piwik no script img

Das schlechtes Gewissen Taiwans

Taipeh (dpa) - Taiwan will seine Handelsbilanz mit Europa ausgleichen. Wie das Wirtschaftsministerium am Wochenende mitteilte, wird eine Reise unter seiner Leitung vorbereitet, auf der im November 110 Industrievertreter in Europa für zwei Milliarden US– Dollar (rund 3,7 Mrd. DM) Waren einkaufen sollen. Vor allem Maschinen und Industrieausrüstungen, Elektronik, Eisen, Stahl und Transportmittel sowie Nahrungsmittel sollen in der Bundesrepublik, Frankreich, den Niederlanden und Österreich eingekauft werden. Das Land will damit offenbar einer Entwicklung vorbeugen, an deren Ende es als exportwütiges Land a la Japan in der Weltöffentlichkeit dastehen könnte. Mit dieser Maßnahme dehnt Taiwan die Tradition seiner demonstrativen „buy american“– Missionen, die seit 1979 bereits für zehn Milliarden Dollar US– Waren einkauften, jetzt auch auf Europa aus. Taiwans Exporte nach Europa betrugen in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 4,19 Milliarden US–Dollar betragen haben, 70 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, während Taiwan für 2,85 Milliarden US–Dollar, 61,7 Prozent mehr, aus Europa importierte.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen