fanatische Muslime massiv gewaltbereit sind, bis hin zu Mord. Und dass "moderate Muslime" das stillschweigend dulden., statt sich energisch dagegenzustellen.

     

    Noch ein Satz zu Ken Jebsen:

    Der meinte kürzlich in einer Sendung (anzuschauen auf Youtube), dass unter den kürzlich freigelassenen rund 1.000 Palästinensern vielleicht "ein oder zwei Mörder" waren.

    Diese Verharmlosung hat mit den Fakten nichts zu tun. Und das ist nicht Ken Jebsens Nicht-Wissen, das ist Vorsatz.