■ Daumenkino: Red Rock West
Wenn Old Surehand Nicolas Cage sich in alte Cadillacs hockt, um durch den amerikanischen Süden zu rauschen, wo das Gras dürr ist und die Erde brandig rot, dann heißt es aufgemerkt. Der Mann ist fällig. Schon nahen die schwankenden Gestalten aus dem Gothic-Arsenal des Herrn Lynch: Dennis (the menace) Hopper, gibt den gedungenen Killer, Lara Flynn Boyle hat, wie schon in „Twin Peaks“, offenbar ein Angebot zu machen, das ein Mann bei Strafe seines Untergangs nicht ablehnen kann, und J.T. Walsh ist ein Sheriff, der gern alles unter Kontrolle hat.
Das Schlimmste ist der Ort. In Red Rock West trinken die Ölarbeiter ihr Bier; kein Tanz, keine Musi, alle sind Feinde, und old Nick hat nur noch fünf Dollar.
Er wollte eigentlich nur einen Kaffee und eine Arbeit und ein kleines bißchen Glück und ein kleines bißchen Frau, aber bevor er „Robert Mitchum“ sagen kann, fliegt ihm die Chose um die Ohren. Der Barkeeper hält ihn für den gedungenen Killer, den er um die Beseitigung der Dame Suzanne gebeten hat, und drückt ihm 5.000 Dollar in die heiße Hand. Wie die Helden der schwarzen Serie seinerzeit („Murder My Sweet“ usw.) stolpert der tumbe Tor mit dem Geld zur Frau, die ihrerseits die Summe verdoppelt, um sich ihres Mannes zu erledigen, während der inzwischen eingetroffene echte Killer es gar nicht so rasend komisch findet, daß Nick- Maus sich des Salärs bemächtigt hat. Inzwischen ist es Nacht. Nachdem die Protagonisten sich im Dunkeln wechselseitig eine Weile vor die Autos gelaufen sind, haben sich die Schnüre um sie herum festgezurrt. Wie immer der Ausgang, Blessierte sind sie künftig alle.
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