■ Daumenkino: Der Papagei
Der Berliner liebt seinen Harald Juhnke, und zwar sowohl im Pudel-besitzenden Neukölln wie im frankophil- käselutschenden Schöneberg. Das liegt einfach daran, daß uns Harald einerseits schnoddrig volkstümeln kann, andererseits aber eben ganz klar eine Willy-Brandt- Sozialisation hinter sich hat, ihm also die Berliner Provinzialität abgeht, die einem ständig so uncharmant entgegenschlägt. Im Papagei jedenfalls gibt er einen glücklosen Billligchargen, der in seiner Not auf dem Marktplatz Rüben verkauft. Von seiner Verkaufsstrategie ist ein Politmanager so begeistert, daß er ihn als den Kandidaten für seine Partei gewinnen will.
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