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Daumen runter - betr.: "Gerechter Zorn", Leserbrief des STEB-Pressesprechers Bernd Meyer, taz vom 25.1.1996

Betr.: „Gerechter Zorn“, Leserbrief des STEB-Pressesprechers Bernd Meyer, taz hh v. 25.01.96

Leider, leider hat Herr Meyer, sachlich, dialogfähig und kontraktsuchend, wie er als Mitarbeiter der STEB nun mal ist, zwei Kleinigkeiten in seinem Leserbrief übersehen.

Es mag sein, daß eine Sanierung der Hammer Eisfabrik teurer gewesen wäre als ein Neubau eines Stadtteilzentrums. Herr Meyer vergaß jedoch leider anzumerken, daß der Senat nach der letztjährigen Abrißentscheidung nicht den Neubau eines Stadtteilzentrums beschlossen hat. Ich denke, hier wollte der Pressesprecher lediglich eine Scheinalternative anbieten, um ein unliebsames anderes Projekt zu diskreditieren.

Seltsam erscheint mir auch die Art und Weise, wie der Pressesprecher die BI Hamm-Süd abkanzelt. Hier werden Leute eines Stadtteils, der noch nie eine große Lobby hatte, durch den Kakao gezogen, weil sie zwar die Bedürfnisse des Stadtteils aufgezeigt haben, sich aber nicht in der Lage sahen, dem Senator und seiner Behörde beim Kopfrechnen zu helfen. Es bleibt die Frage, was die Behörde unter Bürgebeteiligung versteht. Offensichtlich sollen die Bürger alles selbst machen, und die Behörde zeigt dann, nach vorgeschobener schwieriger juristischer und wirtschaftlicher Prüfung, gewohnheitsmäßig mit dem Daumen nach unten.

Fazit: Wenn die STEB so ist wie ihr Pressesprecher, dann war der Bericht wohl nicht übertrieben.

Peter Schmitz,

GAL-Mitte, Fraktion

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