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■ DaumenkinoDrei von ganzem Herzen

Das wäre ja wirklich ein kapitales Ding gewesen, wenn lesbisches Leben sein Entrée in den amerikanischen Film- Mainstream gleich mit einer Komödie gemacht hätte. Na da hätten Sie die taz-Filmseiten mal sehen sollen. Boy, wären die übergelaufen mit Lobgehudel und Gejodel. Rumms hätten wir in einem eleganten Seitenhieb gleich wieder auf den armen alten deutschen Film eingedroschen, in dem das zwar Frank Ripploh (für Schwule), aber sonst niemandem gelungen ist, weil einem hier das Lachen immer im Halse stecken bleiben muß, und weil ein Film über Lesbianism eben ein Problemfilm zu sein hätte.

Jedenfalls bleibt Ihnen all das erspart, weil nämlich Yurek Bogayeviczs Drei von ganzem Herzen so ziemlich das Backlashigste ist, was man sich unter Gottes armem alten Himmel vorstellen kann. Ausgerechnet auf dem Bostoner „Freedom Trail“ trennt sich eine Bisexuelle (Twin Peaks Audrey, Sherilyn Fenn) von ihrer lesbischen Freundin Connie (Kelly Lynch). Diese wiederum wendet sich in ihrer Not an Callboy Joe (echt sleazeball: William Baldwin), der Ellen verführen und dann fallen lassen soll, weil so wird man nämlich Lesbe – jedenfalls wenn es nach dem eher einfachen Gemüt von Herrn Bogayevicz geht. Wird Ellen ihm vergeben? Werden wir dem Filmemacher vergeben? Ein unbedingtes Mußt-Nicht.mn

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