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Archiv-Artikel

VORMERKEN Dass an den Rändern der Kollaps droht, sorgt schon für etwas Aufregung in der Eurozone

Von TM

Ein schönes Bild: „Die Finanzmärkte“, schrieb Ulrike Herrmann am Montag in der taz in ihrem Kommentar zur gegenwärtigen Krise, „erinnern an einen verliebten Teenager, der zwischen Ekstase und Verzweifkung taumelt“. Und bei dieser emotionalen Achterbahnfahrt ist man im Moment von der himmelhoch jauchzenden Wahrnehmung der eigentlich als steinhart geltenden Währung in der Eurozone auf die zu Tode betrübte Erkenntnis zurückgefallen, dass da nichts mit steinhart ist, sondern die Sache einfach zerbröseln könnte. Und gleich geht der empörte Blick nach Griechenland, das mit seinem drohenden Staatsbankrott die gesammelte Eurozone in eine Art Sippenhaft zu nehmen scheint. Ein Thema morgen in der Heinrich-Böll-Stiftung bei der Diskussion „Die europäische Währungsunion auf dem Prüfstand“, bei der mit möglichen „Wegen aus der Eurokrise“ doch auch gefragt werden soll, ob man in Finanzfragen überhaupt erwachsen werden kann. Karen Horn vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Daniela Schwarzer von der Stiftung Wissenschaft und Politik und der grüne EU-Abgeordnete Reinhard Bütikofer wollen dabei untersuchen, was eigentlich „europäische Solidarität“ angesichts der Überschuldungskrise europäischer Staaten heißt, welche Auswirkungen die Rettungspakte für Griechenland haben und ob man einen Europäischen Währungsfonds braucht. TM

■ Wege aus der Eurokrise: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstr. 8. Donnerstag, 19 Uhr. Eintritt frei