piwik no script img

■ DaumenkinoDer letzte Mohikaner

Der Frontier-Mythos mit Blockhütten, rohem Fleisch, zischenden Pfeilen und tosenden Winden ist die Triebfeder dieses Indianerstreifens von Michael Mann, der sich durch „Manhunter“ („Blutmond“) einen Namen machte. „Manhunter“ ließ das Publikum aufschreien, weil plötzlich die gewohnte Chronologie einer Mordaufklärung in groteske Folterkeller unter der Stadt führte. Erst in „Der letzte Mohikaner“ wird klar, woher der Wind eigentlich wehte: Mann will weg aus dem Land der Anwälte und der Suburbs, hin zum archaischen, schaurig-grausamen Gesetz der Steppe. Auf dem Jagdweg durchs Unterholz erlegen Hawkeye , Chingachkook und Uncas einen Hirsch und suchen eine Frau für Uncas. Den Anhängern James Fenimore Coopers ist bekannt, daß die drei stets der richtigen Seite gegenüber loyal sind. Die bösen Huronen hingegen reißen wie in den 60ern gehabt Herzen aus schwitzenden Leibern und rülpsen und furzen, daß es einen grauselt. Die Liebesgeschichte hat es da nicht schwer mit dem Zartsein.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen