: Das gibt zu denken
DANIEL COHN-BENDIT, 60, Europachef der Grünen, kritisiert die Diskussion um die mangelhafte Präsenz des in Kalifornien lebenden Fußball-Bundestrainers Jürgen Klinsmann als „Verdrängungsversuch“ der Verantwortlichen. „Man hat den Neuaufbau um zwei Jahre verschlafen, und um das zu verdrängen, führt man eine Ersatzdiskussion“, sagte Cohn-Bendit der taz. „Die Deutschen spielen keinen Deut besser, nur weil Klinsmann in Frankfurt im Hotel wohnt.“ Vorgänger Rudi Völler habe „nicht nur einen Scherbenhaufen, sondern gar nichts hinterlassen“. Die Frage ist für den Fußballexperten („Allianz gegen Franz“) nicht, ob Klinsmann zu selten in Deutschland ist, sondern: „Warum hat man ihn erst nach der EM 2004 geholt?“ Statt sich des wahren Problems zu stellen, bereite man bereits „die Einsetzung des Klinsmann-Nachfolgers Sammer vor“, kritisierte Cohn-Bendit.